Handball-Oberliga Der Spitzenreiter kommt: „Augen zu und durch“

Zweibrücken · Der vom Abstieg bedrohte Handball-Oberligist VTZ Saarpfalz schien sich in der Liga zuletzt zu stabilisieren. Doch am Donnerstag folgte für die personell gebeutelte VTZ eine deftige Abreibung im Pokal bei den HF Illtal. Am Sonntag kommt der ungeschlagene Spitzenreiter VTV Mundenheim in die Westpfalzhalle.

 VTZ-Torwart Yannic Klöckner war am Donnerstag nicht zu beneiden. Im Saarlandpokal bei Oberliga-Konkurrent HF Illtal musste der Schlussmann den Ball 36 Mal aus dem Netz fischen. Am Sonntag empfangen Klöckner und die VTZ in der Westpfalzhalle Spitzenreiter Mundenheim.

VTZ-Torwart Yannic Klöckner war am Donnerstag nicht zu beneiden. Im Saarlandpokal bei Oberliga-Konkurrent HF Illtal musste der Schlussmann den Ball 36 Mal aus dem Netz fischen. Am Sonntag empfangen Klöckner und die VTZ in der Westpfalzhalle Spitzenreiter Mundenheim.

Foto: Mohr/FNS

Das Final 4-Turnier um den Handball-Saarlandpokal findet ohne die VTZ Saarpfalz statt. Der Oberligist kassierte am Donnerstagabend im Viertelfinale bei Ligakonkurrent HF Illtal eine böse Abreibung. Zwar waren die Zweibrücker nur mit einer sieben Feldspieler starken Rumpftruppe ins Saarland gereist. Dem Selbstvertrauen der VTZ, die sich in der Liga im Abstiegskampf befindet, dürfte die 21:36-Klatsche gegen den Pokal-Titelverteidiger aber vermutlich nicht zuträglich gewesen sein.

Schon nach 20 Minuten hatte sich das Debakel abgezeichnet – da lag die VTZ bereits mit 2:10 im Hintertreffen. Bis zur Halbzeit hielten die Rosenstädter den Rückstand im Anschluss zwar konstant bei acht Toren (8:16). Doch dann kam es knüppeldick. Eine Viertelstunde vor der Schluss-Sirene hatten die Saarländer den Vorsprung auf 26:11 in die Höhe geschraubt. Erfolgreichste VTZ-Schützen waren Thomas Jung und Robin Von Lauppert mit je sieben Toren.

Das Final 4-Turnier am Ostermontag in Saarbrücken bestreiten neben Illtal nun Oberligist TV Homburg, Saarlandligist HC Dillingen-Diefflen und Verbandsligist TuS Elm-Sprengen.

Zwar ist die überdeutliche Niederlage der VTZ im Pokal auf der einen Seite ein Muster ohne allzu viel Wert. Schließlich liegt der Fokus der Zweibrücker auf dem Abstiegskampf. Auf der anderen Seite erwartet die Rosenstädter am Sonntag in der Liga ein noch größeres Kaliber als der Oberliga-Sechste Illtal. Um 17 Uhr ist der souveräne Spitzenreiter VTV Mundenheim, der mit einer Traumbilanz von 24:0 Punkten anreist, in der Westpfalzhalle zu Gast.

Als kleiner Mutmacher für die Zweibrücker dient deren knappe Niederlage am Spieltag zuvor bei der zweiten Mannschaft des TuS Kaiserslautern-Dansenberg. Beim Tabellendritten musste sich die VTZ trotz des Ausfalls ihres Top-Torschützen Tomas Kraucevicius erst nach hartem Kampf mit 24:25 geschlagen geben.

„In Kaiserslautern hat fehlendes Spielglück den Ausschlag gegeben. Da gibt es keinen Vorwurf an die Mannschaft“, sagt Trainer Kai Schumann, dessen Mannschaft nach zwölf Spieltagen Rang 13 bekleidet. Der Vorsprung auf das Tabellenende beträgt aber nur drei Zähler.

Dass dieser Vorsprung am Sonntag ausgebaut werden kann, ist zumindest auf dem Papier unwahrscheinlich. Gegner Mundenheim hat alle seine zwölf Partien in dieser Saison gewonnen. Dabei stellt das Team aus Ludwigshafen statistisch weder den erfolgreichsten Angriff, noch die beste Verteidigung der Liga. Doch gerade mental präsentiert sich das Team der Vereinigten Turnvereine (VTV) bärenstark. Im Topspiel gegen den ärgsten Verfolger TV Offenbach lagen die VTV zuletzt zur Halbzeit mit 12:17 zurück. Doch in der zweiten Hälfte drehte der Ligaprimus die Partie und gewann noch mit 28:26. Den einen Starspieler, der alles überstrahlt und in jeder Partie zweistellig trifft, haben die VTV nicht in ihren Reihen. Doch Torgefahr strahlt jeder Mannschaftsteil aus. Damit ist Mundenheim nur schwer auszurechnen.

„Mundenheim ist für mich die stärkste Mannschat der Liga. Sie haben einen sehr starken Torhüter, eine aggressive Abwehr. Und im Angriff haben sie eine Vielzahl an Spielern, die torgefährlich sind und ein schnelles Umschaltspiel an den Tag legen“, beschreibt Schumann die Schwere der kommenden Aufgabe.

Vor dem Hintergrund der weiter angespannten Personalsituation sieht Schumann seine Mannschaft auch am Sonntag als krasser Außenseiter. Denn Anführer Tomas Kraucevicius, der immer noch eine Sperre absitzen muss, wird weiterhin fehlen. Schumann rechnet damit, dass ihm gegen den Spitzenreiter – „wenn alles gut läuft“ – gerade mal zehn Spieler zur Verfügung stehen werden. Der Einsatz mehrerer Akteure steht noch auf der Kippe. Voraussichtlich wird sich erst kurz vor Spielbeginn zeigen, mit welchem Kader die VTZ letztlich auflaufen kann. „Augen zu und durch“, lautet die Ansage von Schumann, der die Begegnung aber „keinesfalls abschenken“ will.

Die Partien, in denen seine Mannschaft tunlichst punkten sollte, stehen erst in den folgenden Wochen an. Nach dem Spiel gegen Mundenheim trifft die VTZ zuerst zu Hause auf den Tabellenelften Rhein-Nahe Bingen – dann auswärts auf den Zwölften HSG Eckbachtal. Mit Siegen könnten die Zweibrücker Stand jetzt an den direkten Konkurrenten vorbeiziehen und den Anschluss an das Tabellenmittelfeld halten.

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