Neue Spielformen Nachwuchs Weniger Frust, mehr Spaß am Spiel

Pirmasens/Zweibrücken · Vier Tore, kleinere Mannschaften und Spielfelder: Der Südwestdeutsche Fußballverband stellt zu Beginn einer Pilotphase im Kreis Pirmasens/Zweibrücken die vom DFB initierten neuen Spielformen für den Kinderfußball vor.

 Früh übt sich: Der DFB hat neue Spielformen für den Jugendfußball initiiert, die nun im Kreis Pirmasens/Zweibrücken vorgestellt werden.

Früh übt sich: Der DFB hat neue Spielformen für den Jugendfußball initiiert, die nun im Kreis Pirmasens/Zweibrücken vorgestellt werden.

Foto: dpa/dpaweb/Roland Holschneider

Mehr Ballbesitz für die Kids, Mehr Spaß am Fußball. Das ist nur ein Aspekt, der durch die neuen Spielformen für den Kinderfußball verbessert werden sollen. Der Südwestdeutsche Fußballverband (SWFV) stellt am kommenden Donnerstag um 17.30 Uhr beim TuS Pirmasens (DJK) für den Kreis Pirmasens/Zweibrücken die neuen vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) initiierten Spielformen von der G- bis zur F-Jugend vor. Damit startet der (SWFV) eine Pilotphase, in der er die Spielformen in Zusammenarbeit mit den Vereinen verbessern will.

Doch was besagen die neuen Spielformen eigentlich genau? Die Kurzform: Die Tore werden mehr, das Spielfeld wird kleiner, und die jungen Kicker werden weniger.

In der G-Jugend (U6/U7), also den Allerjüngsten spielen beispielsweise zwei bis drei Kinder pro Team auf einem 16 mal 20 (höchstens 28 mal 22) Meter großen Feld. Jede Mannschaft verteidigt dabei zwei Mini-Tore, einen Torwart gibt es nicht. Treffer dürfen erst aber der Mittelinie (2 gegen 2) oder in einer Sechs-Meter-Schusszone erzielt werden.

Bei den älteren Kickern der E-und F-Jugend können sich Spielfeld, Spielerzahl (bis zu sieben) und die Tore (2 Kleinfeld- statt 4 Minitore) vergrößern. Auch ein Torwart ist hier erlaubt.

Der DFB begründet die Maßnahmen damit, dass das Spielen mit dem Ball am Fuß und das Erzielen von Toren zentrale Gründe sind, warum Kinder Freude am Fußball haben. Die neuen Spielformen sollen den Kids so oft wie möglich die Chance geben, den Ball selbst zu führen. Je größer die Gruppen sind, desto weniger nehmen die Nachwuchskicker am Spiel teil – und desto leichter sind sie frustriert, argumentiert der DFB. Sie verlieren die Lust am Spiel und entwickeln sich nicht weiter. Das betreffe vor allem leistungsschwächere oder körperlich unterlegene Kinder.

Zudem sollen taktische Marschrouten der Trainer künftig kürzertreten. Denn Untersuchungen hätten gezeigt, dass darunter die fußballerische und technische Grundausbildung der Kinder leidet.

Auch die Wettbewerbsform könne sich laut DFB ändern. Gespielt werden soll an einem Turniertag mit mehreren Mannschaften, die sieben Spiele zu maximal zehn Minuten bestreiten. Das Gewinnerteam rückt ein Spielfeld weiter, das Verliererteam eines zurück. Dadurch sollen mehr ausgeglichene Spiele gewährleistet werden. Dass viele Partien absolviert werden, stärke den Umgang der Kids mit Niederlagen.

All jene Aspekte fördern die individuelle sportliche Entwicklung der Spieler – und den Fußball mit seinen Vereinen an der Basis, erklärt der DFB. Das Konzept stelle eine gemeinsame Maßnahme dar, um das Ausbildungs- und Talentfördersystem in Deutschland weiterzuentwickeln

Die Pilotveranstaltung in Pirmasens startet am Donnerstag mit einer 45-minütigen Praxisdemonstration mit F-Junioren. Es folgt eine theoretische Nachbereitung. Referent ist Patrik Maaß, Lehrstabsmitglied des SWFV. Die Veranstaltung, die als Lizenzverlängerung für C-Lizenz-Trainer anerkannt wird, richtet sich primär an die Kindertrainer. Aber auch Eltern und Interessierte sind willkommen.

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