Landgestüt „Großes Kino“ mit Matthias Schneider

Zweibrücken/Kleinbundenbach · Voltigierer aus ganz Rheinland Pfalz verbesserten unter Anleitung von Matthias Schneider am Landgestüt ihre Reitkünste. Selbst Dressurreiter ließen sich das nicht entgehen.

 Matthias Schneider demonstriert Melissa Habibovic, wie ihr Pferd seine Beine im Seitwärtsgang kreuzen soll.

Matthias Schneider demonstriert Melissa Habibovic, wie ihr Pferd seine Beine im Seitwärtsgang kreuzen soll.

Foto: Cordula von Waldow

Ein vollgepacktes Wochenende liegt hinter den Voltigierern aus Zweibrücken, Kleinbundenbach und anderen rheinland-pfälzischen Vereinen. Im Landgestüt verbesserten sie unter Anleitung von Matthias Schneider ihre Reitkünste – vor allem mit Rücksicht auf die Pferdegesundheit. In Kleinbundenbach lernten sie bei der Trainerin der Schweizer Nationalmannschaft, Elke Nousse, beim Longierkurs, wie sie ihre Pferde effizienter an der der langen Laufleine dirigieren. „Wir haben die Pferde erstmals unter Voltigierern vorgestellt, weil sich viele Probleme beim Longieren erst dann ergeben, wenn jemand auf ihrem Rücken turnt“, erklärte Organisatorin Sandra Schwebius, zugleich Vorsitzende der VRG Südwestpfalz. Das kam bei allen Beteiligten sehr gut an. Die Trainerin, die Pferde bereits international auf Europa- und Weltmeisterschaften vorstellte und bereits zahlreiche Erfolgspferde ausgebildet hat, verfügt über langjährige Erfahrung im Umgang mit ganz unterschiedlichen Pferdecharakteren. „Das war ganz großes Kino und sehr hilfreich“, fanden die rund 20 Teilnehmer. Neben der VRG Südwestpfalz mit ihren vier Pferden sowie Eboniet im Besitz von Jonathan Geib, der seit drei Wochen ebenfalls für den Verein im Landgestüt startet, profitierten die Bundenbacherhöhe, die Pferdesportgemeinschaft PSG Zweibrücken und Vereine bis nach Ludwigshafen und Saarburg. Auch die 14-jährige Lene Triem startet jetzt für die VRG wegen des guten Pferdematerials. Die 18-jährige Zweibrückerin Melissa Habibovic von der VRG Südwestpfalz stellte mit Sammy das „neue“ Pferd des Vereins sowohl unter dem Sattel als auch an der Longe vor. Der riesengroße, neunjährige Westfalenwallach, der seit dem Herbst im Landgestüt steht, soll möglichst bald die erste Mannschaft der VRG in Klasse M** tragen. „Wir haben ihn von seiner Züchterin. Er ist in Dressurprüfungen der mittelschweren Klasse platziert, wahnsinnig lieb im Umgang und hat Spaß an seiner Aufgabe“, freut sich seine Reiterin. Die Longenführerin und Springreiterin findet mit dem talentierten Riesen unter Anleitung von Matthias Schneider zunehmend Freude an der Dressur, denn Sammy kann alles. Der Ausbilder, der seit vielen Jahren regelmäßig nach Zweibrücken kommt, ist voll des Lobes, nicht nur für dieses Paar. „Die Reiter haben sich auch in diesem Jahr enorm weiter entwickelt“, stellt er zufrieden fest. Sein Augenmerk gilt der grundlegenden Ausbildungsskala Takt, Losgelassenheit, Anlehnung. „Die Reiter sollen ein Gefühl dafür bekommen, wie sie ihre Pferde sinnvoll nach diesen Kriterien trainieren, um die Gewichtsaufnahme durch die Hinterhand zu fördern und einen Ausgleich zum Voltigieren zu schaffen“, erklärt er. Vor allem Seitwärtsverschiebungen im Travers lehren das Pferd, sich selbst besser auszubalancieren und damit auch eine sichere Balance unter bis zu drei turnenen Reitern auf seinem Rücken zu finden. Selbst Dressurreiter aus Kaiserslautern kamen mit ihren Pferden, da sie von der Begeisterung beim Unterricht unter Leitung von Matthias Schneider gehört hatten. Melissa Habibovic strahlte und auch Sammy war sichtlich zufrieden. “Klasse, so ist es gut!“, lobte der Trainer bei zahlreichen Übungen. „Nachhaltigkeit“ will er vermitteln, so dass die Reiter übers Jahr selbstständig trainieren und lernen können. Der Erfolg gibt ihm recht.

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