Voltigieren Sieg beim Voltigierpokal war die Krönung

Zweibrücken · Die VRG Südwestpfalz kann aus Veranstalter- und Sportlersicht auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurückblicken.

  Erfolgreich hat die VRG Südwestpfalz erneut den Deutschen Voltigierpokal im Landgestüt ausgerichtet, bei dem das Bundenbacher Doppel Jasmin Glahn und Mara Marshall (oben) sowie das M-Team der VRG als Sieger hervorgingen.

Erfolgreich hat die VRG Südwestpfalz erneut den Deutschen Voltigierpokal im Landgestüt ausgerichtet, bei dem das Bundenbacher Doppel Jasmin Glahn und Mara Marshall (oben) sowie das M-Team der VRG als Sieger hervorgingen.

Foto: Norbert Schwarz

Die Voltigier- und Reitgemeinschaft VRG Südwestpfalz blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück. Neben zwei eigenen Turnieren bewirtete der Verein mit rund 60 Mitgliedern zusätzlich auch bei anderen Veranstaltungen im Zweibrücker Landgestüt. Die Vereinsvorsitzende und Chef-Trainerin Sandra Schwebius spricht über die zahlreichen Erfolge 2018 sowie die Nachwuchs- und Vereinsarbeit.

Frau Schwebius, die VRG Südwestpfalz hat in diesem Jahr alles erreicht, was sie sich vorgenommen hat, oder?

Sandra Schwebius: Naja, nicht ganz. Unser Juniorteam konnte die Erwartungen leider nicht erfüllen, was sicherlich an der Doppel- beziehungsweise Dreifachbelastung der Voltigierer lag. Dennoch sind wir außerordentlich zufrieden, denn noch nie waren wir so breit aufgestellt wie in diesem Jahr. In fast allen Leistungsklassen konnten wir Teams und Einzelvoltigierer an den Start bringen. Angefangen bei unserem ganz jungen E-Team (in diesem Jahr neu eingeführte Leistungsklasse, Anm. d. Red.), das jeden Wettbewerb für sich entscheiden konnte. Bis zu unseren zwei L-Teams, von denen eines für den L- Cup in Bayern nominiert war, und das andere dreimal die PSJ-Cup-Prüfungen gewinnen konnte und im Gesamtklassement Zweiter wurde. Dieses L-Team erhielt auch den Pfalzpokal der L Gruppen und sicherte sich sogar den Aufstieg nach M*. Unsere erste Mannschaft, das M**-Team, war in dieser Saison kaum zu schlagen. Vom Saisonstart an hat sich das Team gesteigert. Im Mai konnte der Pfalzpokal der M-Gruppen gewonnen werden, Anfang Juni gewann das Team die M Konkurrenz der süddeutschen Meisterschaft und wurde zwei Wochen später noch Landesmeister. Im Herbst wurde die Siegesserie mit dem Titel des Pfalzmeisters und letztendlich dem Sieg bei unserem erklärten Saisonziel, dem Deutschen Voltigierpokal im heimischen
Landgestüt, fortgesetzt. Das war natürlich die Krönung einer sehr erfolgreichen Saison.

Nach dem bedauerlichen Unfall und damit dem Ausfall von Lea Pottgiesser als eine der tragenden Sportlerinnen konnten das Team die Erfolgsserie dennoch fortsetzen. Wie ist es gelungen, die Motivation so aufrecht zu erhalten?

Schwebius: Leas Ausfall war für uns alle natürlich ein Schock. Ein unglücklicher Trainingsunfall ließ den Traum vom Deutschen Voltigierpokal zunächst in weite Ferne rücken. Allerdings mussten wir in dieser Saison fast jedes Turnier improvisieren, da immer ein anderer verletzt war. Und so waren wir Meister im Umstellen unserer Kür. Im September standen auch noch zwei wichtige Turniere an, bei denen wir unser Improvisationstalent testen konnten. Zusätzlich hatten wir für den Deutschen Voltigierpokal noch ein Ass im Ärmel: Jasmin Glahn, hocherfolgreiche Einzelvoltigiererin aus unserm Nachbarverein in Bundenbach, sagte uns zu, am M-Cup auszuhelfen. Das erhöhte die Motivation der Mädchen unglaublich, denn schließlich ist „Minni“ ein Idol!

Wie ist es um den Nachwuchs der VRG-Südwestpfalz bestellt?

Schwebius: Nachwuchssorgen haben wir keine. Wir haben in diesem Winter die Gruppen neu zusammengestellt und auch die Leistungsgruppen mit jungen Nachwuchstalenten aufgestockt. Besonders unser M*-Team hat Zuwachs bekommen. In dieser Mannschaft möchte ich ganz gezielt zukünftige Leistungsträger für die erste Garde aufbauen. Insbesondere werde ich hierfür sogenannte „Flieger“ (Oberfrauen) ausbilden.

Neben den sportlichen Erfolgen haben Sie das erste WBO-Turnier im Sommer veranstaltet und sind mittlerweile fast Dauergastgeber für den Deutschen Voltigier-Pokal im Oktober. Während viele Vereine über abnehmendes Engagement klagen, gelingt es der VRG Südwestpfalz immer wieder, ihre Mitglieder sogar zur Bewirtung anderer Veranstaltungen im Landgestüt zu motivieren. Wie erklären Sie sich das?

Schwebius: Ich glaube, das täuscht. Auch wir haben es schwer, unsere Mitglieder zu motivieren. Vor jeder Veranstaltung appelliere ich an die Eltern der Voltigierkinder, dass alle davon profitieren, da nur durch Veranstaltungen die Kosten für den Einzelnen niedrig gehalten werden können und jeder mit seiner Tatkraft ein Stück weit dazu beitragen kann. Zudem habe ich das Glück, ein motiviertes und tatkräftiges Stammteam um mich herum zu haben. Jeder hat seinen festen Aufgabenbereich und diesen bearbeitet jeder eigenständig.

Als Titelverteidiger richten Sie auch 2019 den Deutschen Voltigier-Pokal aus. Welche Ziele hat sich die VRG sportlich gesetzt?

Schwebius: Für 2019 haben wir uns tatsächlich vorgenommen, kleinere Brötchen zu backen. Die erste Mannschaft hat seit August ein neues Pferd und dieses gilt es, in den Turniersport zu bringen. Deshalb haben wir uns auch gegen einen Aufstieg nach S entschieden und auch unserer Landestrainerin habe ich gesagt, dass wir keine Kader Ambitionen haben. Das M*-Team wird sich in seiner ersten Saison in der neuen Leistungsklasse und mit Youngstern im Team erst einmal positionieren müssen, da sind wir einfach gespannt. Das L-Team hat nach dem Verkauf von Möbel Martin‘s Charlie nun den 1,80 Meter großen Schimmel Fario als Gruppenpferd, sodass auch in dieser Mannschaft abzuwarten bleibt, wie der Umbruch kompensiert werden kann. Wir haben uns vorgenommen, es ruhig angehen zu lassen und die Leistungen aller Teams über die Saison zu steigern. Wir hoffen, das gelingt bis zum Deutschen Voltigierpokal 2019, denn insgeheim ist unser Ziel, dann mit zwei M-Teams an den Start gehen zu können.

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