Volleyball-Verbandsliga „Wir wollen ein Zeichen setzen“

Zweibrücken/Blieskastel · Den Saisonstart in der Volleyball-Verbandsliga hat sich der SVK Blieskastel-Zweibrücken anders vorgestellt. Am Samstag beim TV Scheidt soll die Trendwende her.

 Kapitän André Noll kämpft mit dem SVK um den ersten Saisonsieg.

Kapitän André Noll kämpft mit dem SVK um den ersten Saisonsieg.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Noch vor wenigen Monaten sah die Welt bei den Verbandsliga-Volleyballern des SVK Blieskastel-Zweibrücken richtig gut aus. Mit Ex-Profi Haitham Aleter als Coach und dem ambitionierten Ziel Oberliga-Aufstieg wollte das Team in die Runde starten. Heute ist Trainer Aleter Geschichte – und in der Tabelle findet sich der SVK statt im Aufstiegsrennen im Abstiegskampf wieder.

Die vier Partien zum Saisonauftakt gingen allesamt verloren. Zuletzt setzte es am Doppelspieltag zu Hause zwei 0:3-Pleiten gegen den TV Wiesbach II und den TV Lockweiler. Die Niederlagen kamen mit einem Rumpfkader zustande. Weil Michael und Daniel Hoffmann im Urlaub weilten, wurden mit Alexander Domanski und Albert Neumann Spieler reaktiviert, die lange nicht mehr im Training standen. „Die beiden haben das richtig gut gemacht, aber sie hatten nur wenige Einheiten und waren ein wenig nervös“, sagt SVK-Kapitän André Noll. Der kleine Kader sei ohnehin ein Hemmschuh. „Wir treffen auf Mannschaften mit einem Zehn-Mann-Kader. Bei uns sind in der Regel nicht mehr als sechs Spieler im Training“, hadert der Diagonalspieler und Mittelblocker. „Volleyball ist nicht Fußball, wo ein formschwacher Spieler nicht zwangsläufig über Sieg oder Niederlage entscheidet. Wir haben in den entscheidenden Momenten wenig Optionen, jeder ist immer zu 100 Prozent gefragt“, erklärt er.

Die Stimmung im Team sei trotz des Stotter-Starts in Ordnung. „Wir sind nicht niedergeschlagen. Wir gehen mit der Situation gut um, sind motiviert und versuchen, nach vorne zu blicken. Wir wissen, dass wir die Negativserie endlich brechen müssen – auch um wieder Selbstvertrauen zu tanken“, sagt Noll. „Am besten schon beim TV Scheidt, da treten wir in voller Besetzung an und wollen angreifen.“ Im Saarland bestreitet der SVK am Samstag, 15 Uhr, sein nächstes Saisonspiel.

Dass es für den Verbandsligisten schwer werden würde, das Aufstiegsziel zu realisieren, sei der Mannschaft „schon bewusst geworden, als der Trainer uns im Stich gelassen hat.“, sagt der Kapitän. Anfang September hatte Haitham Aleter, der seit April die Vorbereitung geleitet hatte, SVK-Spieler Alexander Hoffmann ohne nähere Begründung per Nachricht darüber in Kenntnis gesetzt, dass er lieber den Oberligisten TV Limbach trainieren will. „Das war für uns ein Schock. Er hat richtig Ahnung vom Volleyball. Die Vorbereitung lief gut, dass er so plötzlich geht, hat uns einen Knick gegeben. Da bist du kurz vor dem Saisonstart auf einmal im Tief“, berichtet Noll, dem nicht bekannt ist, dass der Ex-Coach sich noch einmal näher zu seinem Verhalten erklärt – geschweige denn entschuldigt hätte. „Aber die Mannschaft hat mit der Sache abgeschlossen. Wir wünschen ihm alle Gute, auch wenn ich so etwas nicht nachvollziehbar finde.“

Hoffmann hat seit Aleters Abgang wieder das Spielertrainer-Amt übernommen. „Das ist keine optimale Situation, auf dem Feld fehlt der Blick von außen“, beschreibt Noll die Doppelbelastung des Mitspielers. Der Kapitän ist aber optimistisch, dass sich an der chronisch engen Kadersituation zumindest mittelfristig etwas ändern wird. Denn der Verein hat jüngst zwei neue Sponsoren gewonnen. „Eventuell halten wir schon in der Winterpause die Augen offen, um einen Spieler dazuzugewinnen. Vermutlich klappt das aber erst für die nächste Saison“, sagt Noll, der sich freut, dass „wieder eine Perspektive da ist.“

Dass seine Mannschaft nach vier Spielen noch sieglos ist, habe auch mit dem „unerwartet harten Auftaktprogramm“ zu tun. Die vier bisherigen Gegner stehen in der Tabelle alle unter den ersten fünf. „Wir haben zwar auch gegen Aufsteiger gespielt, aber das sind junge, motivierte Teams, die drei Mal die Woche trainieren, einen großen Kader haben und richtig Gas geben“, sagt Noll. Dass die Liga stärker geworden ist, zeige auch der Umstand, dass Teams wie Scheidt oder Quierschied, die letzte Saison noch vorne mitspielten, ähnliche Probleme haben wie der SVK. Auch seien die vier Pleiten „nicht so klar gewesen, wie es auf dem Papier aussieht. Viele Spiele waren hart umkämpft.“

Noll ist zuversichtlich, dass sich sein Team noch ins Mittelfeld vorkämpfen kann. Er glaubt aber auch, dass ein Aufstieg kaum noch realisierbar ist. „Die Sache ist gelaufen. Auch weil mit Bliesen II eine Mannschaft ganz oben steht, die Spieler in ihren Reihen hat, die letzte Saison noch in der 3. Liga aufgelaufen sind. Wiesbach II schätze ich ebenfalls ganz stark ein“, sagt er. Zunächst einmal gehe es für sein Team nun darum, sich „nicht unterkriegen zu lassen und aus dem Tabellenkeller zu kommen“.Noll fordert: „Am Samstag – da wollen und da werden wir ein Zeichen setzen.“

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