Unbedingt damit rechnen können, dass es gleich zum Auftakt so gut laufen würde, habe er nicht. „Man weiß ja zu Saisonbeginn nie, wie die Gegner aufgestellt sind“, erklärt er. Bliesen II ist offiziell ein Oberliga-Absteiger. „So wie es aussieht, hatte die Mannschaft aber einige Abgänge. Der Kader am Samstag war nicht so stark, dass er Oberliga spielen könnte.“ Ein erster Fingerzeig seien die Auftaktpartien von Bliesen II (0:3 gegen Quierschied) und Saarwellingen II (1:3 gegen Düppenweiler und 3:1 gegen Wiesbach II) gewesen. Dadurch habe Hoffmann gehofft, etwas mitnehmen zu können. Er selbst musste nach kurzfristigen Absagen zweier Spieler allerdings improvisieren.

Überraschend konnte Hoffmann Johannes Töws, der studienbedingt eigentlich nicht mehr zur Verfügung steht, nachnominieren. „Mit ihm hatte ich gar nicht gerechnet“, erzählt der SVK-Coach. Doch er sei der einzige gewesen, den er noch nachmelden konnte, weil alle anderen Spieler in der Zweiten gemeldet sind. „Und in den ersten beiden Ligaspielen darf keiner mehr mit hochgezogen werden“, erklärt er. Da der Pass von Töws noch beim SVK liegt und er zufällig in der Heimat war, konnte er reaktiviert werden. „So hatten wir zumindest die Option, noch einen Auswechselspieler zu haben und somit Libero spielen zu können“, erklärt der Spielertrainer und fügt an: „Es war auf jeden Fall super, dass Johannes dabei war.“

Im ersten Spiel gegen Bliesen II kam Töws, der gar nicht im Training ist, dann auch zum Einsatz. Gegen „die ganz junge Mannschaft“ hatten die Hausherren in der Halle des Hofenfels-Gymnasiums keine großen Probleme. „Die sind im Spielsystem drin und werden sicher irgendwann richtig gut. Aber in dieser Aufstellung werden sie es in dieser Saison schwer haben.“ Der SVK sicherte sich den ersten Durchgang über 11:9 und 16:10 klar mit 25:12. Auch Satz zwei und drei gingen mit 25:19 und 25:13 souverän an den Gastgeber.

Deutlich mehr gefordert wurde dieser von den Saarwellingern. „Die sind schon noch gut besetzt. Das war echt ein enges Spiel, das auch hätte für sie ausgehen können“, gibt Hoffmann zu. Das schmälert die Freude über die zwei Siege zum Auftakt allerdings kein bisschen. „Zumal wir da schon auch eine Topleistung abgerufen haben.“ Und es dadurch letztlich auch schafften, in vier Sätzen und damit ohne Punktverlust durchzukommen.

Der erste Abschnitt sah nach einem ausgeglichenen Verlauf mit dem 25:10 für den SVK letztlich noch recht klar aus. Dann aber ging es hoch her. Über den Zwischenstand von 14:14 schafften es die Zweibrücker in Durchgang zwei, sich auf 21:19 abzusetzen. Nach einer Auszeit der Gäste zogen diese wieder vorbei (23:22). „Dann hatten wir eine Auszeit. Es ging hin und her“, erzählt Hoffmann. Sein Team erarbeitete sich beim 24:23 den ersten Satzball. Nicht nur diesen wehrten die Gäste ab. Letztendlich nutze Saarwellingen seine Chance beim 29:28. „Jetzt im Rückblick kann ich sagen, dass wir wahrscheinlich den Fehler gemacht haben, hier nicht noch eine zweite Auszeit zu nehmen. Spätestens beim 28:29, um die nochmal aus dem Rhythmus zu bringen.“ Aber diese Chance haben die Zweibrücker vertan.

Doch sie ließen sich von dem kräftezehrenden Satzverlust nicht aus der Bahn werden. Zwar ist das Hoffmann-Team zunächst schlecht in den dritten Abschnitt gestartet, lag 6:10 zurück. Doch die Hausherren kämpften sich über 17:19 zurück, übernahmen kurz vor Schluss beim 23:22 die Führung. „Die nahmen dann beim 22:23 und 22:24 nochmal die Auszeit. Das war praktisch spiegelverkehrt zum vorangegangenen Satz.“ Dieses Mal setzte sich der SVK mit 26:24 knapp zur 2:1-Führung durch. Danach war bei den Saarwellingern ein bisschen die Luft raus. Über 17:10 ging der vierte Durchgang mit 25:16 an den SVK.

„Wir waren im Angriff recht stark. Das einzige Problem, das sich in diesem Spiel durchgezogen hat: der erste Pass aus der Annahme. Da hatten wir Schwierigkeiten“, sagt Alexander Hoffmann. Mit der Folge, dass häufig die Mitte nicht eingesetzt werden konnte und die meisten Angriffe über die Außen Daniel und Michael Hoffmann liefen. „In der Feldverteidigung waren wir hingegen echt gut, da haben wir viele Bälle noch gerettet.“ Eine weitere Stärke beim SVK am Samstag: „Die Blockarbeit von Neuzugang Joshua Hays. Da hat er sehr viele Punkte gemacht, das war wichtig.“

Zum ersten Mal hat Zweibrücken das System Läufer 4-2 gespielt, um variabler im Angriff zu sein. „Da gibt es zwar noch ein paar Abstimmungsprobleme zwischen Michael und mir. Da müssen wir uns noch ein bisschen einspielen. Aber wir eröffnen uns dadurch den Vorteil, dass wir immer drei Angreifer haben“, erklärt der Lehrer an der BBS Zweibrücken.

Weiter einspielen kann sich das SVK-Team gleich am Donnerstag. Dann nämlich steht das Nachholspiel beim TV Losheim auf dem Plan. „Wir kommen gar nicht zur Ruhe, das ist super“, sagt der SVK-Spielertrainer lachend, der nur bedauert, dass es unter der Woche auf die weite Auswärtsfahrt geht. „Und die Losheimer sind auch richtig stark“, erzählt Hoffmann, dass er den kommenden Gegner bereits als Schiedsrichter gesehen hat. In ihren beiden Spielen gegen den TV Limbach und den TV Wiesbach II ging Losheim jeweils als Sieger vom Feld und liegt mit sechs Punkten gleichauf mit dem SVK an der Spitze. „Das könnte ein enges Spiel werden“, prophezeit der Coach. Danach steht am Samstag das nächste Auswärtsmatch bei Mitaufsteiger TV Düppenweiler an. „Da wollen wir natürlich gerne drei Punkte. Aber die haben gegen Saarwellingen gewonnen, was für uns schon mal überraschend war. Die sind wahrscheinlich nochmal stärker aufgestellt als im letzten Jahr.“ Dennoch hätten Alexander Hoffmann und sein Team auch in diesen beiden anstehenden Duellen nichts dagegen, das Gefühl des Verlierens noch ein Stückchen weiter aufschieben zu können.

Am vergangenen Wochenende wurde die Vorrunde des saarländischen Volleyballpokals ausgelost. „Wir haben mit das schwerste Los gezogen. Der Vorteil ist aber, dass wir immerhin Heimspiele haben“, sagt Alexander Hoffmann, Trainer des SVK Blieskastel-Zweibrücken. Sein Team empfängt demnach am 16. oder 17. Dezember die beiden Verbandsliga-Kontrahenten TV Klarenthal und TV Wiesbach II.