Dressurturnier beim RSC Walshausen Den Überblick nicht verloren

Walshausen · Hofherrin Kerstin Müller-Schwender startete beim eigenen Turnier des RSC Walshausen in vielen verschiedenen Dressurprüfungen.

 Kerstin Müller-Schwender nutzte ihren Heimvorteil für ihren ersten Start mit Florentiana in der schweren Klasse S*.

Kerstin Müller-Schwender nutzte ihren Heimvorteil für ihren ersten Start mit Florentiana in der schweren Klasse S*.

Foto: cvw/Cordula von Waldow

„Das können wir alles viel besser.“ Ein bisschen Enttäuschung klingt durch, als Kerstin Müller-Schwender das Ergebnis für ihre erste schwere S-Dressur hört: 64,841 Prozent. Doch dann vermutet die Amazone des RSC Walshausen: „Das war bestimmt ein teurer Fehler.“

Denn obwohl die Gastgeberin auch an Tag vier ihres eigenen Dressur- und Springturniers merklich entspannt ins Vierecke eingeritten war und die 13-jährige Zweibrücker Stute Florentiana spürbar gelassen zelebrierte, sprang diese auf der langen Gerade quer durch die Bahn übermotiviert in den Galopp. Damit verscherzte sie sich die Wertnote für ihren sonst ausdrucksstarken Starken Trab. Flo’s Stärken seien ihr harmonischer Gesamteindruck über die gesamte Vorstellung hinweg und auch die halben Pirouetten waren sichtlich gut durchgesprungen. Das erfahrene Erfolgspferd braucht mittlerweile selbst für die anspruchsvollen Aufgaben nur noch wenig Training. Zwischendurch wird sie von Kerstin Müller-Schwenders Nichte Annie Müller im Dressurwettbewerb geritten und Besitzerin Sigrid Hubert-Reichling gymnastiziere sie über Bodenarbeit. In der mittlschweren M**-Dressur auf Zwei-Sterne-Niveau wurde sie unter der Hofherrin am Vorabend Sechste.

Ihre zweite S-Dressur ritt an diesem Tag Karin Ostheimer-Sutter vom RV Einöd. Sie hatte ihren Auftritt an dem nassen Aprilwetter-Tag noch in strömendem Regen, was ihre elfjährige Zweibrücker Stute Caja, die einen Vollblut-Araber unter ihren Vorfahren hat, weit aus weniger liebt als etwa 35 Grad und Sonne. Die langjährge Buschreiterin selbst nahm es gelassen und war mit den Leistungen ihrer Stute sehr zufrieden. Sie lacht: „Ich hätte nicht gedacht, dass ich mit ihr einmal S gehen würde.“ Doch das ehemalige Vielseitigkeitspferd entpuppte sich als Dressurtalent. Die goldene Schleife in dieser Prüfung erritt sich mit weitem Abstand die Ärztin Isabel Fuchs vom RFV Velbert-Heiligenhaus, die den weiten Weg aus dem westfälischen Wuppertal auf sich genommen hatte. Mit ihrem zehnjährigen Oldenburger Fidertanz sah das Richtertrio das Paar eindeutig auf dem Siegertreppchen. Danach wurde es eng. Mit nur drei Punkten Vorsprung gewann Sefan Brünen vom RV Heimkirchen mit seinem neunjährigen Oldenburgerhengst Show Time Silber vor Delia Albrecht (Zellertal-Donnersberg) und ihrer 15-jährigen Hannoveraner Rappstute Hera.

In der A*-Dressur am fast trockenen Sonntag wurden die Treppchenplätze trotz der großen Starterfelder in beiden Abteilungen komplett aus der Region besetzt. Die Rodalberin Sophia Treubel freute sich über Rang sieben in ihrer ersten L-Dressur auf Kandarenzäumung als Krönung ihrer Erfolgsserie in Walshausen. „Mein kleiner Jacksi wird so langsam erwachsen“, sagte sie über ihren durchaus nicht einfachen, mittlerweile zehnjährigen Rappwallach Chacco`s Black Sparrow. Achte wurde hier Kerstin Müller-Schwender mit ihrem Nachwuchs-Berittpferd, dem siebenjährigen Trakehner Ben. Die größte Herausforderung in der Dressur bei den vielen Starts in den diversen Prüfungen sei für sie gewesen, die gerade richtige Dressuraufgabe zu erinnern.

Selbst nach zwei ausgedehnten Turnierwochenenden mit jeweils vier Tagen blickt der RSC Walshausen erst in erholsame Ferien und dann bereits weiter nach vorne: Für das erste Oktoberwochenende ist das nächste Turnier mit Vielseitigsprüfungen geplant.

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