Vier goldene Schleifen aus Frankreich im Gepäck

Großsteinhausen · Insgesamt 18 Mal ist Steffen Hauter bei einem Zwei-Sterne-Turnier im mehr als 1000 Kilometer entfernten französischen Cagnes in die Schleifenränge vorgedrungen. Gleich vier Mal gewann der Reiter des Großsteinhauser Hofs Gold.

 Mit dem selbst gezogenen Zweibrücker For Capitol H sprang Steffen Hauter in Cagnes zu Gold. Foto: Cordula von Waldow

Mit dem selbst gezogenen Zweibrücker For Capitol H sprang Steffen Hauter in Cagnes zu Gold. Foto: Cordula von Waldow

Foto: Cordula von Waldow

Rechtzeitig zu Beginn der Freiland-Saison ist Steffen Hauter, Springprofi vom Großsteinhauser Hof, wieder zu Hause. Zwei Wochen lang war der 35-jährige Betriebswirt auf dem internationalen Zwei-Sterne-Springturnier im Hippodrome de la Côtes d'Azur im französischen Cagnes, gleich neben Nizza am Start. 18 Mal in 30 Starts hat es der Großsteinhauser bis in die Schleifenränge geschafft, vier Mal Gold gewonnen. Besonders stark unter den 22 Nationen waren die gastgebenden Franzosen mit dem Europameister 2009 und ehemaligen Anführer der Weltrangliste, Kevin Staut.

Hauters sechs Pferde haben die 13 Stunden lange Fahrt über die 1000 Kilometer gut verkraftet. "Eine Wahnsinnsanlage", schwärmt er, der als fünffacher Nationenpreis-Reiter und weltweiter Ausbilder schon viele Reitplätze rund um den Globus gesehen hat. Sieben Stadien, feste Boxen für die mehr als 1200 Pferde in der Konkurrenz, eine Rennbahn und im Mittelpunkt die Hauptarena. "Gerade 100 Meter bis zum Meer und auf der anderen Seite die schneebedeckten Berge", beschreibt Steffen Hauter die Kulisse mit ihrer besonderen Atmosphäre.

"Die Ausmaße sind dort mit Plätzen von 100 auf 200 Meter ganz anders und die Anforderungen gerade für junge Pferde in Frankreich doppelt so hoch, wie bei uns", erklärt Steffen Hauter. Eine Springpferdeprüfung Klasse A umfasse rund doppelt so viele Hindernisse, nämlich zwölf, darunter zwei Kombinationen und auf jeden Fall Wasser. Unruhe auf der Rennbahn, Sturm vom Meer, der gerne auch einmal ein Hindernis umwirft, hätte den Nachwuchs konditioniert und abgehärtet.

Mit dem fünfjährigen Chess als unsicherem A-Kandidaten sei Hauter nach Frankreich gestartet und sei nun mit einem für mittelschwere Springpferdeprüfungen fitten Tier zurückgekehrt. Mit Top-Pferd Charly Obolensky landete Hauter in der 1,45-Klasse dreimal unter den Top-Ten. "Da sind bis zu 90 Reiter am Start, weil die Felder nicht wie bei uns ab 50, sondern erst ab 100 Teilnehmern gesplittet werden", verdeutlicht der 35-Jährige die Relation. Besonders gefreut habe er sich über Gold mit dem selbst gezogenen Zweibrücker For Capitol H unter 30 siebenjährigen Pferden aus der ganzen Welt. Krönung der Frankreich-Tour war der Sieg in der 1,40-Meter-Klasse gegen 60 Pferde mit dem erst achtjährigen, in Ungarn gezogenen Casaro, den Steffen Hauter seit vier Jahren unter dem Sattel hat. "Sein Durchbruch", freut er sich.

Seine Ziele für dieses Jahr passen sich der Altersklasse von Hauters Pferden an: "Ich habe eine vielversprechende, aber noch junge Truppe", setzt der dreimalige Nationenpreis-Sieger auf Geduld für die ganz großen Herausforderungen. Schön wäre es, wenn sich der erst neunjährige Charly Obolensky in einem Weltranglisten-Springen über Hindernisse über 1,50 Meter Höhe platzieren könnte.

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