Viele knappe Entscheidungen

Zweibrücken · Ein Sieg blieb den Zweibrückern beim Deutschland-Cup der Voltigierer vor heimischer Kulisse im Landgestüt verwehrt. Die Zuschauer bekamen aber spannende Entscheidungen in Duo und Mannschaft geboten.

 Der Zweibrücker Jürgen Köhler und Janine Beitz unterliegen mit 0,13 Punkten dem Siegerduo aus Baden-Württemberg. Foto: cvw

Der Zweibrücker Jürgen Köhler und Janine Beitz unterliegen mit 0,13 Punkten dem Siegerduo aus Baden-Württemberg. Foto: cvw

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Mit hochkarätigem Sport, spannenden Finalkämpfen und hauchdünnen Entscheidungen hat der Deutschland-Cup Voltigieren am Wochenende im Landgestüt noch einmal Nervenkitzel zum Saisonende geboten. Zum sechsten Mal kämpften Achter-Teams aus ganz Deutschland um den Pokal der M-Gruppen und Duos im Doppelvoltieren.

Ins Leben gerufen hat diese Meisterschaft der Mediziner Leonhard Laschet aus Kleinbundenbach. Entsprechend emotional beteiligt war das Voltigier-Urgestein, das am Freitag seinen 59. Geburtstag feierte, beim Start der Bundenbacher Voltigierer in Gruppe und Doppel, aber auch bei den Titelverteidigern aus Mainz-Laubenheim und ihrem neuen Doppel. Nach der Quali in Pflicht und Kür sowie der Kurz-Pflicht am Samstag lag ebendiese Mannschaft von Hanne Strübel in Führung. In der Final-Kür dann punktete das gleichstarke Team von Vorjahres-Vize Timeloh-Hof in Hannover mit seiner beeindruckenden Gestaltung. Mit einem Rückstand von 0,02 Punkten musste Laubenheim den Pokal an die glücklichen Niedersachsen überreichen. Als Trostpflaster wurde ihr Wallach Nabucco als bestes Pferd ausgezeichnet. Er trug auch die amtierenden Landesmeister Jürgen Köhler und Janine Beitz zu ihrem Vize-Titel. 0,13 Punkte nur rangierte das Duo (7,877) in seiner ersten gemeinsamen Saison hinter den Vorjahres-Vizemeistern und neuen Meistern aus Baden-Württemberg, Klara Gommel und Nadja Wiesenberg vom RV Aichwald (8,023). Für den 25-jährigen, vielfachen Pfalzmeister war besonders bewegend, nach der Landesmeisterschaft erneut an die Wiege seiner Voltigier-Karriere zurückzukehren. Große Unterschiede in der Bewertung der drei Richter bekamen Mara Marschall und Jasmin Glahn auf Dandy, Longe Heike Thiele, zu spüren. Nach dem ersten Durchgang rangierten die Pfalz- und Vize-Landesmeisterinnen knapp auf Rang vier hinter Köhler/Beitz. Dabei sah ein Richter die beiden als Siegerinnen, ein anderer als Zweitbeste und einer auf Rang neun mit Notendifferenzen von 7,0 bis 8,3. In der Endabrechnung landeten die Bundenbacherinnen auf Rang fünf (7,477) der zehn Doppel mit 0,05 Punkten Rückstand. Die Bundenbacher Mannschaft konnte nach "unnötigen Fehlern" in der Pflicht auch in der Kür ihre Stärke nicht abrufen und kam mit 5,989 auf Rang 24 der 31 Teams. Auch Herxheim und Schwegenheim, verstärkt durch Jürgen Köhler und seine Schwester Barbara, scheiterten in der Vorrunde. Deutlich besser lief es bei dem Team aus Homburg auf Winterbootem, Longe Janina Koch. Nach der Qualifikation auf Rang fünf, war das Team überglücklich über seinen siebten Platz in der Endabrechnung. "Wir sind stolz, zu den Top Ten der deutschen M-Gruppen zu gehören. Unsere Erwartungen wurden mehr als übertroffen, denn allein der Einzug ins Finale war schon ein riesiges Highlight für uns", sagten die Voltigiererinnen mit einem Strahlen.

"Das war bombig", lobte die Präsidentin des Landesverbands Pfalz, Brigitte Seidler, die Gastgeber im Landgestüt Zweibrücken , die VRG Südwestpfalz. Sie sei stolz, dass der "Erfinder" des Deutschland-Pokals, Leo Laschet, "aus meinem Landesverband stammt und wir in diesem Jahr bereits das zweite, tolle Voltigierturnier mit hervorragenden Leistungen hier erleben durften."

Für die Voltigierer und ihre Pferde beginnt jetzt die Winterpause mit Lehrgängen und gezielter Vorbereitung auf die neue Saison. Die VRG-Südwestpfalz, die in diesem Jahr nach dem Sprung in Klasse L sofort in die mittelschwere Klasse aufgestiegen war, will sich auf diesem Niveau etablieren. Nach ihren großen Erfolgen 2014 mit Pfalzmeisterin Jasmin Glahn und im Doppel, Vize-Landestitel im Doppel und Bronze mit der Mannschaft, sind die Bundenbacher auf der Suche nach einem neuen Pferd. "Dandy geht Einzel, Doppel und Team, das ist zu viel, wenn wir nächstes Jahr auf die DM, die Pfalz- und Landesmeisterschaften, die Süddeutsche sowie den Fünf-Länder-Vergleich wollen", erklärt Mara Marschall. Deshalb brauche der 14-jährige Wallach Entlastung. Für die Gruppe bedeutet das einen Rückschritt, bis ein neues Pferd ausgebildet ist.

deutscher-voltigierpokal.de

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