Fußball-Landesliga Joniks fordert den Glauben an die eigene Stärke

Zweibrücken · Fußball-Landesliga-Abstiegsrunde: VB Zweibrücken empfangen Schlusslicht TuS Hoppstädten.

 Zweibrückens Waldemar Schwab (rechts) erzielte im Hinspiel gegen Hoppstädten das goldene Tor zum knappen 1:0-Erfolg.

Zweibrückens Waldemar Schwab (rechts) erzielte im Hinspiel gegen Hoppstädten das goldene Tor zum knappen 1:0-Erfolg.

Foto: Martin Wittenmeier

Auf den mitunter kuriosen Geschehnissen rund um das letzte Spiel der VB Zweibrücken in der Landesliga-Abstiegsrunde möchte Spielertrainer Alexander Joniks „gar nicht mehr weiter herumreiten“. Beim VfB Reichenbach hatte sich seine Mannschaft 1:1 getrennt. Acht Minuten betrug die Nachspielzeit, weil sich Schiedsrichter Lukas Nofts nach rund 70 Minuten verletzt hatte. Der Linienrichter, der in die Bresche sprang, machte im Anschluss nicht immer eine glückliche Figur. Unter anderem sprach er den VB kurz vor Spielende einen Strafstoß zu. Nur um diesen wieder zurückzunehmen, während die Zweibrücker sich den Ball schon auf dem Punkt zurechtgelegt hatten.

Weil aber die VB den Treffer zum 1:1 selbst erst in der dritten Minute der Nachspielzeit erzielt hatten, konnte sich Joniks mit dem Punktgewinn mit ein paar Tagen Abstand dann doch anfreunden. Besonders „die klare Leistungssteigerung in der letzten halben Stunde“, freute den Spielertrainer. „Jeder wollte den Ball, wir hatten den festen Glauben daran, dass wir die Partie noch drehen können.“ Ein Dorn im Auge war dem Spielertrainer indes die schleppende Anfangsphase seiner Elf. „Reichenbach hat uns in der eigenen Hälfte eingeschnürt. Es war, als hätten wir nicht den Mut, zu zeigen, was wir eigentlich können.

Diesen Glauben an die eigene Stärke, den seine Mannschaft gegen Reichenbach nur in den letzten 30 Minuten an den Tag legte, sollen die Grün-Weißen am Sonntag um 15 Uhr im Heimspiel gegen den TuS Hoppstädten wieder über die volle Spielzeit auf den Platz bringen, fordert Joniks. Schlusslicht Hoppstädten steht ohne einen einzigen Zähler am Ende der Abstiegsrunde, verlor seine letzten drei Spiele bei der SG Eppenbrunn (0:8), gegen den SV Hinterweidenthal (1:4) und den FC Fehrbach (2:6) mitunter turmhoch.

Doch Joniks schlägt warnende Töne an. Das Hinspiel der VB in Hoppstädten gewann seine Mannschaft nämlich nur knapp mit 1:0. „Und das auch nur, weil Merlin Schäfer kurz vor Schluss eine Wahnsinns-Parade gezeigt hat“, erinnert sich Joniks. Vielleicht sei sich seine Mannschaft, die zuvor nur haarscharf an der Teilnahme zur Aufstiegsrunde vorbeigeschrammt war, beim Schlusslicht zu sicher gewesen, vermutet der Spielertrainer. Er ergänzt: „Der TuS hat sich im Hinspiel mit allem, was ihm zur Verfügung stand, gewehrt. Darauf müssen wir uns erneut einstellen.“

Allerdings hatte Hoppstädten im Hinspiel zumindest noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt. Mittlerweile ist klar, dass die Mannschaft aus dem Landkreis Birkenfeld, den Gang in die Bezirksklasse antreten muss. Und überhaupt sind die drei Punkte im Heimspiel gegen den Letzten fest eingeplant. Sonst spitzt sich die Lage im Kampf um den Klassenerhalt für die VB nämlich drastisch zu. Denn die Zweibrücker haben in der Abstiegsrunde von ihren fünf Partien zwar erst eine verloren, aber eben auch erst eine gewonnen. Damit belegen die VB Rang fünf, den ersten Abstiegsplatz. Weil die Grün-Weißen eine Partie weniger ausgetragen haben als die direkt vor ihnen platzierten Teams aus Kirn und Schmittweiler, können sie zwar wieder aus eigener Kraft über den Strich klettern. Aber die Lage ist gefährlich. Auch weil die Redewendung von der „ausgeglichenen Liga“ in diesem Fall keine Phrase ist. Den Zweiten Hinterweidenthal und den Drittletzten Reichenbach trennen nur drei Punkte. 

„Wer in dieser Liga am Ende einen Lauf hat, kann sich auf den letzten Metern noch unten rausschießen. Und wer vorher hier und da gepunktet und sich sicher gefühlt hat, kann ein böses Erwachen erleben“, sagt Joniks. Damit eben dies am Saisonende nicht auf seine Mannschaft zutrifft, ist ein Sieg gegen das Schlusslicht im Grunde Pflicht.

Auftrieb könnte den VB verleihen, dass in Reichenbach die rund 450 Minuten währende Torflaute ein Ende hatte. Eine Flanke aus dem Halbfeld köpfte Waldemar Schwab aus 14 Metern im hohen Bogen über den aus seinem Tor geeilten VfB-Schlussmann zum 1:1 ins Netz. Im Hinspiel gegen Hoppstädten hatte Schwab schon das einzige weitere Tor der Zweibrücker in der Abstiegsrunde erzielt. Dazwischen waren die VB drei Mal ohne eigenen Torerfolg geblieben. Der Treffer beim 1:3 gegen Spitzenreiter VfR Kaiserslautern resultierte aus einem Eigentor.

Vielleicht geben die Grün-Weißen ihren Anhängern am Sonntag ja öfter Grund zum Jubeln. Der gesperrte Max Baumann und Luca Genova werden dann allerdings fehlen.

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