Handball-Oberligist TV Homburg Ecker bei seinem Debüt gleich doppelt gefordert

Homburg · Für den neuen Trainer des Handball-Oberligisten TV Homburg steht zum Auftakt ein außergewöhnlicher Spieltag an. Zunächst geht es am Sonntagmorgen zur Liga-Begegnung nach Nieder-Olm, am Abend steht das Saarlandpokal-Viertelfinale gegen die HSG TV Altenkessel/ATSV Saarbrücken an. Die Meisterschaft hat der 44-Jährige so gut wie abgehakt.

 Auf den Einsatz von Linksaußen Richard Wilga (Mitte) wird der TV Homburg zum Auftakt wohl verzichten müssen.

Auf den Einsatz von Linksaußen Richard Wilga (Mitte) wird der TV Homburg zum Auftakt wohl verzichten müssen.

Foto: Hagen/Markus Hagen

Einen eher ungewöhnlichen Einstand wird Steffen Ecker beim TV Homburg erleben. Der neue Trainer des Handball-Oberligisten, der den Posten zum 1. Januar übernommen hat, startet am Sonntag gleich mit zwei Spiele innerhalb von sieben Stunden in das Sportjahr. Um elf Uhr steht für die Homburger die Auswärtspartie der Handball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar beim TV Nieder-Olm an, in dem es für den Dritten darum geht, den Anschluss an die Spitze zu halten. Nach der Rückkehr geht es für den TVH dann am frühen Abend ab 18 Uhr in der Robert-Bosch-Schulsporthalle im Viertelfinale des Saarlandpokals gegen den Tabellenführer der Handball-Saarlandliga HSG TV Altenkessel/ATSV Saarbrücken.

„Ganz klar Priorität hat die Punktrunde. Das bedeutet aber nicht, dass wir nicht ins Pokal-Halbfinale kommen wollen“, gibt der 44-jährige neue Chefcoach und damit Nachfolger der beiden Interimstrainer Marvin Mebus und Jonas Guther vor. „Wir wollen in der Oberliga so gut wie möglich abschneiden.“ Nach den Punktverlusten beim TuS Daun (27:35) und dem mageren 23:23 im Heimspiel gegen die Handballfreunde Illtal will der TVH in Nieder-Olm beim 14. keine weiteren Zähler einbüßen. Erst vier Punkte aus zwei Siegen hat der kommende Gegner bisher auf seinem Konto. Der TV Homburg geht demnach als Favorit in die Partie.

 Allerdings müssen die Saarländer einige Handicaps verkraften. Zum einen das leidige Thema Harz. Wie in Daun, wo die Homburger deutliche Probleme hatten, wird auch in der IGS-Sporthalle am Sonntag kein Harz verwendet. „Das ist zwar ein Nachteil für uns, aber keine Ausrede, dieses Spiel nicht gewinnen zu können“, betont Ecker und fügt an: „Meine Spieler wissen es und sie sollten sich darauf einstellen.“ In den drei Trainingseinheiten in dieser Woche habe der TVH normal trainiert. „Ich habe bewusst darauf verzichtet, das Harz in diesen Einheiten wegzulassen“, erklärt der neue Coach. „Vor dem Spiel gegen Daun wurde ohne Harz trainiert. Das brachte nichts und führte nur zur Verunsicherung der Spieler.“ Eckers Meinung nach dauere es einige Monate bis Jahre, sich darauf einzustellen, harzfrei zu spielen. Für eine Woche das Training umzustellen, bringe demnach wenig. „Aber wir wollen nicht jammern, denn die anderen Teams, die in Nieder-Olm antreten, müssen ebenfalls auf das Klebemittel verzichten.“

Weit größer ist der Nachteil für den TV Homburg, dass er mit Richard Wilga und Jovan Talevski auf zwei wichtige Spieler aus privaten Gründen sehr wahrscheinlich verzichten muss. „Talevski fehlte uns schon in Daun und gegen Illtal. Das machte sich schon bemerkbar.“ Ein Hoffnungsschimmer auf einen Einsatz von Wilga besteht noch. Und ein möglicher Neuzugang, den der TV Homburg diese Woche verpflichten wollte, um die Lücke Talevski zu schießen, scheiterte. „Mit dem Spieler waren wir schon klar, aber der abgebende Verein verlangte eine für diese Liga unüblich hohe Ablösesumme“, erklärt Handball-Abteilungsleiter Jörg Ecker. Der TVH-Trainer hätte schon gerne seinen Kader für die beiden anstehenden Sonntagsspiele komplett gesehen, auch um die Belastung seiner Jungs gleich in zwei Partien besser zu verteilen. Möglicherweise kommt aber Roman Kolepp, der nach einer Schulteroperation vor wenigen Tagen erst das Training aufgenommen hat, im Pokalspiel gegen den Spitzenreiter der Saarlandliga bereits zum Einsatz. „Die Oberliga-Partie käme für ihn wohl zu früh nach der langen Pause“, sagt Steffen Ecker.

Der neue Trainer blickt realistisch auf die Zielvorgabe der Restsaison. Die ersehnte Meisterschaft hat er so gut wie abgehakt. „Spitzenreiter Mundenheim hat bisher alle Spiele gewonnen, wir liegen schon fünf Minuspunkte dahinter. Es müsste schon viel zusammenkommen, dass Mundenheim noch drei Spiele verliert. Und wir müssten im Gegenzug alle Partien gewinnen“, rechnet der 44-Jährige vor. Zudem liegt auch der TV Offenbach mit erst zwei Minuspunkten noch vor dem TV Homburg. Auch an diesem Team müssten die Saarländer erstmal vorbeiziehen. „Für uns gilt es daher, weiter ordentlich zu arbeiten und zu spielen“, so Steffen Eckers Ausblick auf die nächsten Wochen und Monate.

Indessen arbeitet Abteilungsleiter Jörg Ecker schon am Kader für die kommende Runde. „Ich gehe davon aus, dass alle Spieler, die wir halten wollen, auch bleiben.“ Darüber hinaus seien Verstärkungen geplant, um dann in der nächsten Saison ein noch gewichtigeres Wort um Platz eins und den Aufstieg in die 3. Handball-Bundesliga mitsprechen zu können.

 Steffen Ecker steht am Sonntag erstmals als Trainer beim TV Homburg an der Seitenlinie.

Steffen Ecker steht am Sonntag erstmals als Trainer beim TV Homburg an der Seitenlinie.

Foto: imago images/Patrick Scheiber/imago sport

Für das Auswärtsspiel am Sonntag beim TV Nieder-Olm hat das zuständige Ordnungsamt aufgrund der Corona-Pandemie keine Gästezuschauer aus Homburg zugelassen. Dagegen sind – Stand Freitagnachmittag – Zuschauer beim Pokalspiel des TV Homburg am Abend erlaubt. Wie zuletzt gilt für den Zutittt die 2G-plus-Regel, sprich mit einem Corona-Negativtest, der auch in der Halle kostenlos gemacht werden kann.

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