Bittere Erfahrung Ulf Jung verpasst Weltmeisterschaft um nur einen Punkt

Augsburg/Markkleeberg · Kanuslalom: 18-jähriger Starter der Wsf Zweibrücken tief enttäuscht.

 Ulf Jung hat das Ziel fest im Blick. Dennoch scheitert der 18-jährige Slalomkanute aus Höheischweiler bei der Qualifikation für die Europa- und Weltmeisterschaft der 15- bis 18-Jährigen knapp.

Ulf Jung hat das Ziel fest im Blick. Dennoch scheitert der 18-jährige Slalomkanute aus Höheischweiler bei der Qualifikation für die Europa- und Weltmeisterschaft der 15- bis 18-Jährigen knapp.

Foto: Wsf Zweibrücken Jung/Privat

Das muss erst einmal verkraftet werden. Ulf Jung hat einen heftigen Rückschlag in seiner bisher so erfolgreichen Sportlerlaufbahn einstecken müssen. Der 18-jährige Slalomkanute der Wassersportfreunde (Wsf) Zweibrücken hat um nur einen Punkt und einen Platz die Qualifikation für die Europa- und Weltmeisterschaften der Jugend- und Juniorenfahrer verpasst.

 Tief enttäuscht war Ulf Jung direkt nach dem vierten Qualifikationslauf am Sonntag nicht zu sprechen. Aber sein Trainer Angel Perez brachte es auf den Punkt: „Uns ist zum Weinen, denn wenn man sieht, was dieser Ausnahmeathlet an Disziplin, Trainingsfleiß, Willen und Motivation über Jahre hinweg an den Tag gelegt hat, dann kann man sich vorstellen, wie groß im ersten Moment die Enttäuschung ist.“ Perez wünscht seinem Sportler die Kraft, im kommenden Jahr nochmals anzugreifen. „Ulf Jung ist und bleibt ein außergewöhnlicher Slalomkanut“, lobt Perez.
Ulf Jung fuhr mit großen Hoffnungen und Erwartungen zu den Qualifikationsläufen nach Augsburg und Markkleeberg. Dort wurde an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden in jeweils zwei Wettkämpfen ausgefahren, wer sich für das Nationalteam qualifiziert und Deutschland bei der WM und EM vertritt.
Nicht nur bei den erwachsenen Damen und Herren müssen sich die Slalomkanuten jedes Jahr neu beweisen, sondern auch bei den 15- bis 18-jährigen Jugend- und Juniorenfahrern werden die drei besten Athleten ermittelt, die bei Welt- und Europameisterschaften an den Start gehen dürfen.
Auf dem Augsburger Eiskanal fanden die ersten beiden Qualifikationsläufe statt. Am ersten Tag fuhr Ulf Jung souverän in das Finale der besten Zehn und wurde Sechster. „Nicht optimal, aber noch lange nichts für das Gesamtklassement verloren“, sagte Trainer Angel Perez.
Am zweiten Tag leistete sich Ulf Jung im Finallauf einen groben Fehler und fuhr am vorletzten Slalomtor vorbei. Die Quittung: Er wurde nur Zehnter.
Alle Pläne und Ziele des Mammutprojektes, für das der 18-jährige Schüler zwei Wochen vom Immanuel-Kant-Gymnasium Pirmasens freigestellt worden war, schienen sich in Luft aufzulösen. Der rheinland-pfälzische Landeskadertrainer Florian Schlegel hatte eine Woche lang zu tun, Ulf Jung mental für die Wettkämpfe drei und vier in Markkleeberg bei Leipzig aufzubauen. Dies ist ihm offensichtlich gut gelungen, denn in Markkleeberg fand Jung in die Spur zurück.
In einem überragenden Finallauf gewann er das erste Rennen und erhielt sich die Qualifikations-Chance. Und auch die letzte Regatta fuhr Ulf Jung stark, er belegte Rang zwei. Doch dies reichte nur für den vierten Platz mit einem Punkt Rückstand zum Dritten, der noch zur EM- und WM-Teilnahme berechtigt hätte.
Ulf Jungs 16-jähriger Bruder Holger überzeugte. Er fuhr in Augsburg auf die Plätze 30 und 16, sowie auf die Ränge 16 und 13 in Markkleeberg unter insgesamt 33 Startern. „Das sieht auf den ersten Blick nicht überragend aus“, erklärte Kadertrainer Florian Schlegel. In seinem Jahrgang sei Holger als 16. im Gesamtklassement aber zweitbester Starter. Da er noch zwei weitere Jahre die Chance habe, ganz nach vorne zu fahren, lasse das für die Zukunft hoffen, sagte Schlegel.  

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