Viele Fans an der Strecke Überraschungssieger auf Käshofer Straße

Homburg · Antony Loeuilleux gewinnt 45. Homburger Bergrennen. HAC freut sich über 3000 Besucher allein am Renntag.

 Geschafft: Antony Loeuilleux aus Frankreich hat sich bei seiner dritten Teilnahme am Homburger Bergrennen mit seinem Tatuus Formula Master Honda mit großen Vorsprung erstmals den Gesamtsieg gesichert.

Geschafft: Antony Loeuilleux aus Frankreich hat sich bei seiner dritten Teilnahme am Homburger Bergrennen mit seinem Tatuus Formula Master Honda mit großen Vorsprung erstmals den Gesamtsieg gesichert.

Foto: Markus Hagen

Antony Loeuilleux heißt der Sieger der 45. Auflage des ADAC Bergrennens, das vom Homburger Automobilclub am Samstag und Sonntag organisiert wurde. Der Franzose siegte überraschend klar in einer Gesamtzeit von 3:30,383 Minuten für drei Wertungsläufe auf der 2,6 Kilometer langen Rennstrecke zwischen Homburg und Käshofen. Platz zwei sicherte sich mit dem schon deutlichem Abstand von 1,719 Sekunden Thomas Conrad aus Dettenhausen mit einem CRS MTK S 5/7 Renault vor Frank Derbruyne (Neuried), der mit seinem Dallara Opel F303 schon 3,657 Sekunden hinter dem Gesamtsieger lag.

Der eigentliche Star der Traditions-Motorsportveranstaltung im Saarland war aber Timo Bernhard. Der Homburger, der unter anderem 2015 und 2017 als FIA-Langstrecken-Weltmeister und mit vielen weiteren Erfolgen auf nationaler und internationaler Ebene regelmäßig für Schlagzeilen sorgte, war beim Bergrennen des HAC nicht nur für die Fans da, sondern fuhr auch mit. Als Gesamtsieger der Tourenwagen-Klassen wurde er mit einem Porsche 911 GT3 Cup in der Gesamtwertung starker Siebter.

„Es macht immer wieder Spaß, hier mitzufahren. Die Atmosphäre ist einfach toll“, lobt er. Obwohl Bernhard fast ausschließlich auf klassischen Rennstrecken mit seinen Boliden unterwegs ist, macht er gerne auch mal einen Abstecher zu einem Bergrennen und gehört damit zu den ganz wenigen Profis der Szene, die sich auch mit Hobby- und Amateur-Motorsportlern messen. „Ich helfe meinem Heimatclub sehr gerne mit meinem Start. Wenn es mein Terminkalender zulässt, fahre ich hier immer wieder mit“, erklärt der FIA-Langstrecken-Weltmeister, der am 29. Juni auf einem Porsche 919 Hybrid Evo auf der Nordschleife des Nürburgrings mit 5:19,546 Minuten einen über 35 Jahre alten Rekord von Stefan Bellof um sage und schreibe 51,58 Sekunden verbesserte und damit erneut in den Schlagzeilen stand.

Sicherlich war diese bemerkenswerte Fahrt von Timo Bernhard auch ein Grund für die vielen Motorsportfans, am Wochenende auf die Käshofer Straße zu strömen. 1500 waren es am Samstag bei den Trainingsläufen. Sogar 3000 Besucher wurden am Renntag gezählt. „Klar, dass wir uns über diese Besucherzahlen sehr freuen, so viele Fans hatten wir schon seit Jahren nicht mehr“, zog HAC-Organisationsleiter Sascha Ressmann nach einem langen Renntag zufrieden Bilanz. „Bis auf einen Ausrutscher am Samstag gab es keine Unfälle, die den Ablauf verzögerten.“ Besucher, Fahrer und die vielen Mitarbeiter vor und hinter den Kulissen hatten allen Grund, zufrieden zu sein.

 Timo Bernhard rast in seinem Porsche die Käshofer Straße hinauf.

Timo Bernhard rast in seinem Porsche die Käshofer Straße hinauf.

Foto: Bubel

Und das war auch der Gesamtsieger Anthony Loeuilleux aus dem französischen Aire sur la Lys. Am Samstag bei den Trainingsläufen war er schon flott unterwegs. Nach einer Zeit von 1:15,466 Minute im ersten Übungslauf steigerte er sich auf 1:10,962 im dritten Durchgang. Noch viel besser sollte es am Sonntag laufen. Mit 1:10,401 fuhr Loeuilleux im ersten Wertungslauf Bestzeit. Durchgang zwei beendete er als Zweiter, um dann in 1:09,589 Minuten die mit Abstand beste Zeit am Sonntag für die 2,6 Kilometer hinzulegen – und damit klar in 3:30,383 Minuten zum Gesamtsieg zu fahren. „Ich will immer gewinnen. Aber ob es gelingt, ist immer die andere Frage“, sagt der 34-jährige Sieger, der schon im Alter von fünf Jahren mit Kartfahren in den Motorsport hineinschnupperte. Seit 1995 fährt er Berg- und Rundstreckenrennen überwiegend in Frankreich, aber auch in Deutschland. Wie beim Bergrennen in Homburg, wo er nun im dritten Anlauf den Gesamtsieg sicherte. 2017 hatte er mit technischen Problemen aufgeben müssen. „Umso erfreulicher, dass es diesmal optimal geklappt hat und ich mir den Sieg sichern konnte“, jubelte der Franzose in seinem Tatuus Formula Master Honda, der gut 450 PS Leistung auf die Strecke bringt.

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