Tischtennis-Regionalliga Happy End nach nervenzerreißender Saison
Limbach · Der TV Limbach bleibt in der Tischtennis-Regionalliga. Das Team holte beim 5:5 gegen Vizemeister TSV Kuppingen den nötigen Punkt, um aus eigener Kraft alle Zweifel am Klassenerhalt zu beseitigen. Wie sich später herausstellte, wäre der TVL aber auch bei einer Niederlage nicht abgestiegen.

Limbachs Mike Hollo gewann am Samstag gegen Kuppingen sowohl seine beiden Einzel, als auch das Doppel mit Mathias Hübgen. Nächste Saison schlägt der 18-Jährige allerdings für Drittliga-Aufsteiger TTC Bietigheim-Bissingen auf. Auch Mathias Hübgen wird den TVL verlassen. Er wechselt in die 2. Liga nach Saarbrücken.
Foto: Fabian KleerBis zum letzten Spieltag musste Tischtennis-Regionalligist TV Limbach um den Klassenerhalt zittern. Zwar war schon vor dem Saisonfinale klar, dass der TVL nicht mehr auf einen direkten Abstiegsplatz hätte rutschen können. Doch die Relegation schwebte noch wie ein Damoklesschwert über der Mannschaft. Limbach benötigte im letzten Saisonspiel gegen Vizemeister TSV Kuppingen noch einen Punkt, um auf der ganz sicheren Seite zu sein. Und der TVL schaffte die Punktlandung, trennte sich im Heimspiel am Samstag von den Baden-Württembergern mit 5:5 – und machte den Klassenerhalt aus eigener Kraft klar. Limbach schließt die Runde damit auf Rang sechs ab.
Später stellte sich heraus: Selbst bei einer Niederlage hätte der TVL die Klasse gehalten. Nur wenn die TTG Kleinsteinbach/Singen ihre Partie gegen Spitzenreiter TTC Bietigheim-Bissingen gewonnen hätte, hätte der TVL noch auf den Relegationsplatz rutschen können. Weil Ligaprimus Bietigheim in der Partie aber auf seinen Spitzenspieler Tal Israeli (29 Siege in 32 Einzelpartien) verzichten musste, war Limbachs Kapitän Christian Schleppi von einer „50:50-Geschichte“ ausgegangen. Doch auch ersatzgeschwächt setzte sich Bietigheim – wenn auch knapp – mit 6:4 durch und steigt ungeschlagen in die 3. Liga auf.
Und mit dem TTC steigt gewissermaßen auch Limbachs Mike Hollo mit auf. Der deutsche Schülermeister von 2018 und 2019, der erst zur Winterpause vom 1. FC Saarbrücken Tischtennis II zum TVL gewechselt war, steht nächste Saison für Bietigheim-Bissingen an der Platte. Wegen einer Hüftoperation bestritt der 18-Jährige nur die letzten beiden Partien für Limbach – und hinterließ in dieser kurzen Zeit dennoch mächtig Eindruck. Am Samstag gewann Hollo zuerst im Doppel an der Seite von Mathias Hübgen mit 3:1 nach Sätzen gegen das Kuppinger Duo Nemanja Ignjatov und Aleksandar Blagojevic. Dann bezwang er in seinem ersten Einzel TSV-Spieler Hao Mu ebenfalls im Entscheidungssatz. Und in seinem zweiten Einzel rang er dann Ignjatov erneut in fünf Durchgängen nieder. „Der Sieg gegen Ignjatov war entscheidend. Der hat uns das Unentschieden gesichert“, lobte Kapitän Schleppi den Mann des Tages Mike Hollo, der somit an drei der fünf Limbacher Punkte beteiligt war.
Bereits nach den Eröffnungs-Doppeln hatte es zwischen den beiden Mannschaften Unentschieden gestanden. Denn während Hollo/Hübgen ihre Partie gewannen, unterlagen die Limbacher Christian Schleppi und Pavel Sokolov den Kuppingern Hao Mu und Mohammad Ali Rouintanesfahani glatt in drei Durchgängen. Und den beiden gewonnenen Einzeln von Hollo standen zwei Niederlagen von Hübgen gegen Ignjatov (2:3) und Mu (1:3) gegenüber. Schleppi bezwang zwar Blagojevic (3:1), zog aber gegen
Rouintanesfahani klar den Kürzeren (0:3). Die Einzel von Limbachs Jüngstem – Pavel Sokolov – mussten also über den Ausgang der Begegnung entscheiden. Der 14-Jährige verlor zuerst gegen Rouintanesfahani (1:3), sicherte mit seinem klaren Dreisatz-Erfolg gegen Blagojevic aber den entscheidenden fünften Punkt für Limbach. Nach zweieinhalb Stunden Spielzeit in der kleinen Sporthalle der Limbacher Gesamtschule war klar: Ganz egal was die Konkurrenz macht – der TV Limbach hat den Klassenerhalt in der Tischtennis-Regionalliga geschafft!
„Das Unentschieden ist das Maximale, was wir heute rausholen konnten. Wir sind überglücklich über den Ausgang einer Saison, die viele Nerven gekostet hat“, jubelte Mannschaftsführer Schleppi. Das Saisonziel für die kommende Runde ändert sich beim TV Limbach nicht: es ist der Klassenerhalt. Auch weil neben Hollo auch Mathias Hübgen in der Spielzeit 22/23 nicht mehr für Limbach aufschlagen wird. Er wechselt in die 2. Liga zum 1. FC Saarbrücken Tischtennis II.
Schleppi, Sokolov und Christoph Wagner, der gegen Kuppingen pausierte, sollen mit Gregor Förster, der in dieser Spielzeit berufsbedingt nicht zum Einsatz kam, nächste Saison das Kernteam bilden. Zum Team stoßen sollen außerdem ein oder zwei Talente aus England, die gegenwärtig an der Sportschule in Saarbrücken trainieren.