Handball-Oberliga „Wir müssen schnell lernen – sonst wird es schwer“
Homburg · Handball-Drittligist TV Homburg will in Dansenberg den ersten Saisonsieg. Für Robin Egelhof und viele andere Homburger ist die Partie eine Rückkehr.
Der TV Homburg musste als Aufsteiger in die 3. Handball-Liga bislang Lehrgeld zahlen. Alle drei Saisonspiele gingen verloren. Am Samstag versucht das Schlusslicht nun um 20 Uhr beim TuS Dansenberg die ersten Punkte einzufahren.
Am vergangene Spieltag verlor der TVH das Saar-Derby gegen die HG Saarlouis zu Hause klar mit 25:37. „Der Verlauf war ähnlich wie in den ersten Spielen. Wir müssen uns eingestehen, dass das brachiale Tempospiel, das uns in der Oberliga so stark gemacht hat, aktuell nicht der geeignete Spielstil ist“, hält der Homburger Trainer Steffen Ecker fest. Die personell angespannte Situation, gerade im Rückraum, wo mit Yves Kunkel, Nuno Rebelo, Robin Egelhof und Ljubomir Josic nur vier fitte Spieler da sind, erfordere es, „die Kräfte fortan gezielter einzusetzen“, sagt Ecker.
Zwei Jahre war der 46-Jährige Trainer beim TuS Dansenberg, ehe es im August 2021 auf unschöne Weise zur Trennung kam. „In einer Nacht- und Nebel-Aktion, durch einen Alleingang des Managers und per WhatsApp-Nachricht. Ich war völlig überrascht. Wir waren mitten in der Vorbereitung“, erinnert sich Ecker, der zuvor mit dem TuS in einer coronabedingt improvisierten Saison die Qualifikation für die Aufstiegsrunde knapp verpasst hatte.
Mit Egelhof, Rebelo und Torwart Henning Huber treffen am Samstag drei weitere Homburger auf ihren Ex-Club. „Eine Extra-Motivation ist für dieses Spiel nicht nötig“, betont Ecker nicht von ungefähr. Der kleinen Halle im Lauterer Stadtteil attestiert er „einen ganz besonderen Charakter“ – und hofft, dass sie für den TVH zu jenem Ort wird, an dem der Aufsteiger in Liga drei richtig Fuß fassen wird.
Warum das bisher noch nicht klappte: „Für meine Spieler ist die Liga Neuland. Sie kommen mit dem Tempo über 60 Minuten noch nicht klar“, so Ecker. Bei der Heimniederlage gegen die HSG Krefeld-Niederrhein spielte der TV Homburg die erste Halbzeit sehr gut mit, führte sogar mit 18:14, um dann doch deutlich zu verlieren. Auch gegen Saarlouis konnte der TVH nur in der ersten Spielhälfte mithalten.
Erschwerend kommt derzeit der durch Verletzungen ausgedünnte Kader der Homburger hinzu. Die Ausfälle von Marvin Mebus, Muhamed Durmishi und Joel Ribeiro bereiten dem Trainer Kopfzerbrechen. „Wir brauchen dringend Verstärkungen“, sagt der Trainer deshalb. Mit einem Neuzugang, zu dessem Namen der TVH noch ein Geheimnis macht, ist sich der Verein schon einig. Doch es fehlen noch das Visum und die Arbeitserlaubnis für Deutschland.
Der kommende Gegner Dansenberg ist mit einem Sieg und zwei Niederlagen ebenfalls durchwachsen in die Saison gestartet. Für Ecker ist die Partie trotz der Umstände seines damaligen Abgangs „etwas Besonderes“. Viele Spieler aus seiner Zeit beim TuS kenne er noch.
Das trifft auch auf Robin Egelhof zu, der vor der Runde aus Dansenberg nach Homburg kam. „Ich habe in diesem Jahr ein Medizinstudium mit Praktikum an der Uni-Klinik in Homburg begonnen, wollte aber weiter in der 3. Liga Handballspielen. Da lag die Entscheidung für den TVH nahe“, sagt der 25-jährige Rückraum-Mitte-Spieler.
Der Kaiserslauterer begann in Dansenberg im Alter von sieben Jahren mit dem Handball. Ausgebildet wurde er auch beim SV 64 Zweibrücken, für den er bis 2016 auflief. Danach wechselte er für zwei Jahre zum TV Hochdorf, ehe er nach Dansenberg zurückkehrte.
Nun spielt er für den TV Homburg und will den schwachen Saisonstart aus den Kleidern schütteln. „Wir müssen ganz schnell aus den verlorenen Spielen lernen. Es gibt taktische und spielerische Dinge, die wir verbessern müssen. Das gilt selbstverständlich auch für mich“, sagt er. Und ergänzt: „Wir müssen in den Partien Lösungen finden, nicht für 30, sondern für 60 Minuten, sonst wird es schwer für uns.“