Handball-Oberliga Der TV Homburg gewinnt die Nervenschlacht

Homburg · Der Handball-Oberligist hat in der Liga den ersten Sieg unter dem neuen Trainer Steffen Ecker gefeiert. Das 26:25 gegen Saulheim war allerdings nichts für schwache Nerven. TVH-Torwart Berz hält den Erfolg in letzter Sekunde fest.

 Der Homburger Jovan Talevski (am Ball) wird in dieser Szene vom Saulheimer Markus Sieben unfair gestoppt. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Ljubomir Josic zum 26:25 für den TV Homburg. Das war gleichzeitig der Endstand. 
  Foto: Hagen

Der Homburger Jovan Talevski (am Ball) wird in dieser Szene vom Saulheimer Markus Sieben unfair gestoppt. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Ljubomir Josic zum 26:25 für den TV Homburg. Das war gleichzeitig der Endstand. Foto: Hagen

Foto: Markus Hagen

Spieler und Zuschauer des Handball-Oberligisten TV Homburg wussten, bei wem sie sich zu bedanken hatten. „Super Benny, super Benny“ erklang es am Samstagabend von den Rängen und vom Spielfeld in der Robert-Bosch Schulsporthalle. Mit 26:25 (14:14) hatte Homburg in einem dramatischen Spiel die SG Saulheim knapp bezwungen – und feierte den Erfolg ausgiebig. Diesen hatte Torhüter Benedikt Berz mit zahlreichen starken Paraden festgehalten. Seine wichtigste genau eine Sekunde vor der Schluss-Sirene. Da kratzte der 25-Jährige den letzten Wurfversuch der Saulheimer aus dem Torwinkel.

„Das Spielglück stand heute auf unserer Seite. Alles war möglich – auch für Saulheim“, jubelte Berz, nachdem er zahlreiche Glückwünsche entgegengenommen hatte. „Klar freue ich mich über meine Arbeit im Tor, aber zu dem Erfolg gehören auch die gute Abwehrreihe vor mir – und die Jungs, die vorne die Tore gemacht haben.“ Mit letzterem Lob durfte sich vor allem Ljubomir Josic angesprochen fühlen, der mit 13 Treffern für die Hälfte der Homburger Tore verantwortlich war.

Für den neuen TVH-Trainer Steffen Ecker, seit Anfang des Jahres im Amt, bedeutete der Erfolg auch den ersten Sieg in der Liga. Schon vor dem Anpfiff konnte Ecker aufatmen. Mit Richard Wilga und Jovan Talevski, die zuletzt aus privaten Gründen fehlten, standen zwei wichtige Spieler wieder zur Verfügung. Auch wenn beiden die mangelnde Spielpraxis noch ein wenig anzumerken war, trugen sich Wilga (3) und Talvski (2) gleich wieder in die Torschützenliste ein.

Die Partie lief vor den rund 120 Zuschauern in Homburg über die ganze Spielzeit vollkommen ausgeglichen. Das 3:1 für Saulheim nach acht Minuten war gleichbedeutend mit der höchsten Führung der Partie. Mehr als zwei Treffer lag nie eine Mannschaft vorne. Zwischen der 18. und der 57. Minute trennte sogar maximal ein einziges Tor die beiden Teams. In jener 57. Minute gingen die Gäste dann aber erneut mit zwei Treffern in Front (23:25) und schienen auf die Straße Richtung Auswärtssieg abzubiegen. Doch Berz und Josic, der in den Schlussminuten doppelt zuschlug, wendeten das Blatt. Aber der Reihe nach.

Die SG Saulheim erwischte den etwas besseren Start, lag nach acht Minuten mit 4:2 vorne. Doch der TV Homburg glich mit einem Doppelschlag von Wilga zuerst zum 4:4 aus – dann brachte Tobias Alt den TVH seinerseits mit zwei Toren nach vorn (8:6). Nach 22 Minuten standen die Uhren beim 10:10 aber wieder auf null. Im Anschluss sahen die Zuschauer ein Spiel, das mit „eng“ nur unzureichend beschrieben ist. Sobald eine Mannschaft einen Treffer vorlegte, zog die andere postwendend nach. Es dominierten die Abwehrreihen um die starken Torleute Berz und Philipp Freitag von der SG. Josic warf den TV Homburg in der 53. Minute wieder in Führung (23:22). Dann schien das Pendel zugunsten der Saulheimer auszuschlagen, die drei Treffer in Serie erzielten.

Doch Josic verwandelte seinen dritten Siebenmeter an diesem Abend zum 24:25-Anschluss. Dann parierte Berz den folgenden Wurf der Gäste – und 113 Sekunden vor dem Abpfiff glich Talevski zum 25:25 aus. Jetzt zeigten die Gäste Nerven, auch der folgende Versuch landete nicht im Kasten der Saarpfälzer – und als noch 37 Sekunden auf der Uhr standen, trat Josic zu seinem vierten und letzten Siebenmeter des Abends an. Wieder verwandelte der Homburger sicher und brachte sein Team wieder mit einem Treffer nach vorn. Entschieden war die Partie damit noch nicht. Saulheim nahm die Auszeit, schwor sich auf den letzten verbleibenden Angriff des Abends ein. Und tatsächlich kam die SG noch einmal zum Torabschluss – doch nachdem Berz mit der Schluss-Sirene seine Pranken ausgefahren und pariert hatte, versank die Robert-Bosch-Schulsporthalle im Jubel der Homburger.

Auch TVH-Kreisläufer Patrick Bach jubelte mit: „Ein Kompliment an die ganze Mannschaft. Wir haben ganz viel Willen gezeigt und immer daran geglaubt, dass wir das Spiel gegen einen richtig starken Gegner gewinnen können.“ Auch Trainer Steffen Ecker war nach dem Sieg in der Nervenschlacht erleichtert und zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. „Saulheim war der erwartet schwere Gegner. Es war ein Spiel komplett auf Augenhöhe.“

 TVH-Torwart Benedikt Berz hielt den Sieg seiner Mannschaft mit vielen starken Paraden fest.

TVH-Torwart Benedikt Berz hielt den Sieg seiner Mannschaft mit vielen starken Paraden fest.

Foto: Hagen/Markus Hagen

 Der TV Homburg schob sich durch den Sieg auf Platz drei in der Tabelle nach vorne. Die Homburger haben aber bereits sieben Verlustpunkte auf dem Konto. Ligaprimus VTV Mundenheim, der den einzigen Aufstiegsplatz belegt, thront mit blütenweißer Bilanz an der Spitze. In zwei Wochen hat der TVH die Chance, den Rückstand zu verkürzen. Dann treten die VTV zum Heimspiel in Homburg an. Am kommenden Samstag steht für die Saarpfälzer aber um 18 Uhr zunächst das Auswärtsspiel beim HV Vallendar auf dem Programm.

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