TSC Zweibrücken vor der Saison Mittelfristig geht der Blick nach oben

Zweibrücken · Mit zahlreichen Verstärkungen und dem neuen Trainer Peter Rubeck nimmt der TSC Zweibrücken die Landesliga-Saison in Angriff. In der Südgruppe ist es das primäre Ziel, in der oberen Tabellenhälfte zu landen.

 Die Neuzugänge des TSC Zweibrücken mit ihrem Trainerteam. Hintere Reihe von links: Athletiktrainer Horst Kircher, Jan-Patrick Buchheit, Luca Brödel, Max Leyes, Noel Weis und Torhüter Lucas Schmidt. Vorne von links: Co-Trainer Dennis Hirt, Erik Bischof, Max Decker, Pawel Paryz und Felix Decker. Es fehlen: Jan Tüllner, Steven Mathieu und Torwarttrainer Domenico Di Bartolomeo.

Die Neuzugänge des TSC Zweibrücken mit ihrem Trainerteam. Hintere Reihe von links: Athletiktrainer Horst Kircher, Jan-Patrick Buchheit, Luca Brödel, Max Leyes, Noel Weis und Torhüter Lucas Schmidt. Vorne von links: Co-Trainer Dennis Hirt, Erik Bischof, Max Decker, Pawel Paryz und Felix Decker. Es fehlen: Jan Tüllner, Steven Mathieu und Torwarttrainer Domenico Di Bartolomeo.

Foto: Mirko Reuther

Peter Rubeck fühlt sich wohl in seinem neuen Umfeld. Seit Mitte März geht der neue Trainer des TSC Zweibrücken, der in seiner über 28-jährigen Laufbahn an der Seitenlinie bereits einige Stationen hinter sich hat, am Wattweiler Berg ein und aus. Mit seiner Verpflichtung, mit dem mit zahlreichen Neuzugängen verstärkten Kader steigt auch die Erwartungshaltung an den Fußball-Landesligisten – von innen und außen. Das ist dem Gersheimer durchaus bewusst. Doch davon unter Druck setzen lässt sich Rubeck, der vor gut zwei Wochen mit seinem Team offiziell in die Vorbereitung auf die neue Runde eingestiegen ist, nicht.

„Langfristig wollen wir in den nächstes zwei bis drei Jahren in die Verbandsliga aufsteigen“, betont der sportliche Leiter Hakan Haliloglou und fügt an: „Aber nicht mit Gewalt, sondern mit gewachsenen Strukturen, so dass wir uns dort auch etablieren können.“ Dazu gehöre nicht nur eine gute Mannschaft, „da muss das ganze Umfeld passen: vom Betreuerstab bis zum Stadion.“ Und Peter Rubeck sieht den Verein hier grundsätzlich auf einem guten Weg. Doch er erinnert zunächst nochmal daran, „dass sich der TSC in der vergangenen Saison im hinteren Mittelfeld befand“. Zum Zeitpunkt des coronabedingten Abbruchs lagen die Zweibrücker in der acht Mannschaften umfassenden Südgruppe der Landesliga West auf Rang sechs. Was die Teilnahme an der Abstiegsrunde bedeutet hätte. „Der Kader war meines Erachtens im letzten Jahr relativ dünn. Das kam nicht von ungefähr, dass der TSC weiter hinten lag“, sagt Rubeck. „Wir haben uns da vergrößert und mit Sicherheit auch ein paar gute Spieler dazubekommen.“ 25 Mann umfasst der Kader nun. Aber das Zusammenwachsen brauche Zeit. „Und wir haben hier in der Landesliga auch Mannschaften dabei, die eine gewisse Qualität haben“, betont der 59-Jährige. Das primäre Ziel in dieser Saison müsse daher erst einmal sein, eine funktionierende Mannschaft zu formen. „Dann ist es natürlich schon mein Bestreben, weiter vorne mitzuspielen.“ Zu allererst aber müsse Rubeck es mit seinem Team schaffen, in der erneut in Gruppen ausgetragenen Hauptrunde in der oberen Tabellenhälfte zu landen. „Das ist das Ziel – das auch machbar, aber nicht einfach ist.“ Diese Ambition bekräftigt auch Haliloglou: „Wir wollen die Aufstiegsrunde erreichen. Wenn wir es nicht schaffen, unter die ersten Vier zu kommen, wäre das für mich enttäuschend. Dann hätte ich als sportlicher Leiter etwas falsch gemacht.“

Doch gleich zum Start wartet auf den TSC eine Hammeraufgabe: „Es geht zuhause gleich zum Auftakt gegen Hermersberg“, verrät Rubeck, der den SVH ebenso wie Haliloglou als den Topfavoriten auf den Titel sieht. „Die waren letztes Jahr schon unangefochten vorne und haben sich jetzt nochmal verstärkt.“ Etwa durch Patrick Freyer (Ex-Regionalligastürmer FK Pirmasens). „Ansonsten ist das relativ ausgeglichen, denke ich. Da entscheidet dann die Tatsache, wie man arbeitet und wie man vorbereitet ist.“

Damit der Grundstein für eine erfolgreiche Saison gelegt ist, ackert der anspruchsvolle Coach seit Wochen und Monaten mit seinen Spielern. Erst im Einzeltraining, dann in Gruppen und nun endlich wieder im Team. Bislang hätten die Jungs gut mitgezogen. „Ich bin da wirklich zufrieden. In Anbetracht der Tatsache, dass ich einen größeren Kader habe, muss das auch so sein.“ Jeder müsse Gas geben, es mit sich ausmachen, wie er sich reinhängt. Hakan Haliloglou ist bewusst, dass Rubeck seinen Jungs viel abverlangt. „Aber Peter selbst lebt den Fußball. Jeder junge Spieler wird unter ihm besser – wenn er das will und sich ins Zeug legt.“

Vom Engagement her und vom Fitnesszustand sei er absolut einverstanden. Dennoch ist sich Rubeck sicher, dass die Mannschaft mit doch zahlreichen neuen Spielern etwas Zeit brauchen wird, sich einzuspielen. „Für einige ist schon vieles anders als vorher. An manches müssen sich die Jungs einfach noch gewöhnen. Es ist schon eine Umstellung“, erklärt er. Die vielen jungen Spieler nähmen das zwar gut an, „bis wir aber da sind, was ich spielen will, dauert es schon noch ein bisschen.“ Gerade was die Taktik oder Feinheiten im Spiel betrifft, „habe ich schon noch andere Vorstellungen“.

Fünf Mal die Woche können sich die TSC-Spieler derzeit beweisen – entweder in den gemeinsamen Einheiten oder in Testspielen. Auch ein kleines Trainingslager-Wochenende wird noch eingeschoben, „da kommen wir dann auf sieben Einheiten in der Woche“. Vom 19. Juli an gibt Rubeck seinem Team dann nochmal eine fünftägige Pause. Um nach der ersten Verbandspokalrunde (Wochenende 31. Juli/1. August beim SV Battweiler) dann mit vollen Kräften am 15. August gegen den SV Hermersberg in die Spielzeit starten zu können.

Dass der Südwestdeutsche Fußballverband in dieser Saison erneut in geteilten Staffeln spielen lässt, findet der Trainer „in Ordnung“. „Für uns bedeutet das in der Hauptrunde viele Derbys. Und man weiß ja einfach nicht, wie es mit Corona weitergeht“, hofft Rubeck, dass diese Runde durchgezogen werden kann. „Wenn man auf die EM schaut, ist das schon ein Witz, dass da bis zu 60 000 Zuschauer aufeinandersitzen. Da kann man nur hoffen, dass das im Sinne der Gesundheit, der Wirtschaft und des Sports nicht wieder alles von vorne losgeht.“

Und doch sei natürlich auch Peter Rubeck froh, endlich wieder auf dem Platz stehen und auch vor Zuschauern kicken zu können. „Ohne macht das keine Laune. Man merkt das auch in der Mannschaft, dass sie sich richtig freuen, schon auf die Vorbereitungsspiele“, erklärt der Coach, der schon den FC Homburg, Wormatia Worms und Eintracht Trier trainiert hat. Nach seinen knapp drei Jahren beim saarländischen Verbandsligisten DJK Ballweiler zog es ihn nun wieder in die Pfalz. Hier war er bereits bei der SG Rieschweiler, dem SC Hauenstein und vor allem von 2007 bis 2014 beim SVN Zweibrücken tätig, mit dem er es bis in die Regionalliga geschafft hatte.

 Peter Rubeck, Trainer des TSC Zweibrücken.

Peter Rubeck, Trainer des TSC Zweibrücken.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Nun geht es in die erste Saison mit dem Landesligisten TSC Zweibrücken, von dem er bislang einen guten Eindruck gewonnen habe. „Ich habe ja auch schon ein paar kleinere Vereine trainiert, und das habe ich der Mannschaft auch schon gesagt: Ich glaube viele der Spieler wissen gar nicht zu schätzen, wie gut sie es hier haben“, betont Rubeck. „Der Gesamtverein, Hakan (Haliloglou), macht für die Jungs eigentlich alles.“ Für Landesliga sei das schon „stark“. Klamotten, Physiotherapeut, Torwart- und Athletiktrainer. „Was will ich mehr? Die Jungs müssen nur noch ins Training kommen und Fußball spielen.“ Zudem herrsche am Wattweiler Berg ein gutes Vereinsleben. „Es liegt jetzt an uns, dass das den Zuschauern und allen drumherum auch Spaß macht.“

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