Fußball-Stadtmeisterschaft Zweibrücken Bei den Kleinsten herrschte die größte Freude

Zweibrücken · Fußball-Landesligist TSC Zweibrücken hat am Donnerstagabend seinen Titel bei der Fußball-Stadtmeisterschaft verteidigt. Doch auch beim Sieger riefen die Titelkämpfe eher gemischte Gefühle hervor. Große Freude herrschte nur beim SV Ixheim. Das komplette Gegenteil war beim SVN Zweibrücken der Fall.

Kapitän Tobias Schön (Nummer 4) reckt den Pokal in die Höhe: Der TSC Zweibrücken krönte sich am Donnerstagabend am Wattweiler Berg erneut zum Stadtmeister.

Kapitän Tobias Schön (Nummer 4) reckt den Pokal in die Höhe: Der TSC Zweibrücken krönte sich am Donnerstagabend am Wattweiler Berg erneut zum Stadtmeister.

Foto: Martin Wittenmeier

Ein klein wenig Emotionen kamen dann doch noch auf, als Tobias Schön, der Kapitän des TSC Zweibrücken, am späten Donnerstagabend den Siegerpokal in die Höhe reckte und mit seinen Mitspielern des Fußball-Landesligisten die Titelverteidigung feierte.

Aber nein, die rauschende Stadtmeisterschafts-Party blieb am Wattweiler Berg aus. Auch beim Sieger TSC war die Freude eher verhalten. „Es ist schwierig“, antwortete Dennis Hirt, spielender Co-Trainer des TSC, auf die Frage, wie sich der Triumph anfühlt. Mit ein paar Sekunden Bedenkzeit meinte der 30-Jährige: „Es ist immer schön, wenn alle Vereine aus Zweibrücken mal wieder zusammenkommen und kicken. Aber die Stadtmeisterschaft hat in den letzten Jahren schon abgebaut. Diesmal kam hinzu, dass alles so früh entschieden war.“

In der Tat: Weil der Finaltag der Titelkämpfe wegen Starkregen und Gewitter von Samstag vergangener Woche auf Donnerstag verschoben worden war, einigten sich die Halbfinalisten auf den Modus „Jeder-gegen-jeden“ mit Partien über je 30 Minuten, damit jedes Team unter der Woche anstelle des Trainings eine garantierte Spielzeit bekommt. Ein spannendes Finale bekamen die in der Spitze rund 350 Zuschauer am Wattweiler Berg so nicht geboten. Im Gegenteil. In seiner zweiten Partie traf der TSC Zweibrücken auf den B-Ligisten SV Ixheim. Die Ixheimer verteidigten gut und verkauften sich teuer. Eine Flanke des Landesligisten von der rechten Seite kam dann aber doch durch. Tim Schadrin hielt in der Mitte den Fuß hin – 1:0. Dabei blieb es bis zum Schluss. Da der TSC auch das erste Spiel gegen A-Ligist SVN Zweibrücken 2:0 gewonnen hatte – und abgesehen vom späteren Sieger keine Mannschaft nach zwei Partien mehr als zwei Punkte hatte, stand das unspektakuläre Ende der Titelkämpfe nach dem TSC-Erfolg gegen Ixheim bereits fest.

 Das Tor zur Stadtmeisterschaft: TSC-Spieler Tim Schadrin (halb verdeckt, in Rot) erzielt hier den einzigen Treffer im Spiel gegen den SV Ixheim. Danach stand fest: Der TSC Zweibrücken hat seinen Titel verteidigt.

Das Tor zur Stadtmeisterschaft: TSC-Spieler Tim Schadrin (halb verdeckt, in Rot) erzielt hier den einzigen Treffer im Spiel gegen den SV Ixheim. Danach stand fest: Der TSC Zweibrücken hat seinen Titel verteidigt.

Foto: Mirko Reuther

Die größte Freude herrschte nach dem Turnier bei den vermeintlich Kleinsten: Der SV Ixheim wurde als klassentiefstes Team Zweiter. Die 20 Liter Bier, die die Gelb-Schwarzen für die Vizemeisterschaft erhielten „nehmen wir ja nicht mit nach Hause. Die müsse irgendwie weg, also werden wir die jetzt vernichten“, sagte der neue SV-Spielertrainer Kevin Leiner mit einem breiten Lachen. Mit den Auftritten seiner Mannschaft war der 43-Jährige zufrieden: „Es war eine gute Leistung über alle Spiele. Auch gegen den TSC haben wir uns respektabel verkauft. Ich finde, wir haben verdient als Zweiter abgeschlossen. Das sind alles gute Jungs, die wir hier haben.“

Das emotionale Kontrastprogramm gab es beim A-Ligisten SVN Zweibrücken. Und das lag nicht daran, dass die Mannschaft von Trainer Andreas Hergert das Finalturnier am Donnerstag auf dem letzten Rang beendete. Vier Verletzte hatte der SVN allein vom vorletzten Dienstag zu beklagen, als die Niederauerbacher ihre Gruppenspiele bestritten hatten. Am schlimmsten erwischte es Edgar Schmidt, der einen Außenbandanriss erlitt. „Ich bin nur froh, dass die, die heute angeschlagen gespielt haben, sich nicht noch mehr verletzt haben“, sagte Trainer Hergert. An dem Turniermodus des Finaltags ließ der 36-Jährige kein gutes Haar. „Spiele über 90 Minuten machen Sinn. Aber nicht 30 Minuten spielen, 30 Minuten Pause und dann wieder spielen. Das geht nur auf die Muskeln, auf den reinen Verbrauch. Das Verletzungsrisiko ist hoch. Ein normales Training hätte uns mehr gebracht.“ Für das Wetter am Samstag, an dem die Titelkämpfe nicht hatten ausgetragen werden können, „kann niemand was“, meinte Hergert. Trotzdem sei es „eklig“ gewesen, dass sich das Turnier über elf lange Tage erstreckt habe. „Jetzt stehen wir hier am Donnerstagabend. Bis ich die Trikots weggefahren hab, ist es 23 Uhr. Und morgen klingelt um 4 der Wecker“, meinte Hergert mit einem Seufzen. Sein ernüchtertes Fazit. „Ich denke, dass uns die Stadtmeisterschaft in der Vorbereitung eine, vielleicht anderthalb Wochen zurückgeworfen hat. Morgen ist erst mal Schontraining.“

Marcel Hahn vom SV Ixheim (Mitte, in Gelb) und Dimitri Klich von den VB Zweibrücken im Kampf um den Ball.

Marcel Hahn vom SV Ixheim (Mitte, in Gelb) und Dimitri Klich von den VB Zweibrücken im Kampf um den Ball.

Foto: Martin Wittenmeier

Hergerts Mannschaft hatte den Finaltag mit der Partie gegen den TSC eröffnet. Vor dem ersten Treffer des Landesligisten rief SVN-Torwart David Ruban seinen Mitspielern „Leo“ zu – hatte den Ball dann aber nicht sicher. TSC-Spieler Sebastian Schmitt sagte danke und traf zur Führung. Das Tor zum 2:0-Endstand erzielte Styben. Nach einem Steilpass legte er den Ball an Ruban vorbei und schob die Kugel ins Netz. Die zweite Partie zwischen Ixheim und Bezirksligist VB Zweibrücken endete 1:1. Die Führung der VBZ durch einen Kopfball von David Schwartz glich Lars Noe per Freistoß ins kurze Eck aus. Das Remis für den B-Ligisten war verdient. Zuvor hatten die Ixheimer schon nach einer direkt verwandelten Ecke über den vermeintlichen Ausgleich gejubelt. Doch der Schiedsrichter hatte ein Foul gesehen.

Im dritten Spiel trennten sich die VB Zweibrücken und der SVN Zweibrücken torlos. Glück für die Vereinigten Bewegungsspieler: Marc Heidenreich köpfte den Ball in der Nachspielzeit an die Latte des VBZ-Gehäuses. Weil der TSC durch seinen anschließenden 1:0-Erfolg gegen Ixheim nicht mehr von der Spitze zu verdrängen war, ging es in den verbleibenden beiden Partien nur noch um die Platzierungen.

Und in der Begegnung zwischen Ixheim und dem SVN, während der auf dem Wattweiler Berg das Flutlicht eingeschaltet wurde, betätigte sich Lars Noe zum zweiten Mal an diesem Abend als Kunstschütze. Aus großer Torentfernung setzte er das Spielgerät zentimetergenau ins rechte Eck. Es blieb das einzige Tor.

 Enge Duelle gab es bei der Zweibrücker Stadtmeisterschaft.

Enge Duelle gab es bei der Zweibrücker Stadtmeisterschaft.

Foto: Mirko Reuther

Im letzten Spiel des Abends zwischen den beiden klassenhöchsten Teams stellte der TSC gegen die VBZ die Weichen früh auf Sieg. Sebastian Schmitt traf nach nicht einmal 120 Sekunden zur Führung. Max Decker legte wenig später den zweiten Treffer nach. Für den 3:0-Endstand sorgte Alexander Styben per Foulelfmeter. Um 22.20 Uhr endete das Turnier mit dem neuen alten Sieger TSC Zweibrücken, als Kapitän Schön den Siegerpokal in die Höhe reckte.

Dennis Hirt konnte dem Turnier dann übrigens doch noch gute Seiten abgewinnen: „Wir haben diese Woche im Training stark gearbeitet und heute haben unsere Neuzugänge gezeigt, dass sie langsam verstehen, wie wir auftreten wollen. Außerdem haben wir kein Gegentor bekommen. Das ist immer gut.“

Der TSC bestreitet an diesem Samstag um 18.30 Uhr einen Test in Maßweiler gegen Palatia Contwig. Am Mittwoch, 9. August, steht im Südwestpokal der Pflichtspielauftakt an. Der Gegner steht noch nicht fest. Die erste Partie in der Landesliga ist am Sonntag, 13. August, um 15 Uhr zu Hause gegen den SV Hinterweidenthal. Für die VB Zweibrücken geht es in der Bezirksliga schon am Sonntag, 6. August, um 16.30 Uhr mit dem Derby gegen Contwig los. Bereits am Mittwoch, 2. August (19.30 Uhr), steht für den SVN Zweibrücken die Aufgabe im Kreispokal bei der zweiten Mannschaft des SV Ixheim an. Am Sonntag, 13. August (15 Uhr), folgt der Liga-Auftakt in der A-Klasse zu Hause gegen die SG Rieschweiler II. Und der SV Ixheim tritt am Sonntag, 8. August, um 15 Uhr im Kreispokal beim FC Hengsberg an. Am Samstag, 12. August, um 16 Uhr steht dann das Heimspiel gegen die SG Harsberg-Schauerberg auf dem Programm, die Trainer Kevin Leiner als Mitfavoriten auf den Titel in der B-Klasse ausgemacht hat.