Fußball-Landesliga Nur auf dem Papier eine klare Sache

Zweibrücken/Rieschweiler · Der TSC Zweibrücken empfängt am Sonntag in der Fußball-Landesliga die SG Rieschweiler zum Derby. In der Tabelle trennen die beiden Mannschaften 15 Punkte. Doch die SGR startete unter dem neuen Trainer Björn Hüther bärenstark ins neue Fußball-Jahr.

  Rieschweilers Mirko Tüllner (re.) befindet sich in bestechender Form. Der 25-Jährige hat in den ersten beiden Pflichtspielen im neuen Jahr fünf Tore erzielt.

Rieschweilers Mirko Tüllner (re.) befindet sich in bestechender Form. Der 25-Jährige hat in den ersten beiden Pflichtspielen im neuen Jahr fünf Tore erzielt.

Foto: Martin Wittenmeier

Derby-Zeit am Wattweiler Berg: In der Fußball-Landesliga empfängt am Sonntag um 15 Uhr der TSC Zweibrücken die SG Rieschweiler. Im September vergangenen Jahres hatte der TSC das Hinspiel mit 3:1 gewonnen. Die Entscheidung war aber erst in der Nachspielzeit gefallen. TSC-Stürmer Erik Bischof hatte in der 93. Minute alles klar gemacht. Die Zweibrücker sind mit 30 Punkten Tabellensechster, haben aber erst 16 Partien ausgetragen. Alle vor dem TSC platzierten Teams haben eine, teilweise sogar zwei Partien mehr bestritten. Dementsprechend haben die Bubenhauser Relegationsrang zwei, den die SF Bundenthal (17 Spiele/36 Punkte) belegen, auch noch im Blick.

Der Viertletzte Rieschweiler hat nach 18 Spielen erst 15 Zähler auf dem Konto – allerdings hat das Team von der dicken Eiche einen Raketenstart in die Restrunde hingelegt. Die SGR gewann unter ihrem neuen Trainer Björn Hüther ihre beiden Pflichtspiele im neuen Jahr. Insbesondere Stürmer Mirko Tüllner ist in absoluter Topform. Der 25-Jährige, der schon in der Vorbereitung wie am Fließband getroffen hatte, erzielte in den beiden Partien fünf Tore. Weil die SGR vergangenes Jahr auch ihr erstes Rückrundenspiel – damals unter Marcus Eiser – gewann, ist Rieschweiler aktuell sogar Führender der Rückrundentabelle.

Auch wenn Zweibrücken gegen Rieschweiler nun wohl eine schwerere Aufgabe bevorsteht als vergangenes Jahr, freut TSC-Trainer Florian Opitz der Aufschwung der SGR. „Ich wohne in Rieschweiler, die SGR ist mein Heimatverein. Als es dort in den vergangenen Jahren abwärts ging, hat es mir wehgetan. Ich bin froh, dass Björn nun Trainer ist. Wir sind befreundet, ich schätze seine hervorragende Arbeit.“

Aus Sicht von Opitz habe das Team der SGR vergangenes Jahr nicht fit gewirkt. Das sei nun anders. Zudem passe bei der SGR jetzt auch das „Drumherum“, wie es der 35-Jährige formuliert. „Dort legt man jetzt wieder großen Wert auf Kameradschaft und unternimmt auch außerhalb des Platzes etwas zusammen.

Doch trotz des großen Lobes für Hüthers Arbeit: Punkten wollen die Zweibrücker im Derby am Sonntag natürlich trotzdem. Abgesehen von Marcel Julier steht Opitz der komplette Kader zur Verfügung. „Tabellarisch ist Rieschweiler Außenseiter. Aber sie verfügen über eine gute Mannschaft. Und ich glaube, dass sie die Abstiegszone verlassen werden“, meint Opitz. Aufpassen müsse sein Team neben Tormaschine Tüllner auf Kevin Gundt. „Er ist schon Dreh- und Angelpunkt bei Rieschweiler. Es ist beeindruckend, was der Junge mit seinen 18 Jahren spielt.“

Hüther selbst spricht nach den beiden Siegen zum Jahresauftakt von einem „gemachten Schritt“. Er ergänzt: „Wir haben aber noch einen langen Weg vor uns.“ Am Sonntag gehe es für sein Team darum – wie in den letzten Spielen auch – sicher in der Defensive zu stehen – aber sich nicht zu verstecken. „Wir rechnen uns auch in Zweibrücken etwas aus. Das Hinspiel war eine enge Kiste und wir haben uns in den vergangenen Wochen ordentlich präsentiert“, sagt Hüther. Er glaubt, dass der TSC mit seinem Kader durchaus den Anspruch habe, in die Verbandsliga aufzusteigen. „Am Sonntag in Hinterweidenthal (2:1 für Zweibrücken Anm. d. Red.) haben beim TSC vier Spieler auf der Bank gesessen, die ich früher in Rieschweiler in der Verbandsliga trainiert habe. Damals waren sie bei mir Stammspieler“, sagt Hüther, der glaubt, dass der eine oder andere seiner ehemaligen Schützlinge am Sonntag auf dem Feld stehen wird.

Der 45-Jährige geht davon aus, dass es in der Landesliga West nach der Saison vier Absteiger geben wird. Darauf deute die aktuelle Situation in der Verbandsliga und der Oberliga hin. Damit würde Rieschweiler aktuell den ersten Abstiegsplatz belegen. Vier Punkte beträgt der Rückstand auf den direkt vor der SGR platzierten VfR Kaiserslautern.

„Aber wir sind jetzt wieder im Geschäft“, betont Hüther, der am Sonntag personell beinahe aus dem Vollen schöpfen kann. Nur der privat verhinderte Philipp Rung fehlt.

Die VB Zweibrücken tragen mit vier Punkten die Rote Laterne. Noch immer wartet man am Hornbachstaden auf den ersten Saisonsieg. Dieser soll im 19. Anlauf am Samstag um 17 Uhr im Heimspiel gegen den Neunten SG Hüffelsheim her. Die SG hat zwar 26 Punkte auf dem Konto. Allerdings lief es dort zuletzt ebenfalls nicht rund. Der letzte Hüffelsheimer Sieg datiert vom 29. Oktober. Das Hinspiel gegen die VBZ hatte das Team aus dem Landkreis Bad Kreuznach aber mit 5:0 gewonnen.

VB-Spielertrainer David Schwartz zieht die Zuversicht aktuell aus den kleinen Dingen. Bei der 0:5-Niederlage am vergangenen Spieltag gegen Rieschweiler „ waren wir mindestens eine Stunde gleichwertig. Aber wenn du Letzter bist, deine Chancen nicht verwertest – und dann in Rückstand gerätst, ist es nicht einfach, den Kopf oben zu halten. Aber daran arbeiten wir“, verspricht Schwartz. „Unser Ziel bleibt es, den ersten Dreier zu holen. Da ist es egal, welcher Gegner kommt. Wir werden, falls kurzfristig nichts mehr passiert, noch einmal ein Tick breiter aufgestellt sein als zuletzt“, freut sich Schwartz.

Der TSC Zweibrücken muss kommende Saison auf die Dienste von Torwart Maximilian Cölsch verzichten. Er schließt sich der zweiten Mannschaft des FK Pirmasens an. Das teilte der FKP mit.

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