Dressurturnier am Landgestüt Spannende Entscheidungen in kleinen Feldern

Zweibrücken · Die Hitze machte auch den Teilnehmern und Zuschauern beim Dressurturnier der DSG Bliesgau im Landgestüt zu schaffen.

 Lisa Scheid von der gastgebenden DSG Bliesgau siegte am Wochenende am Landgestüt mit Dante Royal in der L**-Dressur.

Lisa Scheid von der gastgebenden DSG Bliesgau siegte am Wochenende am Landgestüt mit Dante Royal in der L**-Dressur.

Foto: Cordula von Waldow

Ein hohes Niveau und spannender Dressursport begeisterte trotz der aufgrund hochsommerlichen Temperaturen erheblich reduzierten Starterfelder die wenigen Pferdefreunde, die ihren Weg zu den Schattenplätzen im Zweibrücker Landgestüt gefunden hatten. So verwundert wenig, dass zahlreiche Entscheidungen mehr oder minder knapp ausfielen. Nur ein einziger Punkt trennte am Sonntagnachmittag bei dem Turnier-Höhepunkt, der Intermediaire II, einer schweren Dressurprüfung auf Drei-Sterne-Niveau, Siegerin Claudia Rassmann (RFV Gedern) mit Dilara und die Luxemburgerin Mandy Zimer-Cartaxo, die mit ihrem Oldenburger Hengst Symphony als Eisbrecherin gleich 70,0 Prozentpunkte vorgelegt hatte. Zwei der drei Richter hatten das Paar auf dem Siegertreppchen gesehen, bevor die Hessin die Trabstärken ihrer zwölfjährigen Oldenburger Stute voll ausspielte. „Ich hatte es nicht erwartet, aber gehofft“, sagte die Siegerin lachend.

Sehr zufrieden war auch Stammgast Fie Christine Skarsoe. Die für Luxemburg reitende Dänin und mehrfache WM-Teilnehmerin hatte nicht nur mit allen drei vorgestellten Pferden das gesamte Treppchen der Dressurpferdeprüfung Klasse M belegt und mit der achtjährigen Oldenburger Stute Coco Island OLD mit großem Vorsprung und 71,587 Prozent als höchster Wertnote des gesamten Turniers die Youngster Dressurprüfung der schweren Klasse S gewonnen. Als Trainerin von Victoria Marie Schönhofen (RFG Gerensrech Altforweiler) freute sie sich, dass diese nach einer deutlich besseren Vorstellung als auf Zwei-Sterne-Niveau am Vortrag bis auf einen kleinen Patzer bei den Einerwechseln, in denen das Paar sonst brilliert, auf Rang vier noch in die Platzierung kam.

Große Freude herrschte unter anderem bei den Gastgebern. Lisa Scheid von der DSG Bliesgau verpasste nach ihrem Sieg in der L**-Dressur mit dem siebenjährigen Westfalen-Wallach Dante Royal knapp den weiteren Sieg in der deutlich anspruchsvolleren M**-Dressur. Nach Silber mit ihrem zehnjährigen Zweibrücker Wallach Le Coeur de Lion platzierte sie sich mit dem ebenfalls zehnjährigen Niederländer Wallach Sanny Hill zusätzlich auf Rang sechs.

Schöne Erfolge für die Region feierten die Amazonen des RSG Berghof-Einöd. Carina Reitnauer siegte mit dem siebenjährigen Trakehnerhengst SuRock in der Dressurpferdeprüfung Klasse L vor Vereinskameradin Emma Agne und dem Deutschen Sportpferd Fritzi auf dem Silberrang. Jana Zoller platzierte sich mit ihrem zehnjährigen Hannoverander Wallach Conrad in der mittelschweren Dressurprüfung Klasse M* auf dem Bronzerang vor ihrem 13-jährigen Zweibrücker Wallach Charly auf Rang vier. Selbst ohne Schleife war Katrin Kessler-Suttervom RFV Zweibrücken nach Jahren der Turnierpause zufrieden mit ihrem Auftritt mit ihrem 13-jährigen in Bayern gezogenen Rappwallach Fullminant. Dasselbe gilt für Anika Fichter. Die Amteurreiterin, die für den Pfälzer Pony RFV Thaleischweiler-Fröschen sattelt, hatte erst zum zweiten Mal ihren Oldenburger Wallach Jasper de Jeux in einer jungen Pferden vorbehaltenen Youngster-Prüfung der schweren Klasse S vorgestellt. „Er ist ja erst acht und hat Dank der Corona-Pause noch wenig Turniererfahrung“, sagt sie mit Blick auf die kleinen Fehler in den Galoppwechseln, die „daheim perfekt klappen“ und zu den Stärken des eleganten Dunkelfuchses gehören. Von daher ist sie ebenfalls „sehr zufrieden“. Für Melanie Kröher vom RFV Pirmasens-Winzeln und ihren neunjährigen Hannoveraner Quebec reichte die Wertnote 6,9 für den dritten Treppchenplatz in der Amateurreitern vorbehaltenen, geschlossenen A**-Dressur. Vierte wurde die Pfalzmeisterin in der Vielseitigkeit 2021, Caroline Heinz vom RFV Zweibrücken, die ihren Haflinger Nebio unter den Großpferden auf Rang vier der immerhin 15 Starterpaare ritt.

Die etwas andere Pferdesportart präsentierte der Voltigierer Jonathan Geib von der VRG Südwestpfalz vor der Abschluss-Prüfung, der den Show-Auftritt zugleich zur Vorbereitung auf seinen ersten Sportauftritt bei der U21-Weltmeisterschaft nutzte.

Chefrichter Martin Plewa lobte neben der ausgezeichneten Turnierorganisation von Jutta und Martin Bitsch besonders das Niveau in der höchsten Prüfung. „Wir haben durchweg Grand-Prix-Pferde gesehen, die das Potenzial haben, sich weiter zu verbessern.“ Viele von ihnen werden im September erneut zu Gast im Landgestüt Zweibrücken sein, wenn die DSG Bliesgau zu ihrem vierten Dressurturnier in diesem Jahr einlädt.

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