Hilfsaktion für Fritz Schäfer „Wichtig ist es, jetzt zu helfen“

Zweibrücken · Das Handball-Benefizspiel zwischen dem SV 64 und der VT Zweibrücken zugunsten des langjährigen Merkur-Mitarbeiters Fritz Schäfer wird erneut verschoben. Auf Unterstützung soll der seit einem Unfall vor anderthalb Jahren querschnittgelähmte Rimschweiler aber nicht so lange warten müssen. Daher hat Hermann Grieser nun eine zusätzliche Hilfsaktion auf die Beine gestellt.

 Fritz Schäfer (links) ist seit einem Unfall querschnittgelähmt. Hermann Grieser (rechts) hatte die Idee, ein Benefizspiel für den Rimschweiler zu veranstalten

Fritz Schäfer (links) ist seit einem Unfall querschnittgelähmt. Hermann Grieser (rechts) hatte die Idee, ein Benefizspiel für den Rimschweiler zu veranstalten

Foto: Hofer/Svenja Hofer

Seine Leidenschaft für den Sport hat Fritz Schäfer nicht verloren. Der langjährige Merkur-Mitarbeiter, der seit einem Treppensturz vor anderthalb Jahren querschnittgelähmt ist, verfolgt weiterhin täglich, was auf den Sportplätzen und in den Hallen der Region passiert. Wenn er auch nicht mehr darüber schreiben kann. Und so war es dem 64-Jährigen auch ein Anliegen, das für ihn geplante Handball-Benefizspiel zwischen dem SV 64 Zweibrücken und der VTZ Saarpfalz ein weiteres Mal zu verschieben. „Wir hatten ja geplant, die Partie nach dem coronabedingten Ausfall im Dezember nun in der Osterwoche nachzuholen“, erklärt Handball-Urgestein und Initiator Hermann Grieser. Allerdings befindet sich sowohl das Drittliga-Team des SV 64 als auch Oberligist VTZ dann in der heißen Phase des Abstiegskampfes. Und Fritz Schäfer will auf keinen Fall, dass sich bei dem Benefizspiel jemand verletzt oder die Partie irgendeinen negativen Einfluss auf die beiden Mannschaften nimmt. „Dafür bin ich zu sehr Sportler“, betont der Journalist aus Rimschweiler.

Ausfallen soll die Partie aber keinesfalls. „Wir planen sie jetzt in der Sommervorbereitung der beiden Teams“, erklärt Grieser. Bis zu diesem Zeitpunkt will dieser mit der Unterstützung für seinen Nachbarn, der seit seinem Unfall im Alltag auf Hilfe angewiesen ist, aber nicht warten. „Wichtig ist es, jetzt zu helfen. Jetzt liegen die Rechnungen da.“ Nämlich die für den Umbau des Elternhauses von Fritz Schäfer und seiner Schwester Elisabeth Metzger, durch den der 64-Jährige, der tagtäglich um jedes Stück Bewegung kämpft, auch ein Stück Selbstständigkeit zurückgewinnen kann. Doch nur ein Teil der gesamten Umbaukosten – ein mittlerer bis hoher fünfstelliger Betrag – wird von der Versicherung übernommen. Es gehe nicht darum, „dass Fritz und Elisabeth das nicht zusammen meistern könnten“, betont Grieser. Sondern darum, dem Menschen Fritz Schäfer etwas zurückzugeben. Dass Hermann Grieser mit diesem Bedürfnis nicht alleine ist, merke er auch an der Häufigkeit, mit der er darauf angesprochen wird, wann denn jetzt das Spiel für „de Fritz“ stattfindet, wie man denn nun helfen könne.

 Trikot-Versteigerung zugunsten von Fritz Schäfer: Den Anfang macht ab Mittwoch der unterschriebene Dress des Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen. In den kommenden Wochen folgen dann die Trikots der ehemaligen Zweibrücker – und heutigen Bundesliga-Spieler – Björn Zintel (HBW Balingen-Weilstetten) und Jerome Müller (TVB Stuttgart) und sowie die Nationalteam-Jacke der ehemaligen SV-Spielerin Amelie Berger.

Trikot-Versteigerung zugunsten von Fritz Schäfer: Den Anfang macht ab Mittwoch der unterschriebene Dress des Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen. In den kommenden Wochen folgen dann die Trikots der ehemaligen Zweibrücker – und heutigen Bundesliga-Spieler – Björn Zintel (HBW Balingen-Weilstetten) und Jerome Müller (TVB Stuttgart) und sowie die Nationalteam-Jacke der ehemaligen SV-Spielerin Amelie Berger.

Foto: Privat

Daher ist nun eine neue Idee – zusätzlich zu dem weiterhin geplanten Benefizspiel – entstanden. „Wir haben vier Handball-Trikots zum Versteigern“, erklärt Grieser. In einem Zeitraum von insgesamt vier Wochen werden diese acheinander jeweils von Mittwoch bis Mittwoch über den Online-Marktplatz Ebay für den guten Zweck angeboten (siehe Infobox). Eines mit den Unterschriften der gesamten Mannschaft der Rhein-Neckar Löwen, eines unterschrieben vom ehemaligen SV 64-Spieler Jerome Müller, der für den Bundesligisten TVB Stuttgart aufläuft, eines vom ehemaligen SV- und VTZ-Spieler Björn Zintel mit den Unterschriften der HBW Balingen-Weilstetten sowie eine besondere Nationalmannschafts-Jacke von der ehemaligen SV 64-Spielerin Amelie Berger, die mittlerweile für den deutschen Meister Borussia Dortmund aktiv ist. Die Einlaufjacke wurde mit dem Heimatclub der jeweiligen Spielerin beschriftet – bei Berger eben dem SV 64. Den Auftakt der Aktion macht ab diesem Mittwoch das Trikot der Rhein-Neckar-Löwen. Der Höchstbietende erhält das jeweilige Shirt, der gesamte Erlös geht an Schäfer.

 Stuttgart-Trikot von Jerome Müller.

Stuttgart-Trikot von Jerome Müller.

Foto: Privat

Gleichzeitig wird mit dem Start der Versteigerung auch ein Spendenkonto für Fritz Schäfer beim Deutschen Roten Kreuz – unter unbürokratischer Mithilfe von Hans Prager, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Südwestpfalz – eingerichtet. „Dort können in dieser Zeit alle Menschen, die Fritz helfen wollen, einen Obolus entrichten. Jeder kann spenden, was er will.“ Diese Spenden werden dann zu 100 Prozent an Fritz Schäfer weitergegeben. Was Grieser wichtig ist.

 Balingen-Trikot von Björn Zintel.

Balingen-Trikot von Björn Zintel.

Foto: Privat

Als i-Tüpfelchen wird es dann im Sommer das Benefizspiel geben. „Das wollen wir auf jeden Fall machen. Auch, um Fritz diesen Rahmen zu geben, um den Spaß und einen schönen Abend zusammen zu haben.“ Die Tickets für die Partie werden dann nur noch einen Euro kosten. „Am Anfang sind wir davon ausgegangen, dass wir die Eintrittskarten gegen eine Spende von zehn Euro anbieten“, erklärt Grieser. Doch dann wären 19 Prozent Umsatzsteuer angefallen. Es sei einem gemeinnützigen Verein unmöglich, eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen und die Einnahmen dann zu 100 Prozent weiterzugeben. „Wir sind zwei Vereine mit dem gleichen Ziel: Wir versuchen alles, um einem Menschen zu helfen“, zeigt Grieser sein Unverständnis darüber.

 Nationalmannschafts-Jacke von Amelie Berger.

Nationalmannschafts-Jacke von Amelie Berger.

Foto: Privat

Da es für ihn und die beiden Clubs eine Herzensangelegenheit ist, Fritz Schäfer zu unterstützen, wurde nach weiteren Lösungen gesucht – und ein neuer Weg gefunden. Einer, der zudem eine schnelle Hilfe ermöglicht. „Auch bei dem Spiel im Sommer wird es für jeden, der möchte, die Möglichkeit zum Spenden geben. Wichtig ist uns aber, dass jetzt schon etwas passiert.“

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