Triathlon Mit gutem Test in den Hawaii-Endspurt

Nizza/Zweibrücken · Bei der 70.3-WM in Nizza lief für den Zweibrücker Triathleten fast alles rund. Die Form geht vor dem legendären Ironman in Kona in die richtige Richtung. Letzte Vorbereitung nun auf Mallorca.

 Voller Fokus auf Hawaii: Für Oliver Spurzem geht’s in die Endphase der Vorbereitung.

Voller Fokus auf Hawaii: Für Oliver Spurzem geht’s in die Endphase der Vorbereitung.

Foto: Svenja Hofer

Nur kurz dauert der Zwischenstopp in der Heimat. Und schon ist Oliver Spurzem wieder unterwegs – zum Trainingslager auf Mallorca. Der volle Fokus richtet sich jetzt, wo die Halbdistanz-WM in Nizza abgehakt ist, auf die Ironman-WM auf Hawaii.

Das letzte Rennen vor seinem vierten Start auf der Pazifikinsel „war ein schöner Test der aktuellen Verfassung“, sagt der Zweibrücker Triathlet. Nach 21 Stunden Training in den Tagen zuvor im Süden Frankreichs sei sein Körper zwar nicht komplett regeneriert gewesen, „aber das war ja der Plan“. Denn für Spurzem war Nizza nur ein Zwischenstopp auf dem Weg zu dem ganz großen Ziel: Endlich die Zehn-Stunden-Marke auf Hawaii zu knacken.

An der Côte d‘Azur ging es dem 42-Jährigen vor allem darum, seine Leistungsfähigkeit, seine Ernährung zu testen. Eine gute Nachricht für Spurzem gleich an der 1,9 Kilometer langen Schwimmstrecke: Es geht für alle Teilnehmer ohne Neopren ins Wasser. Der Zweibrücker wollte das für Hawaii ohnehin testen, hätte dafür die etwas langsamere Zeit hingenommen. Nach gut einer halben Stunde stieg Spurzem wieder aus den Wellen und machte sich auf die anspruchsvolle gut 90 Kilometer lange Radstrecke. Hier hatte er sich für das Rennrad entschieden. „Zum einen wegen des Gewichts, zum anderen wollte ich es in der Abfahrt krachen lassen.“ Aufgrund der schlechteren Aerodynamik musste Spurzem von Kilometer null bis zehn sowie auf den letzten 15 Kilometern die Jungs mit den Zeitfahrrädern ziehen lassen. „Hauptsache war, dass ich sicher durch die Berge komme. Leider sprang mir einmal die Kette ab“, erzählt er.

Dann folgte das Paradestück des Zweibrückers. „Beim Laufen hatte ich noch genug Benzin im Tank, um mein Lieblingsspiel zu spielen: anschleichen und erlegen“, erklärt Spurzem, dass er immer wieder an Konkurrenten vorbeiziehen konnte. „Ich lief mit einer Pace von 4:08 bis 4:10 Minuten pro Kilometer an, hielt diese bis Kilometer 16 – dann wurde es mir etwas Langweilig“, beschreibt er lachen. So zog Spurzem das Tempo auf den letzten fünf der gut 21 Kilometer an, blieb teilweise deutlich unter vier Minuten pro Kilometer. „Ich hatte meinen Spaß“, sagt er zufrieden mit seinem Rennen, das er nach 5:01,27 Stunden erfolgreich beendete. Immer wieder schwirrte während des Rennens die Frage im Kopf herum: „Kannst du das mit dieser Geschwindigkeit auch doppelt so lange. Und die meiste Zeit fühlte sich die Pace „perfekt an“ „Die Form geht in die richtige Richtung und jetzt kommt der letzte harte Block.“ Auf Mallorca will Spurzem seinen Körper an die unfassbare Hitze von Hawaii anpassen. In langen Klamotten, mit Regenjacke und Mütze wird er lange Strecken abspulen. Bei aufgedrehter Heizung schlafen. Auch die frühe Anreise nach Hawaii am 26. September, zweieinhalb Wochen vor dem nächsten WM-Start, soll der Akklimatisierung dienen. „Ich habe jetzt richtig Bock auf das Rennen“, sagt Oliver Spurzem. Und darauf, auf der Vulkaninsel endlich unter zehn Stunden zu finishen.

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