Stolze Ausbeute Wenn der Stürmer zweimal klingelt

Martinshöhe · Auch dank Torjäger Jonas Schmidt spielt Aufsteiger SV Martinshöhe in der A-Klasse eine starke Saison. Der 31-Jährige, der in der Jugend zusammen mit Bundesliga-Profi Patrick Hermann auf dem Feld stand, gibt sich meist nicht nur mit einem Treffer zufrieden.

 Stürmer Jonas Schmidt vom SV Martinshöhe war für sein Team in 53 Spielen stolze 69 Mal erfolgreich.

Stürmer Jonas Schmidt vom SV Martinshöhe war für sein Team in 53 Spielen stolze 69 Mal erfolgreich.

Foto: Markus Hagen

Jonas Schmidt weiß, wo das Tor steht. Wenn der Stürmer vom SV Martinshöhe auf dem grünen Rasen steht, klingelt es im Tor des Gegners. Und das meistens mehr als einmal. 2018 wechselte der heute 31-Jährige vom SC Winterbach zum damaligen B-Klasse-Team Martinshöhe – und traf seitdem in 53 Spielen 69 Mal ins Schwarze. Gleich in seiner Premierensaison markierte Schmidt 30 Treffer in 28 Spielen. In der darauf folgenden Runde waren es erneut 30 Tore. Allerdings in nur 18 Partien. Denn die Spielzeit wurde wegen Corona abgebrochen. Gewertet wurde die Saison dennoch – und Martinshöhe stieg als Tabellenzweiter in die A-Klasse Pirmasens/Zweibrücken auf. Und auch eine Etage höher trifft Schmidt in der Gruppe West beinahe nach Belieben. In den sieben Partien vor der erneuten Unterbrechung trug er sich neun Mal in die Torschützenliste ein. Die 30 Tore-Marke ist für Schmidt aber nicht das Ende der Fahnenstange. Sein Rekordwert datiert aus der Saison 2015/16. Nach 32 Partien standen sagenhafte 56 Treffer zu Buche.

Im Alter von vier Jahren begann Jonas Schmidt beim TuS Mimbach mit dem Fußballspielen. Sein Talent beeindruckte sogar die Späher der Jugendabteilung des 1. FC Saarbrücken. 2006 wechselte er zur U19 des FCS, die damals von Jens Kiefer trainiert wurde. Schmidt spielte damals unter anderem mit Patrick Herrmann, heute Profi bei Borussia Mönchengladbach, der es nicht nur auf 243 Bundesligaspiele, sondern auch auf zwei Einsätze in der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft brachte. Doch die Wege von Schmidt und den Saarbrückern trennten sich nach einem Jahr wieder. Er schloss sich der DJK Ballweiler/Wecklingen an, für die er vier Jahre lang auf dem Platz stand – ehe ihn eine schwere Knieverletzung zu einer langen Pause zwang. Ein Jahr lang war Schmidt außer Gefecht gesetzt. 2013 schließlich wechselte er zum SC Winterbach, dem er bis 2018 treu blieb. Seitdem trägt der Facharbeiter einer Hoch- und Tiefbaufirma das Trikot des SV Martinshöhe.

„Hier gefällt es mir einfach sehr gut“, sagt der verheiratete zweifache Familienvater. Sein sechsjähriger Sohn Pepe eifert dem Papa übrigens nach. Er spielt beim Nachwuchs des SC Blieskastel-Lautzkirchen, wo Vater Jonas seit zwei Jahren die G-Jugend-Knirpse des Vereins trainiert. „Das macht mir richtig Spaß. Meine Erfahrung den Jungs weiterzugeben ist eine tolle Sache“, schwärmt Schmidt, der wie viele Amateurfußballer sehnsüchtig auf den Tag wartet, an dem er wieder auf dem Platz trainieren – und in den Ligaspielen auf Torejagd gehen kann. „Das ist gerade für alle eine äußerst schwere Zeit, die wir überstehen müssen. Aber die Gesundheit und der Schutz gehen einfach vor. Wir sind Amateursportler. Wir lieben den Fußball – aber werden dafür nicht unsere Gesundheit riskieren.“

Seit Ende Oktober fanden auf dem Rasenplatz des SV Martinshöhe weder Training noch Ligaspiele statt. „Wir halten uns privat vor allem mit Läufen fit. Das ist nicht unbedingt befriedigend, aber etwas anderes bleibt uns im Augenblick nicht übrig“, sagt Schmidt, der die Zwangspause insbesondere für die vielen Jugendkicker problematisch findet.

Auch dank der Tore von Jonas Schmidt spielt Aufsteiger Martinshöhe eine beeindruckende Saison in der neuen Spielklasse. Der SVM belegt nach sieben Spieltagen in der A-Klasse den vierten Platz. Tabellenführer SpVgg Waldfischbach/Burgalben hat nur zwei Zähler mehr auf dem Konto. „Nicht unmöglich, dass wir noch da oben angreifen können, wenn die Saison fortgesetzt wird“, prophezeit Schmidt. Auch wenn die derzeitige Platzierung „schon mehr ist als wir erwarten konnten.“

Aber auch ein persönliches Ziel hat sich Jonas Schmidt für die laufende Saison gesetzt.: „Je nachdem wieviele Spiele wir diese Saison bestreiten dürfen, möchte ich meine Bestmarke von 30 Toren für Martinshöhe noch übertreffen.“ Und wer weiß – wenn kommende Spielzeiten nicht wegen einer Pandemie zusammengeschrumpft werden müssen, fällt ja eines Tages vielleicht sogar noch sein sagenhafter 56-Tore-Rekord.

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