Rückblick Titel, Abstiege und einige Trainerwechsel

Die Hornets feiern die Meisterschaft in der Eishockey-Regionalliga Südwest, der FC Homburg muss den Gang in die Oberliga antreten.

 Fassungslosigkeit! Der FC Homburg steigt aus der Regionalliga ab.

Fassungslosigkeit! Der FC Homburg steigt aus der Regionalliga ab.

Foto: Markus Hagen

Riesige Erfolge, Meisterschaften, Abstiege, Trainerwechsel. Im Sportjahr 2017 wurde es nie langweilig. Allein die Geschichte des Jubiläumsjahrs des EHC Zweibrücken würde reichen, um ein Buch zu füllen. Der Eishockey-Regionalligist sicherte sich zu seinem 30. Geburtstag in einem dramatischen Playoff-Endspiel gegen die Eisbären Heilbronn die Meisterschaft – und feierte damit einen der größten Erfolge der Vereinsgeschichte. Das Drehbuch der zweiten Finalpartie hätte besser nicht geschrieben werden können. Nach dem 4:1-Sieg im Hinspiel verschliefen die Zweibrücker zu Hause vor weit über 1000 Zuschauern das Anfangsdrittel. Der Vorteil im Titelrennen schien nach dem 0:2 in Gefahr. Doch das Team von Trainer Tomas Vodicka, der in der laufenden Runde das Amt von Martin Deßloch übernommen hatte, kämpfte sich mit unbändigem Willen zurück, erzwang in Unterzahl das Penaltyschießen. In dem behielt EHC-Goalie Steven Teucke die Nerven und verhalf seiner Mannschaft damit zum Sieg und zur Meisterschaft. Eine überragende Saison haben die Hornets mit dem Titel gekrönt. Ein Aufstieg in die Oberliga war vor allem aus finanziellen Gründen aber kein Thema. Dennoch wurden bei Fans und langjährigen Verantwortlichen auch Erinnerungen an die glorreichen Zweitligazeiten zwischen 1993 und 1995 wach. „Damals sind wir zweimal als Zweiter aufgestiegen, Meister waren wir nicht. Daher ist das jetzt ein riesiger, wenn nicht der größte Erfolg“, freute sich der sportliche Leiter Hansgeorg Hähn, der vor dem Start in die neue Runde von seinem Amt zurücktrat. 22 Jahre lang war er im Vorstand des Vereins aktiv, übergab die sportliche Leitung nun an Christina Fischer. Nach dem riesigen Erfolg und der großen Euphorie folgte zum Start der neuen Saison Ernüchterung. In der Rolle des Gejagten tun sich die Hornets schwer. Zumal die Liga ausgeglichener ist, die anderen Teams aufgerüstet haben. So kämpfen die Zweibrücker um den Einzug in die Playoffs.

Eine sehr ernüchternde Saison, die im Abstieg aus der Fußball-Regionalliga endete, hat der FC Homburg erlebt. Der bis zum Schluss nicht für möglich gehaltene Gang nach unten ist nach dem letzten Spieltag im Mai für die Grün-Weißen zur bitteren Wahrheit geworden. Daran konnte auch der Trainerwechsel fünf Spieltage vor Saisonende von Jens Kiefer zu Jürgen Luginger nichts mehr ändern. Ein harter Schlag für die Homburger, die in den vergangenen Jahren eher den Gang in die 3. Liga angestrebt hatten. Dank des für die Oberliga unglaublich hohen Etats von 1,7 Millionen Euro war zum Beginn der neuen Saison allerdings schnell klar, dass die Meisterschaft dort nur über den FCH gehen kann. Dass der Übermannschaft allerdings das Kunststück gelingen würde, über die komplette Vorrunde hinaus bis zur Winterpause alle 22 Spiele für sich zu entscheiden, verdient Respekt. Damit dürfte der direkte Wiederaufstieg in die Regionalliga reine Formsache sein. Erfolgreich verlief die Spielzeit 2016/17 für die zweite Mannschaft der Grün-Weißen in der Verbandsliga. Sie feierte die Meisterschaft und den Aufstieg in die Saarlandliga.

Beim Fußball-Oberligisten FSV Jägersburg ging eine Ära zu Ende. Im Mai stand Marco Emich nach 15 Jahren als Trainer des FSV zum letzten Mal am Spielfeldrand. 2002 hatte er den Dorfverein in der Landesliga übernommen, 2015 in die Oberliga geführt. Er verabschiedete sich mit dem erneuten Verbleib in dieser Klasse und übergab das Amt an Thorsten Lahm. Nach einem sehr holprigen Start – am achten Spieltag hatte der FSV die Rote Laterne inne – hat sich das Team gefangen. Mannschaft und Trainer haben sich gefunden und eine extrem starke Serie gestartet, in 14 Spielen lediglich zwei Niederlagen kassiert. Zur Winterpause liegt das Team auf Platz fünf, gleich hinter den Regionalliga-Absteigern Homburg, Pirmasens, Trier und Kaiserslautern II.

Ein durchwachsenes Jahr hat Verbandsligist SG Rieschweiler erlebt. In der zu Ende gegangenen Runde hatte das Team von Björn Hüther mit großen Verletzungssorgen zu kämpfen, landete auf Rang zehn. Nach der Verbreiterung des Kaders sollte es in der neuen Spielzeit besser laufen. Doch nach ordentlichem Start kämpft die Elf erneut um Anschluss nach oben. Als derzeit Zehnter sind die Rieschweiler noch auf Tuchfühlung mindestens zu Platz sechs. Doch der Blick muss auch nach hinten gehen. Der erste mögliche Absteiger hat nur drei Punkte weniger auf dem Konto. Klar ist für die SGR, dass sie alles geben wird, um auch in Zukunft in der Verbandsliga aufzulaufen. Ab der kommenden Saison dann aber ohne Trainer Björn Hüther, der das Amt abgibt und eine Pause einlegen möchte.

Entgegen der alten Fußballweisheit „das zweite Jahr nach dem Aufstieg ist das schwerste“ hat der TSC Zweibrücken die Runde in der Landesliga auf einem starken fünften Rang beendet. Zwischenzeitlich konnte die Elf von Sanel Nuhic sogar von noch mehr träumen, ehe dem Landesligisten im Endspurt die Luft ausging. Noch konstanter sieht es in der laufenden Runde aus. In 15 Spielen kassierte der TSC lediglich zwei Pleiten, lag seit dem dritten Spieltag nie schlechter als Rang drei. Und überwintert als Zweiter, mit vier Punkten und einem Spiel weniger als Steinwenden in Schlagdistanz zur Spitze. Eine entspannte erste Saison nach dem Aufstieg haben die VB Zweibrücken auf Rang zehn beendet. Zu keinem Zeitpunkt musste das Team um den Verbleib in der Landesliga zittern. Über die gesamte Runde lag die Elf von David Schwartz nie schlechter als Rang zehn. Anders sieht das in der laufenden aus. Von Beginn an gerieten die VBZ in den Tabellenkeller. Elf Niederlagen gab es in 16 Partien. Voller Hoffnung können die Zweibrücker aber nach zuletzt drei Siegen als Zwölfter aus dem Jahr gehen.

Der einst höchstklassigste Club der Stadt, der SVN, kommt nach den turbulenten vergangenen Jahren langsam in ruhigere Fahrwasser. Dank einer Erbschaft von 100 000 Euro könnte das Insolvenzverfahren des B-Klasse-Vertreters nach dieser Saison beendet sein.

Wenig Feierlaune war beim SV 64 Zweibrücken zum Ende der Saison 2016/17 angesagt. Nach drei Jahren in Folge in der 3. Liga stiegen die Handballer als Schlusslicht im ersten Jahr unter Tony Hennersdorf ab. Die Abgänge einiger hochkarätiger Spieler konnten nicht kompensiert werden. Zudem endete mit der Wahl von Christian Gauf zum Zweibrücker Bürgermeister eine 34 Jahre lange Ära. Als Spieler, Kapitän, Betreuer und Abteilungsleiter prägte er wie kein Zweiter die Geschicke des Vereins. Turbulent begann die neue Saison in der RPS-Oberliga. Trotz eines Sieges zum Auftakt trennte sich der SV 64 zu dem ungewöhnlichen Zeitpunkt von Hennersdorf. Der Grund: „Unüberbrückbare Differenzen zwischen Mannschaft und Trainer.“ Vorstandsmitglied Axel Koch sprang in die Bresche, für die Bundesliga-A-Junioren, die Hennersdorf drei Spielzeiten lang sehr erfolgreich ebenfalls gecoacht hatte, wurde Björn Stoll verpflichtet. Zum Jahresende überraschte der Oberliga-Vierte mit der Rückkehr des langjährigen Erfolgstrainers Stefan Bullacher zur neuen Saison. Die A-Junioren des SV 64 spielen nach einer starken Runde das vierte Jahr in Folge in der Bundesliga. Nach einer schwierigen Runde, in der sich Spielmacherin Lucie Krein früh verletzte und lange ausfiel, haben die SV-Frauen den Verbleib in der Handball-Oberliga gesichert. Nach einem ganz starken Start in die Saison ist das Team von Rüdiger Lydorf nach sechs Niederlagen aus den letzten sieben Spielen auf Rang neun abgerutscht.

Viel Grund zum Jubeln hatten in 2017 die Handballer der VT Zweibrücken. Nach dem Umkrempeln der Mannschaft sowie der Verpflichtung Danijel Grgics als Trainer hat das Team überraschend schnell in der Spitze der Oberliga Fuß gefasst. Die Saison endete mit der Vizemeisterschaft. Zuvor sicherte die VTZ erstmals seit 2011 den Titel im Saarlandpokal. Mit einer unglaublichen Serie sind die VTZler in die neue Saison gestartet. Erst am zehnten Spieltag, im Spitzenduell gegen die HF Illtal, musste das Team die erste Pleite hinnehmen. An der Spitze entwickelt sich mit der VTZ, Illtal und Budenheim ein Dreikampf um den Titel. In dem die Zweibrücker als Spitzenreiter zur Pause gute Aussichten haben.

Die dritte Meisterschaft in Folge in der Handball-Saarlandliga hat der TV Niederwürzbach gefeiert. In der Relegation zum Oberliga-Aufstieg scheiterte der TVN knapp. Der erneute Titel scheint für den derzeit Vierten unerreichbar. Aufsteiger HWE Homburg marschiert unter Spielertrainer Thomas Zellmer, der nach der Runde zum SV 64 Zweibrücken zurückkehrt, souverän vorneweg.

Einen Riesenerfolg verbuchte das Billardteam des PBC Joker Altstadt mit dem Aufstieg in Liga eins.

 Der EHC Zweibrücken feiert den Titel und damit einen der größten Erfolge in der 30-jährigen Vereinsgeschichte.

Der EHC Zweibrücken feiert den Titel und damit einen der größten Erfolge in der 30-jährigen Vereinsgeschichte.

Foto: Marco Wille
 Mit dem   Abschied von Trainer Marco Emich endet in Jägersburg eine Ära.

Mit dem Abschied von Trainer Marco Emich endet in Jägersburg eine Ära.

Foto: martin wittenmeier/wittenmeier

Aus der höchsten Spielklasse verabschieden mussten sich hingegen die Kegler der SG KSG/SG Zweibrücken. Zudem droht dem Kegelsport in Zweibrücken das Aus, da auch die letzte Anlage im Sommer schließt. Eine neue Spielstätte ist bislang nicht in Sicht.

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