Tischtennis Westpfalz Clubs blicken der Saison mit gemischten Gefühlen entgegen

ZWEIBRÜCKEN/HÖHEINÖD · Keine Doppel, im schlimmsten Fall entscheidet im Pokal sogar das Los übers Weiterkommen – die Auswirkungen der Corona-Pandemie waren auch beim Tischtennis-Bezirkstag das vorherrschende Thema.

Die kommende wird auch für die Tischtennisvereine, hier Julia Dieter vom TTC Riedelberg (links), keine „normale“ Saison.

Die kommende wird auch für die Tischtennisvereine, hier Julia Dieter vom TTC Riedelberg (links), keine „normale“ Saison.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

„Wir finden es schon positiv, dass wir künftig wieder zusammen zu den Spielen fahren dürfen“, sagt Karl-Otto Stengel vom Veranstalter des Tischtennis-Bezirkstags, dem TV Höheinöd. Dennoch zeigen sich die Vereine bei einem Thema, trotz breiter Zustimmung des Hygienekonzepts des Pfälzischen Tischtennisverband (PTTV), wenig begeistert.

Vieles wird anders im Tischtennis, das zeigte sich schnell beim Bezirkstag in der Hans-Broschey-Halle. Denn für den Veranstalter galt es diesmal, eine coronakonforme Sitzung vorzubereiten. Das bedeutete: Eine über die gesamte Halle gestreckte Aufstellung der Tische, statt wie üblich beieinander bei einem gemütlichen Plausch zu sitzen. Pro Verein durfte auch nur ein Vertreter in die Halle. Gleich sieben Clubs hatten aber schon gar keinen Vertreter geschickt. Zudem herrschte Maskenpflicht bis zum Sitzplatz.

Neben der Pokalauslosung und den Berichten von Bezirkssport- und Jugendwart Sebastian Kranitz, Kreisspielleiter Walter Morgenthaler und Bezirksschülerwart Matthias Reichert war das Coronavirus das prägende Thema. Immer wieder kam das Hygienekonzept zur Sprache. „Ich würde vorschlagen, dass Spiele generell auch nach hinten verlegt werden können“, schlug Peter Stephan vom SV Mörsbach im Rahmen des Bezirkstags vor. Das jedoch, fand wenig Anklang beim Vizepräsident Sport des PTTV Peter Baumann, der den Vereinen im Rahmen der 90-minütigen Sitzung Rede und Antwort stand. „Wir haben den Vereinen nun ja sogar schon die Möglichkeit gegeben, nicht nur an den ersten beiden Spieltagen Partien nach hinten zu verlegen, sondern auch in den Herbstferien“, argumentierte Baumann. Auch wurde umfangreich erörtert, wie künftig zu Verfahren ist, wenn Akteure einer Mannschaft Symptome aufweisen. Symptome sind in diesem Fall Erkältungen wie Husten, Schnupfen, Halsschmerzen, eine erhöhte Körpertemperatur oder Fieber, aber auch, wenn ein Kontakt zu einer mit dem Coronavirus infizierten Person bestand. „Es braucht ein Attest von einem Arzt, dann wird das Spiel abgesetzt“, erklärte Baumann. Er fügte auch ausdrücklich an, dass die entsprechende Partie dann verlegt wird.

Schwer verdaulich für die Tischtennisspieler ist, dass kein Doppel gespielt wird, was in den Pokalwettbewerben zu einem Kuriosum führen kann. Dort wurden bisher samt Doppel sieben Partien ausgetragen. Da das Doppelspiel entfällt, wird bei einem Endstand von 3:3 künftig zuerst die Anzahl der gewonnen Sätze zur Wertung herangezogen, anschließend die gewonnen Bälle gezählt. Sollten alle Wertungsfaktoren exakt gleich sein, soll nach den Worten des PTTV-Vizepräsidenten Sport, noch vor Ort ein Losentscheid durchgeführt werden, wer in die nächste Pokalrunde einzieht.

„Das hat der PTTV super gemacht. Das kein Doppel gespielt wird, das kann ich als einziges nicht verstehen“, sagt der Abteilungsleiter der VT Contwig, Michael Semar, und schlägt in die gleiche Kerbe wie auch die anderen Clubs. Semar verweist auf Kontaktsportarten wie Handball und Basketball, aber auch den Fußball. Aber im Tischtennis werden bei einem Mannschaftswettkampf, entsprechend dem Hygienekonzept, wie auch in den Bundesspielklassen ab der Oberliga, keine Doppel ausgetragen.

Aber auch bei den Einzeln gibt es eine Änderung: So werden künftig unabhängig davon, ob eine Mannschaft eine Partie bereits gewonnen hat, wie auch im Tennissport, alle Partien ausgetragen. Eine Partie bei den Herren kann somit, wie auch bei den Damen mit 12:0 enden. Interessant wird es auch, wenn eine Mannschaft bereits den siegbringenden siebten Zähler gewonnen hat, da die Einzelspiele sich auf den Spielstärkewert der Akteure auswirken.

Während des gesamten Spiels herrscht in einer Halle Maskenpflicht, soweit ein Akteur nicht aktiv an der Platte steht. Auch die Schiedsrichter, die zumeist von den Aktiven gestellt werden, müssen eine Maske tragen. Zuschauer sind unter Einhaltung des Abstandsgebots in der jeweiligen Halle und dem ständigem Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung, erlaubt. Wie auch bei den Spielern müssen jedoch deren Kontaktdaten erfasst werden. „Das wird dann bei uns schon eng“, sagt Martin Gries, Vorsitzender des TTC Niederauerbach, da in die Sporthalle der Sechs-Morgen-Grundschule maximal 28 Personen gleichzeitig vor Ort sein dürfen. Eine Partie wird überdies abgesetzt, wenn aufgrund behördlicher Anweisung eine Halle gesperrt wurde, oder ein Spieler eines Teams positiv auf das Coronavirus getestet wurde.

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