Wertung der abgebrochenen Runde im SWFV Vereine sind noch einmal gefragt

Zweibrücken · Das Präsidium des Südwestdeutschen Fuballverbandes schlägt nach dem Abbruch der Spielzeit eine Wertung mit Aufsteigern, aber ohne Absteiger vor. Stimmen die Clubs dem nicht zu, wird die Runde annulliert.

 Geht es nach dem Vorschlag des SWFV-Präsidiums, so darf der TuS Wattweiler (blau) als C-Klassen-Spitzenreiter den Aufstieg feiern. Über den Sprung in die B-Klasse dürfte sich demnach aber auch der Zweite TuS Rimschweiler (grün) freuen.

Geht es nach dem Vorschlag des SWFV-Präsidiums, so darf der TuS Wattweiler (blau) als C-Klassen-Spitzenreiter den Aufstieg feiern. Über den Sprung in die B-Klasse dürfte sich demnach aber auch der Zweite TuS Rimschweiler (grün) freuen.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Seit Saisonabbruch warten die Vereine im Südwestdeutschen Fußballverband (SWFV) gespannt auf die Wertung der Runde. Nun hat das Präsidium einen Vorschlag gemacht – jetzt sind die Clubs wieder gefragt. „Ich gehe davon aus, dass die Vereine dem Vorschlag des Verbands-Präsidiums zustimmen“, meint der Vorsitzende des Fußballkreises Zweibrücken-Pirmasens, Edgar Wallitt. Sein Stellvertreter, Reiner Ehrgott fügt hinzu: „Wenn die Vereine nicht zustimmen und es keinen Aufsteiger gäbe, wäre das äußerst unfair.“ Zumal die Vereine von einem ablehnenden Urteil überhaupt keinen Vorteil hätten. „Sie würden nur eine Mannschaft, die eine gute Runde gespielt hat, um ihren Lohn bringen“, betont Ehrgott.

Das hat bereits der Trainer des A-Klasse-Zweiten SVN Zweibrücken, Andreas Hergert, nach Bekanntwerden des Saisonabbruchs mit Blick auf den Tabellenführer ihrer Liga, den SV Battweiler, gesagt: „Die haben eine so starke Runde gespielt – das wäre für die wirklich unfair und bitter.“ Vermutlich haben sich bei der ersten Befragung des Südwestdeutschen Fußballverbands noch mehr Vereine im Sinne der beiden Kreisvorsitzenden und des SVN-Trainers geäußert.

Das Präsidium empfiehlt, dass es nach dem Abbruch der Spielzeit Aufsteiger aber keine Absteiger gibt. In der Pressemitteilung des Verbands heißt es, dass das Präsidium „die Meinungsäußerungen der Vereine, die Lösungsansätze anderer Landesverbände sowie die Empfehlungen der Spielausschüsse“ ausgewertet habe. Danach sei die Verbandsführung zur Auffassung gelangt, die Saison mit Aufsteigern zum Stichtag des zuletzt ausgetragenen Spieltags zu beenden. Damit würde den „sportlich erbrachten Leistungen Rechnung getragen“.

Demnach wäre der Erstplatzierte jeder Klasse aufstiegsberechtigt. Nach dem Vorschlag des Verbands soll auch der Zweitplatzierte, der Anspruch auf eine Relegation hat, ebenfalls aufsteigen können. Ermittelt wird die Platzierung mit der so genannten Quotientenregelung (Zahl der Spiele geteilt durch die Punkte). Ehrgott hat zwar nur mit einem Aufsteiger gerechnet. „Aber auch mit dieser Lösung kann man leben.“ Auch wenn das zu noch größeren Ligen und in der Folge zu vermehrtem Abstieg in der kommenden Saison führen werde.

Insgesamt sei die vorgeschlagene Lösung die „gerechteste“ von allen möglichen Szenarien, meinen Ehrgott und Wallitt übereinstimmend. Auch wenn es für den ein oder anderen Verein, der als Dritter knapp scheitert „bitter“ (Wallitt) sei. „Aber es gibt keinen Absteiger“, nennt der Kreisvorsitzende eine frohe Kunde für die Mannschaften im Tabellenkeller. Wobei nach dem Vorschlag des Verbands, Mannschaften auf eine Klassenzugehörigkeit verzichten und freiwillig eine Klasse tiefer spielen können. Das gelte nicht für Mannschaften, die sich im Laufe der Saison zurückgezogen hätten.

„Wenn dieser Vorschlag des SWFV-Präsidiums keine Zustimmung findet, hätte das zur Folge, dass die Saison 2019/20 nach der geltenden Spielordnung ohne Wertung bleibt und es keinen Aufsteiger und Absteiger gibt.“ Da es auch keinen Online-Verbandstag geben wird, hat der Verband einen schriftlichen Abstimmungsprozess gestartet. Um Planungssicherheit für die Vereine zu bekommen, soll das in einem beschleunigten schriftlichen Verfahren umgesetzt werden.

Nach der Vorstellung Wallitts sollen sich die Vereine bis spätestens Pfingsten beim Verband melden. Bei der ersten Frage nach Abbruch oder Fortsetzung hätten die meisten Vereine im SWFV verantwortungsvoll gehandelt. 81 Prozent hatten sich Anfang Mai an der Umfrage beteiligt.

Erst nach der erneuten Rückmeldung der Vereine steht fest, ob die beiden Erstplatzierten nun tatsächlich aufsteigen. Nach den Tabellen zum Zeitpunkt des Abbruchs im DFB-Netz Fussball.de wären das nach der Quotientenregelung in der A-Klasse Battweiler und Clausen (der SVN liegt danach 0,06 Punkte hinter Clausen), in der B-Klasse West Thaleischweiler und Martinshöhe, in der B-Klasse Ost Hilst und Hochstellerhof, in der C-Klasse West Wattweiler und Rimschweiler, in der C-Klasse Ost Erlenbrunn und der TuS Pirmasens, in der Bezirksliga TuS Steinbach und Hinterweidenthal sowie in der Landesliga Hohenecken und Baumholder.

„Ich hoffe, dass alle Vereine die Leistung der Mitkonkurrenten mit der Zustimmung anerkennen“, sagt der Kreisvorsitzende Edgar Wallitt. Wann es dann endlich wieder auf dem Platz um Punkte und Meisterschaften geht, liege nicht in der Hand des Fußballverbands. „Das entscheidet dann die Politik.“ Daran müssten sich dann die Entscheidungen der Verbände orientieren.

 Reiner Ehrgott, A-Klassen-Stafelleiter und stellvertretender Kreisvorsitzender

Reiner Ehrgott, A-Klassen-Stafelleiter und stellvertretender Kreisvorsitzender

Foto: Picasa
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