SVN-Jugend soll Aushängeschild werden

Zweibrücken · Damit sich die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen, hat Zweibrückens Trainer Laghnej grundlegende Veränderungen für den Jugendbereich angekündigt. Er plant, aus dem Oberliga-Absteiger einen Ausbildungsverein zu machen.

Nach dem beschlossenen Rückzug aus der Fußball-Oberliga hat Raphaél Laghnej, Trainer und sportlicher Leiter des SVN Zweibrücken , angekündigt, die "freie" Zeit nutzen zu wollen, um die zahlreichen offenen Baustellen im Verein abzuarbeiten. Neben dem Zusammenstellen einer verbandsligatauglichen Mannschaft und der Akquise neuer Sponsoren legt der 42-Jährige den Fokus besonders auf die Jugendabteilung. Mit einem klaren Konzept will Laghnej "das Fundament des Vereins neu bilden, die Qualität stetig nachbessern". Nur wenn der Unterbau groß genug sei, könne man auch Rückschläge mit der ersten Mannschaft verkraften. "Wir müssen es schaffen, dass wir unseren jungen Spielern einen nahtlosen Übergang von der Jugend in den Aktivenbereich ermöglichen können", stellt Laghnej heraus.

Sein Plan sieht es vor, aus dem SVN einen Ausbildungsverein zu machen und somit zu einem positiveren Image zu verhelfen. Ein bis drei Jugendspieler jede Saison in der ersten Mannschaft zu integrieren, "das ist realistisch", betont Laghnej. Unrealistisch sei dagegen, sich mit Vereinen wie Saarbrücken, Kaiserslautern oder Trier messen zu wollen. "Dafür ist die Struktur hier einfach nicht vorhanden."

Dennoch hofft Laghnej, dass sich die U15-, U17- und U19-Mannschaften mittelfristig in der Verbandsliga positionieren können und innerhalb von fünf Jahren auch der Sprung in die Regionalliga gelingt. Um diese Ziele zu erreichen, steht Kommunikation an oberster Stelle. "Reden, reden, reden, ständig in einem positiven Austausch stehen - das ist wichtig", betont der gebürtige Mainzer. Zudem ist geplant, dass talentierte Jugendspieler immer wieder am Training der ersten Mannschaft teilnehmen. Ebenso sollen die eigenen Trainer durch spezielle Schulungen zu verschiedenen Schwerpunkten intern weitergebildet werden. Genauso wichtig ist für Raphaél Laghnej das Thema Scouting. Um die Niederauerbacher als ernste Adresse im Jugendfußball zu etablieren, bemühten sie sich, gezielt nach jungen, talentierten Kickern zu suchen. Bei Nachwuchsspielern zwischen zehn und 15 Jahren beschränkt man sich auf die unmittelbare Region, Spieler für die U17, U19 und die erste Mannschaft sollen überregional im Umkreis von etwa 100 Kilometern gescoutet werden. Gesichtet werden soll, so Laghnej, in Schulen, bei anderen Vereinen sowie bei Spielen und Turnieren. Außerdem ist geplant, regelmäßig Talenttage und Sichtungstrainings für die U10 bis U19 zu organisieren und eine umfassende Spielerdatenbank aufzubauen.

Derzeit bemüht sich Laghnej, Kontakte zu anderen Zweibrücker Vereinen zu knüpfen, um einen Jugendförderverein auf die Beine zu stellen. Dieser mache allerdings nur Sinn, "wenn nicht alles nach einem Jahr wieder auseinanderbricht". Dafür müssten Vereine die gleichen Ziele haben, den gleichen Weg gehen wollen. Hauruck-Aktionen schließt der SVN-Trainer deshalb kategorisch aus. "Ich werde hier garantiert nichts übers Knie brechen."

Aber nicht nur sportlich, auch sozial möchte der SVN künftig ein anderes, positiveres Bild abgeben. Gerade im Bereich Öffentlichkeitsarbeit bestünde jede Menge Nachholbedarf. "Ich denke, uns allen geht es relativ gut und wird sind verpflichtet, anderen Menschen, denen es eventuell nicht so gut geht, zu helfen", appelliert Laghnej, sich mehr sozial zu engagieren. "Fußball verbindet - das müssen wir uns immer wieder klar machen." Geplant sind etwa Besuche bei verschiedenen Institutionen, Benefizspiele oder die Teilnahme an lokalen Turnieren. Der SVN geht nun im Zuge der anstehenden Insolvenzeröffnung am 1. Februar an die Planung der Zukunft des Vereins sowie an die der nächsten Spielzeit. Trainer Raphaél Laghnej muss bis dahin eine neue Mannschaft für die Verbandsliga zusammenstellen. Dazu bietet er eine weitere Sichtungseinheit am Samstag, 6. Februar, elf Uhr für interessierte Spieler besonders der Jahrgänge 1995 bis 1998 an. Doch auch andere seien willkommen, betont der 42-Jährige.

Für die bessere Planung bittet Raphaél Laghnej um eine Anmeldung. Per E-Mail an trainer@svn-zw.de oder info@svn-zw.de oder telefonisch unter 01 77 5 59 39 47.

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