SV64-Frauen jubeln nur über EM-Sieg

Zweibrücken · Zu harmlos in der Defensive, mangelnde Durchschlagskraft in der Offensive: Die SV64-Handballerinnen sorgen mit ihrem schwachen Auftritt gegen Friesenheim für einen sprachlosen Trainer.

 Zu wenig Durchschlagskraft: Das Zuspiel der SV'lerin Anne Wild (links) wird von Martina Storzum (5) geblockt. Foto: Marco Wille

Zu wenig Durchschlagskraft: Das Zuspiel der SV'lerin Anne Wild (links) wird von Martina Storzum (5) geblockt. Foto: Marco Wille

Foto: Marco Wille

Ratlose Gesichter auf Zweibrücker Seite. Völlig von der Rolle haben sich die Handballfrauen des SV 64 im Heimspiel gegen die abstiegsgefährdete TSG Friesenheim präsentiert. Nach der 17:23 (8:12)-Niederlage war Trainer Rüdiger Lydorf erst einmal sprachlos. Nach zuletzt guten Leistungen wunderte er sich über diesen schwachen Auftritt, die fehlende Konstanz.

Bezeichnend für die Angriffsschwäche der SV-Frauen war der erste Durchgang. Bis zur 29. Minute hatten die Gastgeber lediglich zwei Feldtore erzielt. In der Schlussminute trafen Katharina Koch und Lisa Paquet dann noch zwei weitere Male, trafen also in einer Minute so oft wie zuvor in 29. Ansonsten standen noch vier Siebenmetertreffer durch Levke Worm in der enttäuschenden Zwischenbilanz. Worm hatte zum 1:3-Zwischenstand (8.) auch das erste Zweibrücker Tor erzielt. Zu diesem Zeitpunkt waren die Zweibrücker bereits sieben Mal an der besten Spielerin dieses nicht gerade hochklassigen Oberligaspiels, der Friesenheimer Torhüterin Kendra Little, gescheitert. Die Fehlwurfquote des bisherigen Tabellenvierten wies schließlich 28 Fehlversuche aus.

Nach dem völlig missratenen Start und dem 1:6-Rückstand (12.) hatte Lydorf bereits sein erstes Team-Time-out genommen und seine Mannschaft neu einzustellen versucht. Doch auch einige Wechsel brachten nur eine unwesentliche Verbesserung. Die Durchschlagskraft der Zweibrücker Rückraumreihe fehlte gegen die sehr defensiv verteidigende Friesenheimer Abwehrformation. Immer wieder scheiterten die SV-Frauen an Little. Auch an die starke Abwehrleistung der vergangenen Spiele reichte der SV 64 nicht heran. Die gut eingestellten Gäste schafften es zu häufig, sich über die Kreisposition gute Chancen zu erarbeiten. "Leider hatten auch unsere Torhüterinnen nicht ihren besten Tag", sah Lydorf ein weiteres Defizit.

So kämpften die SV-Frauen nach dem Seitenwechsel zwar weiter, schafften es zum 11:14 (34.) und 12:15 (39.). Dazwischen lagen allerdings auch wieder fünf torlose Minuten, denen die SV-Frauen weitere fünf folgen ließen. Diese Schwächephase kostete die Zweibrückerinnen einen möglichen Punktgewinn. So aber setzten sich die Gäste eine Viertelstunde vor Schluss vorentscheidend auf 19:12 ab. Danach verwalteten die Friesenheimer ihre Führung clever, unterstützt von unzähligen Fehlern auf Zweibrücker Seite. Für die klare 17:24-Hinspielniederlage konnte sich die TSG revanchieren. "Friesenheim war heute deutlich besser als wir, war stark im Rückzugsverhalten und hatte mit Kendra Little die überragende Spielerin in ihren Reihen", merkte der enttäuschte Rüdiger Lydorf an. "Wir haben überhaupt keinen Zugriff auf das Spiel bekommen."

Entsprechend geknickt saßen die Zweibrücker nach Abpfiff auf der Tribüne der Ignaz-Roth-Halle, verfolgten mit ihren Gästen und etwa 120 Handballanhängern auf Großbildleinwand das EM-Finale der deutschen Handballnationalmannschaft. Wenigstens danach konnten sie jubeln.

Am nächsten Wochenende sind die SV-Frauen spielfrei. Am 14. Februar geht es dann allerdings wieder zuhause gegen Sobernheim weiter.

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Auf einen BlickSV 64: Specht und Huber im Tor - Wild, Zellmer 1, Worm 6/6 - Schlicker, Weick - Witzgall 3 - Krein 4, Koch 1, Paquet 1, Schöneich 1, Wiegand, Handermann. cg

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