Amateurfußball Kein Heimvorteil? Kein Problem!
Kirkel · Der SV Kirkel ist Tabellenführer der Fußball-Bezirksliga Ost. Dabei trat der SVK in dieser Saison noch nie zu Hause an.
Der SV Kirkel hat einen sensationellen Start in die neue Saison der Fußball-Bezirksliga Ost hingelegt. Das Team von Spielertrainer Florian Weber grüßt nach neun Spieltagen von der Tabellenspitze – und hat sich früh in der Saison schon ein Polster von fünf Punkten auf seinen ärgsten Verfolger, die SG Bliesgau, aufgebaut. Die Kirkeler gewannen acht Partien – die einzige Niederlage bei der ASV Kleinottweiler fiel dafür aber mit 1:5 recht deutlich aus.
„Damals hatten wir allerdings mehrere verletzte Spieler und Urlauber“, ordnet Weber die Niederlage ein. Der 38-jährige Ex-Profi, der für den FC Homburg, die SV Elversberg und den 1. FC Saarbrücken Spiele in der Regionalliga bestritt, hat das Team zur neuen Saison von Milos Jankovic übernommen. Dieser ist in seine serbische Heimat zurückgekehrt und nun Jugendtrainer bei Roter Stern Belgrad. Unter Jankovic wurde Kirkel vergangene Saison Dritter. Dieses Ergebnis will Weber toppen. „Es ist unser Ziel, um die ersten beiden Plätze mitzuspielen“, sagt der 38-Jährige, der vor der Runde vom Saarlandligisten TuS Herrensohr kam.
Wenn Webers Team auf dem Platz steht, scheppert es im Durchschnitt über fünf Mal im Kasten des Gegners. Die 46 Tore der Kirkeler sind mit Abstand Liga-Bestwert. Großen Anteil an der Bilanz hat Neuzugang Norman Schmitt, der mit 18 Treffern die Torjägerliste der Liga anführt.
Neben Jankovic haben vor der Saison auch Hilmo Ibrahimovic, Mirza Karabegovic, Marko Nikolic und Aleksandar Trinic den SV Kirkel verlassen. „Wir haben uns im Gegenzug aber richtig gut verstärken können“, freut sich Weber. Neben dem 27-jährigen Stürmer Schmitt, der von Verbandsligist SV Hellas Bildstock kam, fanden auch die Abwehrspieler Robin Vogtland und Pascal Bauer sowie die Mittelfeldspieler Tim Schütz und Marius Schwarz den Weg nach Kirkel. Alle vier haben schon Erfahrungen in höheren Ligen vorzuweisen. Dazu kommt Spielertrainer Weber, der eben dieses Amt zuvor auch in Herrensohr innehatte.
Was den Kirkeler Raketenstart in die Saison noch beeindruckender macht: Bislang trat das Team stets auswärts an. Das liegt an der Erneuerung des Rasenplatzes des SVK für rund 700 000 Euro. Noch wurde das neue Grün für den Spielbetrieb nicht freigegeben. „Es müssen noch einige Proben entnommen werden, es wird wohl noch etwas dauern“, erklärt Kirkels Spielausschussvorsitzender Björn Jeckel.
Spielertrainer Weber hält es für möglich, dass alle Vorrundenspiele auf fremden Plätzen stattfinden werden. Folglich würde der SVK in der Rückrunde – inklusive der heißen Phase im Saisonendspurt – stets Heimrecht haben.
Doch auswärts läuft es für die Kirkeler ja ebenfalls blendend. Auch am Sonntag um 15 Uhr im Spiel beim Tabellenelften SF Reinheim sei seine Mannschaft der Favorit, sagt Weber – trotz der Ausfälle von Marius Schwarz (Muskelproblemen), Daniel Leibrock (Fußverletzung) und Julien Günther (Bänderriss).