Wichtiger Heimsieg SV-Jugend spielt erstmals 60 Minuten konstant

Zweibrücken · Zweibrücker gewinnen in Jugend-Handballbundesliga gegen den TSV Wolfschlugen 34:28 (15:14) und rücken auf Platz vier vor.

 Philipp Meiser (rechts) war vom TSV Wolfschlugen kaum zu stoppen. Er erzielte für den SV 64 Zweibrücken beim 34:28-Sieg sieben Tore.

Philipp Meiser (rechts) war vom TSV Wolfschlugen kaum zu stoppen. Er erzielte für den SV 64 Zweibrücken beim 34:28-Sieg sieben Tore.

Foto: Norbert Schwarz

Mit ihrer bislang wohl besten Saisonleistung haben die Zweibrücker Junglöwen am Sonntagmittag in der Ignaz-Roth-Halle ihren Tabellennachbarn, den TSV Wolfschlugen, relativ klar mit 34:28 (15:14) bezwungen und tauschten damit die Plätze mit dieser Mannschaft. Der SV 64 belegt nun den vierten Tabellenplatz der Jugendbundesliga. Eine Platzierung, über die sich die Mannschaft des Trainerteams Björn Stoll und Christian Schwarzer am Saisonende sicher freuen würde – denn das wäre der Klassenverbleib.

Allerdings hat dies auch nach dem ersten Rückrundenspieltag nur eine relativ geringe Aussagekraft. Denn zwischen dem Tabellendritten und dem Tabellenneunten liegen derzeit lediglich drei Pluspunkte.

Die Grundlage für diesen dritten Sieg in Serie legten die SV-Jungs am Sonntagmittag durch eine gute Abwehrleistung. Und sie konnten sich auf ihren Torhüter Norman Becker verlassen, der eine ganz starke Leistung zeigte. Kurios war sicher, dass in diesem Spiel kein Siebenmeter ins Tor ging. Die Tatsache, dass das Schiedsrichtergespann Hochstein/Wiedenmann den 64ern einen, den Gästen aber fünf Siebenmeter zugesprochen hatte, sorgte auf den Tribünen schon für einige Verwunderung. Irgendwie war hier eine normalerweise gewünschte Linie nicht erkennbar. Zumindest in der Situation, als Kian Schwarzer 90 Sekunden vor Spielende beim Tempogegenstoß etwa fünf Meter vor der Mittellinie böse gefoult wurde und Gästespieler Johannes Rebmann disqualifiziert wurde, wäre ein Strafwurf korrekt gewesen. Denn zu diesem Zeitpunkt war der Gästekeeper, der aufgrund eines Wechselfehlers kurz zuvor auch eine Zeitstrafe erhalten hatte, noch nicht wieder in seinem Tor. Eine klarere Torchance als ein Gegenstoß aufs leere Tor ist wohl kaum denkbar.

Drei Minuten vorher war auch der Zweibrücker Spielmacher Marc-Robin Eisel disqualifiziert worden. Der Jugendnationalspieler war zuvor ab der 35. Spielminute mit einer Manndeckung betraut worden.

Gerade in dieser Schlussphase lösten die SV-Jungs die vorliegende Situation aber bravourös. Denn die Gäste verteidigten jetzt immer offensiver, boten dadurch allerdings auch Räume in der Tiefe. Und diese nutzten die 64er in Person von Nico Müller oder auch im Zusammenspiel zwischen Kian Schwarzer und Sebastian Meister immer wieder klasse aus.

Bereits gegen Ende der ersten Hälfte hatte Gästetrainer Sinisa Mitranic den Zweibrücker Spielmacher mit einer Manndeckung betraut. Allerdings demonstrierten die 64er auch in dieser Phase, dass sie sich weiterentwickelt haben, dass sie sich dadurch nicht mehr so einfach aus dem Konzept bringen lassen. Vor allem Philipp Meiser überzeugte in dieser Phase mit guten Abschlüssen, war am Ende mit sieben Toren auch bester Werfer.

„Wir haben zum ersten Mal in dieser Saison wirklich 60 Minuten konstant gespielt“, freute sich der Zweibrücker Kreisläufer Kian Schwarzer über die konzentrierte Leistung. Gerade in der Schlussphase, als Marc-Robin Eisel disqualifiziert war, übernahm Schwarzer auch auf der Spielmacherposition erkennbar Verantwortung.

In dem wirklich guten Jugendbundesligaspiel, das leider wegen den widrigen Witterungsverhältnissen in Zweibrücken nur etwa 120 Zuschauer verfolgten, kamen die Junglöwen zu einem verdienten Heimsieg. Verdient deshalb, weil die Gastgeber das gesamte Spiel über geführt hatten. Immer dann, wenn es ihnen aber gelungen war, sich etwas Luft zu verschaffen und einmal einige Tore wegzuziehen, wie beispielweise in der 19. Minute beim 9:6-, oder in der 26. Minute beim 13:10-Zwischenstand, entschieden die unsicheren Schiedsrichter auf Zeitstrafe gegen die 64er. Das hatte zur Folge, dass die Gäste sich wieder herankämpften und auch immer wieder ausglichen. Besonders die beiden Zeitstrafen gegen Marc-Robin Eisel standen hier in keinem Verhältnis zu anderen Schiedsrichterentscheidungen, verdeutlichten recht anschaulich eine fehlende Linie der Schiedsrichter.

Letztmalig gelang den Gästen in der 40. Spielminute der Ausgleichstreffer, als Johannes Rebmann zum 21:21 erfolgreich war. Weil die Gäste neben fünf Tempogegenstößen, die Norman Becker parierte, auch alle fünf Siebenmeterchancen vergaben, gelang es den SVlern dann aber doch, das Spiel in den Griff zu bekommen. Zwischen der 55. und der 57. Minute, unmittelbar nachdem Eisel disqualifiziert war, gelang ihnen der vorentscheidende Zwischenspurt zum 32:27-Zwischenstand.

Am Ende freuten sich die SVler über den deutlichen 34:28-Heimsieg und das Vorrücken auf den vierten Tabellenplatz, auf dem die 64er jetzt die Weihnachtspause verbringen werden.

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