3. Handball-Liga Große Vorfreude auf die Mammutrunde

Zweibrücken · 3. Handball-Liga: Aufsteiger SV 64 Zweibrücken will beim HSC Bad Neustadt geduldig auf Chance lauern. Götz und Alt fehlen.

 Nach dem Saisonabbruch und dem dennoch erfolgten Drittliga-Aufstieg darf der SV 64 endlich wieder um Punkte spielen. Das Team um Marc-Robin Eisel (am Ball) ist zuversichtlich, den Klassenverbleib schaffen zu können.

Nach dem Saisonabbruch und dem dennoch erfolgten Drittliga-Aufstieg darf der SV 64 endlich wieder um Punkte spielen. Das Team um Marc-Robin Eisel (am Ball) ist zuversichtlich, den Klassenverbleib schaffen zu können.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Eine lange Pause hinter, eine sehr lange und intensive Runde vor sich haben die Handballer des SV 64 Zweibrücken. Die sich trotz der ungewöhnlichen Umstände riesig auf den nächsten Anlauf in der 3. Bundesliga freuen. Und den Auftakt in die 34 Spieltage umfassende Saison bestreitet die Mannschaft von Trainer Stefan Bullacher am Samstag, 19.30 Uhr, beim HSC Bad Neustadt. Da es in der vergangenen Spielzeit aufgrund der Corona-Pandemie und dem damit verbundenen Abbruch der Saison keine Absteiger gab, wurden die einzelnen Drittligastaffeln auf jeweils 18 Teams aufgestockt. Nach einer intensiven, fast elfwöchigen Vorbereitung, freuen sich die Bullacher-Schützlinge nun, dass endlich wieder um Punkte gekämpft werden kann. In den neun Testspielen gegen deutsche und französische Drittligisten zeigten die 64er ordentliche Leistungen und begegneten ihren Kontrahenten – mit zwei Ausnahmen – immer auf Augenhöhe.

Doch ausgerechnet in der letzten Begegnung vor der Premiere verletzte sich Neuzugang Tim Götz, der bei allen Spielen zuvor zu den Besten seines Teams avanciert war. In Bad Neustadt wird er fehlen, nachdem sich der Spielmacher bei einem Zweikampf eine klaffende Risswunde am Kopf zugezogen hatte und mit fünf Stichen genäht wurde. Außerdem müssen die Löwen auf Linkshänder Tobias Alt verzichten. Den Pechvogel der vergangenen Saison hat es zum Leidwesen seines Trainers wesentlich schlimmer getroffen. Der schnelle Außenspieler muss mit einem Muskelriss im Oberschenkel bis Jahresende pausieren. Für ihn rückt der erst 17-jährige Youngster Peter Gohl aus der Talentschmiede der 64er in den Kader. Trotz der Ausfälle sieht Stefan Bullacher keinen Grund zum Jammern: „Wir haben einen guten Kader, der auch in der Lage ist, Ausfälle zu kompensieren.“ Das sei von Anfang an so eingeplant gewesen. „Für Tobias tut es mir unendlich leid, so viel Unglück hat er einfach nicht verdient. Mit Peter Gohl wird aber ein echter SV-Bubi sein Debut feiern“, sagt der SV-Coach. Gohl habe das passende Talent und vor allem die richtige Einstellung. „Ich verfolge seine Entwicklung schon seit Längerem und bin gespannt, wie er diese Aufgabe meistert“.

Der HSC Bad Neustadt spielt – bis auf die Saison 2018/19 – seit neun Jahren in Liga drei und bringt demnach viel Erfahrung in dieser Klasse mit. Für diese Saison konnten sich die Unterfranken mit drei Neuzugängen aus der 2. Bundesliga verstärken. Mit dem erstligaerfahrenen und Ex-Nationalspieler Benjamin Herth, der von den DJK Rimpar Wölfen kam, gelang dem HSC ein echter Königstransfer. Torwart Stanislaw Gorobtschuk und Allrounder Noah Streckhardt kamen vo ThSV Eisennach an die Saale und verstärken das Team von Trainer Frank Ihl enorm. Neben diesen drei Topspielern müssen die Zweibrücker vor allem auf Kreisläufer Franziskus Gerr und den Kroaten Vilim Lescovec, der in jungen Jahren das Trikot des SC Magdeburg trug, achtgeben. Letzterer war in der abgelaufenen Saison im linken Rückraum der Torschütze vom Dienst und bester Spieler der sogenannten Rotmilane. „Bad Neustadt ist mit diesem Kader und dem Heimvorteil natürlich Favorit. Wir wollen geduldig auf unsere Chance warten und da sein, falls sie sich eine Schwächephase erlauben. Ich denke, dass am Ende die Tagesform entscheiden wird“, sieht Bullacher dem ersten Auswärtsspiel positiv entgegen.

Auch die Zweibrücker Damen bestreiten an diesem Wochenende ihr erstes Punktspiel. Am Samstag, 16 Uhr, empfängt die Mannschaft von Trainer Rüdiger Lydorf die TG Waldsee in der Westpfalzhalle. Im Gegensatz zur 3. Liga der Männer wurde die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar in zwei Staffeln aufgeteilt. Somit haben die Löwinnen lediglich 14 Saisonspiele vor sich.

Dennoch hat sich auch das Damenteam des SV 64 gut auf den Rundenstart vorbereitet. Durch die Corona bedingt lange Vorbereitungsphase hatten sie genug Zeit, die neuen Spielerinnen in ihr System zu integrieren und die Abläufe zu festigen. Da allerdings alle geplanten Vorbereitungsturniere aufgrund der Pandemie abgesagt wurden, hatten die 64erinnen anfänglich Schwierigkeiten, Testspielgegner zu finden. Letztendlich konnten sie sich gegen einige Landesligisten sowie eine französische Mannschaft messen. Trotz dieser Holprigkeiten blickt Trainer Lydorf positiv auf die kommende Runde.

 In der Vorsaison haben die SV 64-Frauen um Lucy Dzialoszynski beide Partien gegen Auftaktgegner TG Waldsee für sich entschieden.

In der Vorsaison haben die SV 64-Frauen um Lucy Dzialoszynski beide Partien gegen Auftaktgegner TG Waldsee für sich entschieden.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Im vergangenen Jahr konnten die Löwinnen beide Partien gegen Waldsee für sich entscheiden. Wie gut die Lydorf-Schützlinge dieses Jahr in Form sind und wie sie nun vor allem gegen einen anderen Oberligisten abschneiden werden, bleibt abzuwarten. Das Ziel der Zweibrücker ist es auf jeden Fall, auch in der ersten Begegnung der neuen Runde, ihre Heimsiegserie aus dem Vorjahr fortzusetzen. Zuhause gingen die SV-Frauen stets als Sieger vom Feld.

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