3. Handball-Liga (Vorläufiger) Abschied von Liga drei

Zweibrücken · Der SV 64 Zweibrücken empfängt am Samstag die HSG Bieberau-Modau zum letzten Saisonspiel. Danach müssen die Löwen den Gang zurück in die Oberliga antreten. Nach der Partie wird nicht nur Abschied von der 3. Liga, sondern auch von mehreren Spielern genommen.

 Am Samstag verabschiedet sich die Mannschaft vom SV 64 Zweibrücken im letzten Saisonspiel in der Westpfalzhalle von ihren Zuschauern. Und vorläufig auch von der 3. Handball-Liga. Unabhängig davon, wie die Partie gegen die HSG Bieberau-Modau endet: Der SV 64 muss den Abstieg antreten. 
   Foto: Wittenmeier

Am Samstag verabschiedet sich die Mannschaft vom SV 64 Zweibrücken im letzten Saisonspiel in der Westpfalzhalle von ihren Zuschauern. Und vorläufig auch von der 3. Handball-Liga. Unabhängig davon, wie die Partie gegen die HSG Bieberau-Modau endet: Der SV 64 muss den Abstieg antreten.  Foto: Wittenmeier

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Der Abschied wird schwerfallen – ist aber nicht mehr zu verhindern. Wenn die Handballer des SV 64 Zweibrücken am Samstag um 18 Uhr die HSG Bieberau-Modau in der Westpfalzhalle zum Heimspiel empfangen, werden die Löwen zum vorerst letzten Mal in der 3. Liga auf der Platte stehen. Um die Spielklasse in der kommenden Runde wieder von 82 auf 64 Mannschaften zu reduzieren, müssen gleich 26 Teams den Abstieg in die Oberligen antreten. Seit der knappen Niederlage am letzten Spieltag gegen den TSV Neuhausen/Filder (29:31) ist klar: Eine davon ist der SV 64 Zweibrücken.

Rein sportlich ist das Duell ohne großen Wert. Denn auch Bieberau-Modau kann die Klasse nicht mehr halten. Und das obwohl die Südhessen mit der optimalen Ausgangslage von 4:0 Punkten in die Klassenverbleibs-Gruppe 5 gestartet waren. Doch seitdem kamen nur noch zwei Zähler hinzu. Die beiden Mannschaften in der Sechser-Gruppe, die dem Klassenerhalt von der Schippe springen, stehen bereits fest. Es sind Spitzenreiter Neuhausen und die HSG Friesenheim-Hochdorf II. Die HSG II hat mit  zwölf Punkten nur zwei mehr auf den Konto als der SV 64. Aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs können die Löwen aber selbst bei Punktgleichheit nicht mehr vorbeiziehen.

Und das ist tragisch. In einer Runde mit einer regulären Anzahl an Absteigern hätten die Zweibrücker wohl nie etwas mit dem Abstieg zu tun bekommen. 24 Punkte in Haupt- und Abstiegsrunde sind sogar die zweitbeste Ausbeute der Vereinsgeschichte in der dritthöchsten deutschen Spielklasse. Nur in der Saison 2014/15, in der die Löwen in der 3. Liga West an den Start gingen und Siebter wurden, war das Ergebnis mit 31:29 Punkten noch ein wenig besser. Ebenfalls bitter: Von den sechs Mannschaften in ihrer Klassenverbleibs-Runde haben die 64er über die gesamte Saison hinweg die meisten gesammelt. Obwohl sie in der knüppelharten Hauptrunden-Staffel F auf die Platte gingen. Weil nur zwei der 16 Zähler, die sich die Löwen dort erspielten, in die zweite Saisonphase übernommen wurden, waren die starken Ergebnisse am Ende wertlos.

Nun wollen die Zweibrücker die Saison im Heimspiel vor ihren Anhängern zumindest mit einem Sieg beenden. Das Hinspiel in Groß-Bieberau gewannen die Löwen knapp mit 30:28. Philipp Kockler ragte mit neun Treffern heraus. SV-Trainer Stefan Bullacher muss im letzten Spiel neben Torwart Marko Ivankovic, der wieder in seine bosnische Heimat zurückgekehrt ist, auch auf den privat verhinderten Nils Wöschler verzichten.

Nach dem Spiel am Samstag wird nicht nur wegen des Abstiegs die eine oder andere Träne fließen. Abschied nimmt der SV 64 nämlich nicht nur von Liga drei, sondern auch von mehreren Spielern. Unter anderem Tim Götz, der sich Drittligist SG Leuterhausen anschließt. Im Anschluss findet hinter der Westpfalzhalle eine Abschlussfeier mit Fans und Freunden des Vereins statt.

Die Frauen des SV 64 bestreiten in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar zwar noch nicht ihr letztes Saison-, aber ihr letztes Heimspiel. Am Sonntag um 16 Uhr ist der HSV Sobernheim in der Westpfalzhalle zu Gast. Der HSV steht mit 21:31 Punkten punktgleich mit den Zweibrückerinnen auf dem achten Tabellenplatz.

An den Gegner können sich die Löwinnen vermutlich noch ganz gut erinnern. Denn das Hinspiel fand aufgrund des durch Corona durcheinander gewürfelten Spielplans erst vor wenigen Wochen statt. Besonders angenehm wird diese Erinnerung allerdings nicht sein. Die Löwinnen unterlagen mit 27:33 – die in den Partien davor so stabile Abwehr hatte im Landkreis Bad Kreuznach keinen guten Tag erwischt. Das nutzten insbesondere die beiden Sobernheimer Rückraumspielerinnen Saskia Zentellini und Meike Matschowski, die die  Zweibrücker Defensive ein ums andere Mal düpierten.

Doch natürlich wollen sich auch die Löwinnen mit einem Sieg von ihren Zuschauern verabschieden. Ob Trainer Rüdiger Lydorf bei diesem Ziel auf seinen kompletten Kader zurückgreifen kann, ist unklar. Unter der Trainingswoche fehlten mehrere Spielerinnen erkrankt.

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