SV 64 Zweibrücken Wird die Wormser Wundertüte zum Stolperstein?

Zweibrücken · Handball-Oberliga: Männer des SV 64 Zweibrücken empfangen am Samstag um 18 Uhr die ambitionierte – aber schwach gestartete HSG Worms. SV-Frauen wollen direkt im Anschluss ihre weiße Heimweste wahren.

  Kommt es auf ihn gegen Worms wieder an? Benedikt Berz (l.) spielt für den SV 64 eine ganz starke Runde. Wie auch sein Torwartkollege Marko Ivankovic.

Kommt es auf ihn gegen Worms wieder an? Benedikt Berz (l.) spielt für den SV 64 eine ganz starke Runde. Wie auch sein Torwartkollege Marko Ivankovic.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Am Samstag um 18 Uhr empfängt der SV 64 Zweibrücken, ungeschlagener Tabellenführer der Handball-Oberliga, den Tabellen-14. HSG Worms in der Ignaz-Roth-Halle. Was sich auf dem Papier wie eine klare Sache für die Zweibrücker liest, könnte sich als große Herausforderung entpuppen.

Denn die HSG formulierte zu Beginn der Saison ein klares Ziel. Sie wollte mittelfristig in die Dritte Bundesliga aufsteigen – und in dieser Runde kein Heimspiel verlieren. Die Rheinhessen lotsten zahlreiche Talente nach Worms, die über Drittligaerfahrung verfügen. Unter anderem Konstantin Herbert, der mit 68 Treffern unter den besten zehn Torschützen der RPS-Oberliga steht.

„Ich kann mir nicht erklären, warum Worms so weit hinten in der Tabelle steht. Sie haben eine sehr gute Mannschaft, das haben sie letzte Woche bei ihrem Kantersieg gegen Mülheim (35:25) gezeigt“, warnt SV-Trainer Stefan Bullacher, dessen Mannschaft nach einer bislang makellosen Runde allen Grund hat, selbstbewusst in die Partie zu gehen.

Großen Anteil am Höhenflug der 64er hat das Zweibrücker Torwartgespann Marko Ivankovic und Benni Berz. Keine Mannschaft in der Liga hat weniger Gegentore kassiert als der SV 64 (276). Berz, der im letzten Heimspiel gegen Vallendar eine ganz starke Leistung bot, ist sich über die Stärken des kommenden Gegners bewusst: „Wir dürfen Worms nicht unterschätzen. Wir werden hochkonzentriert, motiviert und selbstbewusst in die Partie gehen“. Der 22-Jährige spielt schon seit dem Kindesalter für den SV 64 und war an einigen Erfolgen des Vereins mitbeteiligt. So wurde er zusammen mit den beiden heutigen Bundesligaspielern Jerome Müller und Björn Zintel Südwestdeutscher Meister und spielte zwei Jahre in der A-Jugend Bundesliga. Noch als Jugendspieler debütierte der damals 18-Jährige in der dritten Liga. „Grundsätzlich kann ich sagen, dass sich das Niveau des Torhütergespanns im Vergleich zur letzten Saison ein gutes Stück gebessert hat. Mit Marko habe ich einen Konkurrenten – aber auch einen Freund gefunden. Wir sind beide ehrgeizig und wollen spielen und genau das hilft uns, uns jede Woche zu verbessern“, berichtet Berz.

Die bislang makellose Saison erklärt er sich auch damit, dass fast ausschließlich ehemalige Jugendspieler des Vereins im Kader stehen. „Dadurch, dass wir bis auf wenige Ausnahmen genau in dieser Konstellation schon Jahre zusammengespielt haben, klappen viele Abläufe fast schon automatisch“, schwärmt der Torhüter.

Vor der Partie gegen Worms haben die Rosenstädter allerdings mit Personalnot zu kämpfen. Neben Christopher Huber (Fußverletzung) fällt auch Tobias Alt aus, der im Training ebenso umgeknickt ist wie Tim Schaller. Hinter dem Einsatz des Spielmachers steht noch ein Fragezeichen

Die Oberliga-Frauen des SV 64 empfangen direkt im Anschluss an die Partie der Herren um 20 Uhr den Tabellenzehnten TSG Friesenheim in der Ignaz-Roth-Halle. Die SV-Frauen liegen nach dem Sieg am letzten Spieltag gegen Mundenheim (27:23) weiter mit 18:4 Punkten auf dem zweiten Rang.

Der kommende Gegner wird voraussichtlich mit einer sehr jungen Mannschaft nach Zweibrücken reisen. Viele Spielerinnen des A-Jugendbundesliga-Kaders der TSG kommen auch bei den Damen zum Einsatz und ergänzen die erfahreneren Spielerinnen. Somit liegt der Altersdurchschnitt der Ludwigshafenerinnen sogar noch niedriger als der der ohnehin jungen 64erinnen.

Mit ihren flinken Läuferinnen spielt Friesenheim Tempohandball pur und gewinnt in der Deckung durch hohe Laufbereitschaft viele Bälle, die im Gegenstoß in einfache Tore umgemünzt werden. „Auch wenn Friesenheim in der unteren Tabellenhälfte steht, kommt eine schwere Aufgabe auf uns zu. Sie haben viele Partien nur knapp verloren und außerdem noch einige Nachholspiele“, warnt SV-Trainer Rüdiger Lydorf. Er fordert: „Wir müssen genauso flott auf den Beinen sein wie unsere Gegnerinnen – dabei aber im Kopf konzentriert bleiben und technische Fehler vermeiden.“ Auch wenn mehrere krankheitsbedingte Ausfälle unter der Trainingswoche die Vorbereitung erschwert haben, wollen die 64er im letzten Heimspiel der Vorrunde unbedingt punkten. Mit einem Sieg würden die SV-Frauen die Hinrunde mit einer perfekten Heimserie ohne Niederlage beenden.

Der Heimspieltag des SV 64 wird von der zweiten Damenmannschaft komplettiert, die um 16 Uhr ebenfalls in der Iganz-Roth-Halle spielt. Der ungeschlagene Tabellenführer empfängt in der Saarlandliga den letztjährigen Meister, HG Saarlouis.

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