Handball-Oberliga SV 64 wirft sich für das Stadtderby warm

Zweibrücken · Die Zweibrücker Löwen fegen in der Handball-Oberliga den TV Bitburg mit 35:22 aus der Halle.

 Keine Mühe hatten der dreifache Torschütze Max Sema (beim Wurf) und sein SV 64 beim deutlichen Heimspielsieg gegen den TV Bitburg.

Keine Mühe hatten der dreifache Torschütze Max Sema (beim Wurf) und sein SV 64 beim deutlichen Heimspielsieg gegen den TV Bitburg.

Foto: Norbert Schwarz

Am Samstagabend präsentieren sich die Zweibrücker Löwen im Oberliga-Heimspiel gegen den TV Bitburg wieder einmal von ihrer besten Seite. Der SV 64 gewann gegen die Mannschaft des früheren Zweibrücker Spielmachers Florian Enders am Ende souverän und deutlich mit 35:22 (14:7). Mit dem Sieg nahmen erfolgreich Revanche für die unnötige Hinspielniederlage in Bitburg und sorgten für Wiedergutmachung nach der Pleite beim Tabellenletzten in Friesenheim. Zugleich schafften sie damit auch die richtige Einstimmung für ihr „Spiel der Saison“ am kommenden Samstag gegen die VTZ-Saarpfalz.

Gegen Bitburg zeigten die SVler das, was sie in Friesenheim noch so sehr vermissen ließen. Vor allem eine vorzügliche Performance in der Abwehr. „Die erste Viertelstunde waren sie echt stark“, lobte auch Bitburgs Spielertrainer Florian Enders die Abwehrarbeit seiner ehemaligen Teamkameraden. Nach 15 Spielminuten lagen die SVler mit 9:4 in Front, vermittelten schon zu diesem frühen Zeitpunkt den Eindruck, als hätten sie dieses Mal alles im Griff.

Basierend auf eine starke Abwehr gelang den 64ern ein tolles Umschaltspiel – und der Rückraum, in der recht ungewöhnlichen Anfangsformation mit drei Rechtshändern – Till Wöschler im rechten Rückraum, Lukas Majbik auf der Spielmacherposition und Tom Grieser im linken Rückraum - zeigte sich als sehr torgefährlich. Vor allem das ständige Wechseln der Positionen sorgte dabei für Überraschungsmomente. Till Wöschler und Majbik trafen dabei jeweils mit gefährlichen Hüftwürfen, überlisteten damit jeweils Bitburgs Keeper Henning Otte. Bis zur Halbzeitpause gelang es den SVlern dann, die Führung auf 14:7 auszubauen.

Als Torwart Benni Berz in der 37. Spielminute beim Stande von 17:10 seinen Platz im SV-Tor für Julien Santarini räumte, hatte er eine überragende Quote von über 52 Prozent gehaltener Bälle zu Buche stehen. Damit war auch in diesem Spiel wieder erkennbar, dass SV-Coach Axel Koch in der Lage war, eine tolle Kombination im eigenen Abwehrverband aufzubieten.

Dies war sicher ein ganz wesentlicher Faktor, dass die Zweibrücker Löwen auch nach dem Seitenwechsel weiter Druck machten, hohes Tempo gingen und ihren Vorsprung entsprechend ausbauten.

Spieler des Spieles war dabei der im zweiten Durchgang auf dem rechten Flügel agierende Philipp Hammann, der Tobias Alt in der zweiten Hälfte ablöste und danach acht Tore in 30 Minuten erzielte, ohne sich dabei auch nur einen einzigen Fehlversuch zu leisten.

Ganz stark war aber auch im zweiten Durchgang das Rückzugsverhalten der Gastgeber. Gerade hier hatte Koch seine Mannschaft nach dem schwachen Auftritt in Friesenheim noch sehr kritisiert.

Entsprechend zufrieden war dann am Samstagabend auch Axel Koch: „Die Mannschaft war heute gegenüber der Vorwoche nicht wiederzuerkennen“, freute er sich ebenfalls über die Tatsache, dass die Truppe aus eigenem Antrieb den Umschwung schaffte. Auf der Tribüne gab es angesichts dieser Dominanz dennoch einige fragende Gesichter, weshalb eine Mannschaft, die zu solch einer Leistung fähig ist, acht Tage zuvor beim Tabellenletzten kläglich gescheitert war.

Florian Enders, der vor und nach dem Spiel viele alte freundschaftliche Kontakte in der Ignaz-Roth-Halle auffrischte, spielte nach anfänglichen Problemen stark, zeigte was er auch bei den 64ern immer gezeigt hatte, nämlich eine große Übersicht und hervorragende Anspiele an seine Außen oder den Kreisläufer. Dass seine Mannschaft im Abstiegskampf aber noch Punkte benötigt, das weiß der erfahrene Rückraumspieler.

Axel Koch nutzte in diesem Spiel, auch angesichts einer frühen Zehn-Tore-Führung die Gelegenheit zum Testen, spielte in der Schlussphase mit dem siebten Feldspieler. Genau in diesen Phasen waren die 64er aber nicht immer auf der Höhe des Geschehens. Hier rächte sich, dass sie Chancen zwar ganz hervorragend ausspielten, das Tor aber nicht immer trafen. So kam Bitburgs Keeper Dennis Schwerdt zu einem Treffer ins leere Zweibrücker Tor. Schwerdt war in der 50. Spielminute als dritter Keeper gekommen, nachdem im ersten Durchgang Henning Otte und zwischen der 30. und 50. Spielminute Johann Reitz im Bitburger Tor gestanden hatten.

Während das Überzahlspiel aus Zweibrücker Sicht also nicht unbedingt „der Bringer“ war, waren die 64er mit ihren erweiterten Tempogegenstößen und schnellen Mitten immer wieder erfolgreich. Und das wiederum sorgte für ein kurzweiliges Spiel, viele Tore, zufriedene Fans und letztlich den klaren 35:22-Heimsieg. Mit inzwischen 613 Toren sind die 64er derzeit die torgefährlichste Oberligamannschaft – und gut gewappnet für das kommende Wochenende, das zweite Derby gegen die VTZ Saarpfalz.

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