SV 64 sieht sich in Außenseiterrolle

Zweibrücken · Zwar hat der Neusser HV in der laufenden Runde der 3. Handball-Liga erst drei Punkte auf dem Konto, dennoch gibt der besser gestartete SV 64 Zweibrücken im Heimspiel am Samstag die Favoritenrolle ab.

 Eine kämpferische Einstellung muss der personell gebeutelte SV 64 – hier Aris Wöschler (re.) – gegen Neuss an den Tag legen. Foto: mw

Eine kämpferische Einstellung muss der personell gebeutelte SV 64 – hier Aris Wöschler (re.) – gegen Neuss an den Tag legen. Foto: mw

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Unter keinem guten Stern steht die Vorbereitung des SV 64 auf das Heimspiel gegen den Neusser HV. Stefan Bullacher, Trainer des Handball-Drittligisten hat vor der Begegnung am Samstagabend, 18 Uhr, in der Westpfalzhalle mit großen personellen Problemen zu kämpfen.

So begann die zurückliegende Trainingswoche mit einer Hiobsbotschaft: Kreisläufer Benni Zellmer hat sich vermutlich einen Bänderriss im Fuß zugezogen. Der Abwehrspezialist ist nach Kubo Balaz, Björn Zintel und Nils Wöschler der vierte längerfristige Ausfall. Zum Lazarett der Zweibrücker gesellt sich zudem Torhüter Yannic Klöckner, der einen Ermüdungsbruch am Fuß erlitten hat.

Mit Neuss empfängt der Aufsteiger den derzeit Tabellenfünfzehnten. Nur drei Punkte hat die Mannschaft, die zur laufenden Saison ganz erheblich verstärkt wurde. "Es ist fast nicht zu glauben, dass diese starke Truppe bislang noch so wenig Zählbares eingespielt hat", sagt Bullacher nach dem Videostudium. "Es lohnt sich allerdings ein intensiverer Blick auf die bisher absolvierten Spiele." Denn der Neusser HV hat im bisherigen Saisonverlauf bereits gegen Tabellenführer HSG Krefeld sowie die drei als Mitfavoriten auf die Meisterschaft gehandelten Teams des TuS Ferndorf, des Leichlinger TV und Eintracht Hagens gespielt. "Derjenige, der diesen Spielplan gemacht hat, kann kein Freund des NHV sein", kritisierte der Neusser Trainer René Witte mit Blick auf das Auftaktprogramm. Die Formkurve seiner Mannschaft zeigte in den vergangenen Wochen allerdings deutlich nach oben. Nachdem die Neusser in der Vorsaison als Aufsteiger erst in der Schlussphase der Saison den Klassenverbleib gesichert hatten, wurde die Mannschaft konsequent verstärkt. Mit dem Europapokal-erfahrenen Dänen Mikkel Modrup und Jascha Schmidt vom Zweitliga-Aufsteiger Dormagen kam ein neues Torhütergespann. Für den Rückraum wurden mit dem Serben Ivan Cosic und dem Brasilianer Franklin Bezerra Filho unter anderem zwei spielstarke und sehr torgefährliche Spieler verpflichtet. Und mit Linksaußen Markus Breuer schloss sich zudem der letztjährige Torjäger von Dormagen dem Neusser HV an. "Das ist eine sehr erfahrene Truppe, die einfach gut ist", betont Bullacher. "Ich sehe uns eindeutig in einer Außenseiterrolle."

Im Anschluss an das Drittligaspiel empfängt die SV-Zweite um 20 Uhr Dillingen-Diefflen zum Saarlandliga-Duell.

A-Jugend gegen Spitzenreiter

Am Sonntagmittag empfangen die A-Junioren um 14 Uhr in der Ignaz-Roth-Halle den Spitzenreiter der Bundesliga Süd, die SG Kronau-Östringen. Das enorme Verletzungspech der Ersten wirkt sich auch auf das Nachwuchsteam aus: Mit Yannic Klöckner, Björn Zintel und Nils Wöschler sind drei der Leistungsträger betroffen. Dennoch will sich die Mannschaft von Trainer Tony Hennersdorf so gut wie möglich verkaufen.Das nächste Gipfeltreffen steht diesen Sonntag, 19. Oktober, für die Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken in der Oberliga an. "Nach unseren Spielen gegen drei von vier Aufsteigern und gegen den Topfavoriten Roude Leiw Bascharage, ist das Heimspiel am Sonntagmittag gegen die SG Ottersheim/Bellheim/Zeiskam eine echte Standortbestimmung", betont SV-Trainer Martin Schwarzwald im Vorfeld der Begegnung gegen den Tabellenzweiten. Die SG konnte sich im bisherigen Saisonverlauf schadlos halten und steht mit 8:0 Zählern damit einen Platz vor den Zweibrückerinnen.

"Die Mannschaft hat sich in den vergangenen beiden Jahren kontinuierlich entwickelt und steht für einen guten Tempohandball", charakterisiert Schwarzwald die Gästetruppe. "Auch wenn das Team mit Christin Zekl und Christina Völker über gute Einzelspielerinnen verfügt, sind es die Ausgeglichenheit und die hohe Geschwindigkeit, die die Spielgemeinschaft so gefährlich machen." Für die Zweibrückerinnen bedeutet dies im Umkehrschluss: Mit viel Disziplin und möglichst hoher Erfolgsquote anzugreifen.

Durch verschiedene berufs- und krankheitsbedingte Ausfälle war die Vorbereitung in dieser Woche nicht optimal, "aber wenn wir in der Spitzengruppe mitmischen wollen, müssen wir die Punkte zuhause holen", sagte Schwarzwald .

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