Trotz Konzentrationsschwächen SV 64 reichen 15 starke Minuten zum zweiten Sieg

Zweibrücken · Fünfzehn ganz starke Minuten zum Start der zweiten Hälfte reichten dem SV 64 Zweibrücken im Heimspiel in der Handball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar gegen den HV Vallendar zum zweiten Sieg im zweiten Spiel. Am Samstagabend siegten die Löwen in der Zweibrücker Westpfalzhalle ungefährdet mit 32:29 (17:14).

Der Sieg fiel aus Zweibrücker Sicht jedoch wesentlich geringer aus, als es Mitte der zweiten Hälfte noch zu erwarten war. „Da haben wir zu früh abgeschaltet“, stellte der neue Trainer Axel Koch nach dem flotten Spiel heraus. Das Vorstandsmitglied hatte vergangene Woche das Amt von Tony Hennersdorf übergangsweise übernommen (wir berichteten).

Die junge Mannschaft der Zweibrücker Löwen begann nervös. Die Turbulenzen der vergangenen Woche mit Trainerwechsel hatten erkennbar ihre Spuren hinterlassen. Dies zeigte sich insbesondere auch in einigen technischen Fehlern und der Tatsache, dass im Angriff die eine oder andere Chance ausgelassen wurde. Daher konnte die ebenfalls junge Gästetruppe, die mit dem Selbstbewusstsein des guten Saisonstarts gegen die VTV Mundenheim (35:29) locker aufspielte, zunächst regelmäßig vorlegen.

In taktischer Hinsicht versuchten die beiden Trainer, Axel Koch auf Zweibrücker und Christoph Barthel auf Vallendarer Seite, auch immer wieder neue Spielsituationen zu bekommen. Beide Trainer brachten in eigener Unterzahl jeweils einen weiteren Feldspieler für den Torhüter, mit dem Ergebnis, dass jeweils in Unterzahl Treffer gelangen, auf der anderen Seite aber auch jeweils Treffer in die noch leeren Tore gingen.

Ganz wesentlich war in dieser Phase dann allerdings, dass der Zweibrücker Keeper Benedikt Berz, der glücklos gestartet war, nun ins Spiel fand. Bereits in den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte zeigte er fünf wichtige Paraden. Zudem parierte sein Torhüterkollege Julien Santarini zwei Siebenmeter von Philipp Woods.

Der an diesem Abend im Angriff überragende Niklas Bayer traf mit einem seiner zehn Treffer in der 21. Spielminute zum 12:12, dem Marc-Robin Eisel kurz darauf die erste Zweibrücker Führung zum 13:12-Zwischenstand folgen ließ. Ab diesem Zeitpunkt hatten die 64er das Spielgeschehen im Griff, lagen bei Halbzeit bereits mit 17:14 in Front.

Zu Beginn der zweiten Hälfte zeigten die 64er dann ihr spielerisches Können und holten sich unter anderem mit Kempatricks immer mehr Sicherheit. Beeindruckend war dann die Phase zwischen der 37. und 46. Spielminute, als es den Zweibrückern gelang, vom 20:17-Zwischenstand auf 29:18 wegzuziehen. Elf Tore Vorsprung waren es auch noch in der 48. Spielminute, als Benjamin Zellmer nach schneller Mitte zum 30:19 ins leere Vallendarer Tor warf. Zu diesem Zeitpunkt versuchte Barthel mit einem siebten Feldspieler sein Glück.

Dann ließ die Konzentration der Gastgeber nach. In dieser Phase profitierten die Gäste dann davon, „dass wir hier alle – mich eingeschlossen – das Spiel zu früh abgehakt hatten“, wie Axel Koch nach der Begegnung unumwunden zugab.

Fünf Fehlversuche binnen zwei Minuten spiegelten die erkennbare Sorglosigkeit der Rosenstädter wider, die damit die bereits deutlich distanzierten Gäste wieder aufbauten. Mit großer Moral kämpfte sich der HVV nun ins Spiel zurück, verkürzte Tor um Tor und schafften so nach dem 32:25-Zwischenstand in der 54. Spielminute noch eine Ergebniskosmetik zum 32:29-Endstand, weil die Koch-Truppe auch in den letzten sechs Spielminuten sehr schludrig mit ihren Chancen umgingen, in dieser Phase kein Tor mehr erzielten. Trotzdem war die junge SV-Mannschaft am Ende froh und glücklich, auch das zweite Saisonspiel gewonnen zu haben.

Am kommenden Wochenende müssen die Zweibrücker zum Spitzenspiel bei der MSG HF Illtal antreten, die am vergangenen Wochenende beim weiteren Drittligaabsteiger VTV Mundenheim einen überzeugenden 34:25-Auswärtssieg einfahren konnte und damit zunächst einmal die Tabellenspitze übernehmen konnte.

Die Tore für den SV 64 Zweibrücken erzielten: Niklas Bayer 10, Benjamin Zellmer 5, Marc-Robin Eisel 5/1, Lukas Majbik 3, Tom Grieser 3, Philipp Hammann 3, Tobias Alt 2 und Max Sema 1.

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