SV 64 lässt nur den Gegner jubeln

Zweibrücken · Seinen vier scheidenden Spielern Jerome Müller, Björn Zintel, Jonas Denk und Michael Mathieu hätte der SV 64 zum Abschied gern einen Sieg beschert. Doch zum Saisonabschluss freute sich nur der Gegner.

 Jonas Denk (rechts) hat am Samstag sein letztes Spiel für den SV 64 bestritten, nach 15 Jahren verlässt er den Verein. Foto: Wille

Jonas Denk (rechts) hat am Samstag sein letztes Spiel für den SV 64 bestritten, nach 15 Jahren verlässt er den Verein. Foto: Wille

Foto: Wille

Der SV 64 Zweibrücken hat eine insgesamt toll verlaufene Drittligarunde am Samstag mit einer deutlichen 21:27 (10:15)-Heimniederlage beendet. Sie verloren gegen den akut abstiegsbedrohten Soester TV klar. "Es hat die Mannschaft gewonnen, die den Sieg heute einfach mehr gewollt hat", findet SV-Trainer Stefan Bullacher nach dem Spiel klare Worte zum Duell der beiden Aufsteiger.

Einem Duell, das nur in der Anfangsphase spannend war, denn nach dem 3:3 (7.) gerieten die 64er in Rückstand, ließen dem hervorragend eingestellten und um seine letzte Chance kämpfenden TV auf 12:5 wegziehen. Dass Bullacher mit der Leistung seiner Mannschaft völlig unzufrieden war, konnten die 500 Zuschauer in der Westpfalzhalle deutlich sehen. Er nahm bereits in der elften Minute sein erstes Team-Time-out - und weil sich am harmlosen Auftritt nichts änderte, folgte nach 15 Minuten die nächste Auszeit. Seine Mannschaft fand offensichtlich nicht die richtige Einstellung.

Dabei musste Soest ab der 17. Minute auf Yannick Eckervogt verzichten. Der Rückraumspieler war nach einem Wurfversuch mit Patrick Bach zusammengestoßen. Während der Zweibrücker A-Jugendspieler mit einer Platzwunde an der Stirn raus und anschließend mit einem Turban spielen musste, erwischte es Eckervogt schlimmer. Er verlor einen Schneidezahn und musste sich direkt in ärztliche Behandlung begeben. Den Angriffselan der Gäste beeinträchtigte der Ausfall jedoch nicht. Sie bauten ihre Führung weiter aus, lagen zur Halbzeit mit 15:10 in Front. So stark die Gäste auch auftrumpften, so konsterniert wirkte die junge SV-Truppe, die nie an die zuletzt gezeigten Leistungen herankam. Bei einer Angriffseffektivität von nur 31 Prozent in der ersten Hälfte war es kein Wunder, dass sich die 64er im Hintertreffen befanden und Bullacher seinem Team zur Pause bescheinigte: "Wir haben heute noch sehr viel Luft nach oben."

Etwas besser wurde es erst zwischen der 41. und 51. Minute, als die SVler vom 13:20 auf 19:22 verkürzten. Robin Egelhof erzielte dieses Tor bei eigener Unterzahl. Die Gäste profitierten aber weiter von Zweibrücker Fehlern, erzielten allein zehn Tore durch schnell vorgetragene Konter. Groß war der Jubel auf TV-Seite, der durch die gute Leistung die wichtigen Punkte und damit den Ligaverbleib erkämpfte. Die 64er beschließen die Runde als Siebter, punktgleich mit Krefeld und Korschenbroich.

So kam die stärkste Szene der Zweibrücker erst nach Abpfiff, als Bullacher die Spieler verabschiedete, die die 64er verlassen: die beiden Jugendnationalspieler Björn Zintel und Jerome Müller, Jonas Denk, der nach 15 Jahren zum Verbandsligisten Spiesen-Elversberg wechselt, und Michael Mathieu.

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Auf einen BlickSV 64: Kovacin und Klöckner (ab der 55.) im Tor - Egelhof 2, Enders 3, Burkholder - Jerome Müller 8/3, Zellmer 4 - Denk -, Bach 2, Marian Müller 2, Hammann, Mathieu. cg

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