SV 64 kämpft, aber verliert

Korschenbroich · Im ersten Rückrundenspiel der 3. Handballliga West musste sich der SV 64 Zweibrücken in Korschenbroich knapp geschlagen geben. Gestern Abend zog das Team aber ins Finale des Saarlandpokals ein.

 Voller Selbstvertrauen präsentiert sich derzeit Robin Egelhof (li.), er erzielte in Korschenbroich neun Treffer für den SV 64. Foto: mw/pmz

Voller Selbstvertrauen präsentiert sich derzeit Robin Egelhof (li.), er erzielte in Korschenbroich neun Treffer für den SV 64. Foto: mw/pmz

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Kein Glück hatte der Handball-Drittligist SV 64 Zweibrücken zum Auftakt ins Sportjahr 2015. Mit 30:32 (14:13) musste sich die Mannschaft von Trainer Stefan Bullacher am Samstag beim Tabellennachbar TV Korschenbroich knapp geschlagen geben. "Wir haben heute ein Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften gesehen, das am Ende durch etwas mehr Glück auf der einen und etwas mehr Pech auf der anderen Seite entschieden wurde", resümierte SV-Trainer Stefan Bullacher nach 60 spannenden Minuten. Tatsächlich lieferte seine Mannschaft ein hervorragendes Spiel ab, war gegen den früheren Zweitligisten immer auf Augenhöhe.

In der Anfangsphase dauerte es aber etwas, bis die junge SV-Truppe ihre Nervosität abgelegt hatte. Nach dem 1:3 (5.) und einer bis dahin kritikwürdigen Chancenverwertung, erzielten Benni Zellmer und Robin Egelhof das 3:3. Egelhof, der in der Woche vor Weihnachten einen Lehrgang mit der Jugendnationalmannschaft absolvieren durfte und dort unheimlich viel Selbstvertrauen tankte, spielte in Korschenbroich wieder stark. Er vertrat den am Knie verletzten Torjäger Jerome Müller vorzüglich und steuerte neun Treffer, darunter ein Kempa-Tor, bei. Dennoch waren die Zweibrücker personell stark gehandicapt. Der weiterhin an einer Knieverletzung laborierende Kubo Balaz und Jonas Denk fehlten ebenso, wie Keeper Yannic Klöckner. Aris Wöschler war die lange Trainingspause anzumerken. Jerome Müller war als moralische Unterstützung mitgefahren, nahm als Betreuer auf der Zweibrücker Bank Platz. Als Björn Zintel in der ersten Hälfte zweimal vom Siebenmeterstrich an Korschenbroichs Keeper Benedikt Köß scheiterte, ließen die 64er Müller ins Spielprotokoll nachtragen. Wirklich mitspielen konnte er zwar nicht - aber drei Siebenmeter verwandelte er im zweiten Durchgang dann doch.

Seinen ersten Drittliga-Treffer wird Patrick Bach, der in der 24. Minute einen Gegenstoß verwandelte, sicher nicht vergessen. Denn der Kreisläufer zog sich eine stark blutende Wunde am Daumen zu und konnte nicht mehr mitwirken.

Bis zur Halbzeit blieben die SVler aber am Drücker und führten beim Seitenwechsel mit einem Treffer. Ihre erste Schwächephase leisteten sich die Zweibrücker zwischen der 35. und 40. Minute. Die Gastgeber wandelten einen 15:17-Rückstand in ein 19:17 um. Hatte SV-Keeper Ladi Kovacin in der ersten Hälfte sechs Paraden gezeigt, agierte er im zweiten Durchgang größtenteils glücklos, räumte dann seinen Platz für Benedikt Berz. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Gastgeber mit 28:24 in Front. Die SV-Truppe zeigte Moral und holte wieder auf. Zwischen der 54. und 56. Minute erzielte der SV 64 drei Tore in Serie, war wieder auf Schlagdistanz. Benni Zellmer gelang eine Minute vor Schluss der Anschlusstreffer zum 30:31. 35 Sekunden vor Spielende kamen die 64er noch einmal in Ballbesitz, als Berz einen Wurf aus dem Rückraum parierte. Sein Pass wurde jedoch vom Korschenbroicher Michel Mantsch abgefangen. So kamen die Gastgeber durch Spielmacher Christoph Gelbke wenige Sekunden vor dem Schlusspfiff zum spielentscheidenden 32:30-Treffer. "Mit der Leistung meiner Mannschaft bin ich heute hochzufrieden, sie hat das unter diesen personellen Voraussetzungen prima gemacht", sagte Bullacher.

Locker ins Pokalfinale

Mit drei klaren Siegen hat sich der favorisierte Titelverteidiger gestern dann beim zweiten Halbfinalturnier des Saarlandpokals souverän durchgesetzt. Damit zieht der SV 64 ins Final-Four an Ostermontag ein. Gegen Oberligist Merzig siegten die Zweibrücker mit 27:18, gegen Saarlandligist Völklingen mit 21:16. Im letzten Spiel gestern Abend setzte sich der Drittligist dann klar mit 28:10 gegen Gastgeber TV Niederwürzbach durch. "Es ging nach dem Drittliga-Spiel am Vortag doch leichter als gedacht", sagt Abteilungsleiter Christian Gauf. Neben dem SV 64 hat sich Oberligist Merzig für das Pokalfinale qualifiziert. Ein Wermutstropfen für den SV: Erik Pohland hat sich eine schwere Knieverletzung zugezogen. Eine MRT-Untersuchung am Dienstag soll Genaueres zeigen.

Zum Thema:

Auf einen BlickSV 64: Kovacin und Berz im Tor - Egelhof 9, Zintel 9/2, Enders 2 - Hammann, Mathieu - Zellmer 5 - Müller 3/3, A. Wöschler 1, Bach 1, N. Wöschler, Pohland. cg

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