SV 64 enttäuscht über einen Punkt

Herrenberg · Trotz zahlreicher Ausfälle haben die Drittliga-Handballer des SV 64 Zweibrücken beim Tabellenletzten Herrenberg eine gute Leistung abgeliefert. Allerdings gaben die Löwen in den Schlussminuten den Sieg aus der Hand. Am Ende hieß es 30:30 (17:14).

 Robin Egelhof (am Ball) erzielte beim 30:30 in Herrenberg neun Treffer und war damit bester Torschütze des SV 64 Zweibrücken. Foto: Marco Wille

Robin Egelhof (am Ball) erzielte beim 30:30 in Herrenberg neun Treffer und war damit bester Torschütze des SV 64 Zweibrücken. Foto: Marco Wille

Foto: Marco Wille

Vor dem Drittligaspiel am letzten Samstag und den personellen Problemen im eigenen Spielerkader wäre sicher jeder im Zweibrücker Lager mit einem Punktgewinn bei der SG H2Ku Herrenberg zufrieden gewesen. Schaute man allerdings am Samstagabend nach dem Schlusspfiff der spannenden Drittligabegegnung in die Gesichter der Löwenspieler, dann war dort nach dem 30:30 (17:14)-Unentschieden doch überwiegend Enttäuschung und eine gewisse Niedergeschlagenheit spürbar. "Mit der Leistung sind wir heute absolut zufrieden - mit dem Ergebnis allerdings weniger", sagte SV-Trainer Stefan Bullacher nach der Partie.

40 Sekunden vor Spielende hatte seine aufopferungsvoll kämpfende Mannschaft den Ausgleichstreffer durch den erfahrensten Herrenberger Spieler, Mannschaftskapitän Christian Dürner, hinnehmen müssen. Auf der anderen Seite scheiterte Nils Abel anschließend von Rechtsaußen an Marco Azevedo Marquez, dem Herrenberger Torhüter, so dass der Tabellenletzte nochmals in Ballbesitz gelangte. Jetzt allerdings parierte auch Ladi Kovacin einen Rückraumwurf, so dass die SVler wenigstens einen Punkt retteten.

Dass die 64er damit dennoch zufrieden sein konnten, lag an der Tatsache, dass sie in diesem Abstiegskrimi ziemlich ersatzgeschwächt antraten. Von den 17 Spielern, die vor der Saison auf dem Mannschaftsfoto der Zweibrücker Löwen abgebildet waren, fehlten am Samstagabend nämlich neun Spieler, also mehr als die Hälfte.

Die Art und Weise, wie die 64er dann allerdings dieses Spiel angingen, ließ die 15 mitgereisten SV-Fans durchaus auf eine weitere Überraschung in fremden Hallen hoffen. Die Zweibrücker Löwen bekamen das Spiel jedenfalls zusehends in den Griff, weil Ladi Kovacin immer besser in die Partie kam. Nachdem der Zweibrücker Torhüter in den ersten zehn Minuten keinen gegnerischen Torwurf halten konnte, lief es fortan wesentlich besser. Noch vor der Halbzeit kam der Slowake auf zehn Paraden und war damit ein starker Rückhalt. Jonas Denk, der sich am Kreis durchtankte sowie Benni Zellmer per Tempogegenstoß waren mit einem Doppelschlag in der 16. Minute für die zwischenzeitliche 10:8-Führung der SVler verantwortlich.

Ab diesem Zeitpunkt vermittelte die ersatzgeschwächte und mit fünf A-Jugendspielern besetzte SV-Truppe durchaus den Eindruck, als hätte sie alles im Griff. Bis zur Halbzeitpause bauten die 64er ihren Vorsprung auf drei Tore zum 17:14-Pausenstand aus - und hätten nach 30 Minuten sogar noch etwas deutlicher führen können, wenn sie die einfachen Bälle im Gastgebertor untergebracht hätten. Oder wenn sie in der Defensive konsequenter verschoben hätten. "Da standen wir einige Male zu offen", kritisierte Bullacher. Die Pausenführung war dennoch verdient.

Die ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte glichen dann allerdings wieder denen der Anfangsphase dieser Begegnung. Nach neun Minuten hatten die Gastgeber den Rückstand aufgeholt, erzielte Lukas Fischer beim 20:20-Zwischenstand erstmals wieder den Ausgleichstreffer. Bis zum 24:23-Zwischenstand in der 45. Minute blieb die SG H2Ku dann sogar in Führung. Auch jetzt war die Steigerung von Kovacin mit ausschlaggebend, dass die SVler das Spiel in dieser Phase wieder in den Griff bekamen.

In der 52. Spielminute lagen die SVler nach einem Doppelschlag Benni Zellmers und Nils Wöschlers zum 28:26-Zwischenstand wieder mit zwei Toren vorne, behaupteten diese Zwei-Tore-Führung dann bis zur 54. Spielminute beim 30:28-Zwischenstand. Weil sie dann allerdings in den letzten fünf Minuten gar kein Tor mehr erzielten, dabei sehr gute Torchancen ungenutzt ließen, reichte es letztlich nicht zum Auswärtssieg, sondern lediglich zu einem 30:30-Unentschieden.

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Auf einen BlickSV 64 Zweibrücken: Ladi Kovacin und Benedikt Berz (n.e.) im Tor - Robin Egelhof 9/3, Florian Enders 2, Nils Wöschler 8 - Nils Abel 1, Benni Zellmer 4 - Jonas Denk 3 - Patrick Bach 1, Marcin Waryas 1, Tom Grieser.Zeitstrafen: 10:10 min. Siebenmeter: 4/2 - 3/3. Zuschauer: 500. Schiedsrichter: Kraaz/Rupp (Deizisau/Weinstadt). cg

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