SV 64 belohnt sich für seine Arbeit

Der SV 64 Zweibrücken hat Saarlandpokal-Geschichte geschrieben. Doch von einer faustdicken Überraschung kann bei dem Double – die Oberliga-Männer und -Frauen haben sich am Ostermontag im Finalturnier verdient den Pott gesichert – keine Rede sein.

Und das, obwohl das Frauenteam von Martin Schwarzwald den Titel erstmals bejubeln durfte. Die Männer konnten die Trophäe nach der Premiere im vergangenen Jahr nun zum zweiten Mal mit nach Hause nehmen. Damit hat der SV 64 ein Novum geschafft: Erstmals in der elfjährigen Geschichte des Wettbewerbs gehen beide Pokale an ein und denselben Verein.

Doch vielmehr als eine Überraschung ist dieser Doppelerfolg der Lohn für eine akribische und kontinuierliche Arbeit im Verein. Talente werden von klein auf gesichtet und gefördert - wie derzeit wieder beim Camp 64 während der Osterferien. Nicht umsonst mischen die Jugendteams in ihren Ligen oben mit - die B-Juniorinnen feierten gerade die Meisterschaft in der Oberliga, die C-Jugend in der Saarlandliga. Zudem strebt der Verein den Aufstieg der A-Junioren in die Jugendbundesliga an. Auch in den ersten Mannschaften sind einige Nachwuchsspieler bereits zu festen Stützen geworden: so etwa die 16-jährige Elisa Burkholder und Amelie Berger bei den Frauen, Jerome Müller und Aris Wöschler bei den Männern. Dies findet auch beim saarländischen Handballverband Anklang. So wurde Burkholder kürzlich als "Spielerin des Jahres 2013" ebenso geehrt, wie Berger und Müller als "Nachwuchsspieler des Jahres". Als Ausbildungsverein tätig zu sein, bringt es aber auch mit sich, dass erfolgreiche Spieler von höherklassigen Teams umworben werden. Bestes Beispiel: Elisa Burkholder, die im Sommer zu Bayer Leverkusen wechselt. Bruder Tim, der ein Studium an der Uni Tübingen beginnt, zieht es zum Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten. Natürlich schmerzen den Verein diese Abgänge, doch sie sind auch eine Bestätigung für die gute Nachwuchsarbeit. Dieses Niveau Jahr für Jahr aufrecht zu halten, ist eine riesige Aufgabe, erklärte unlängst SV64-Trainer Stefan Bullacher, der seit 19 Jahren die Fäden bei den Männern und im Nachwuchs zieht. Und doch schafft es der Verein immer wieder, an die Leistungen aus den Vorjahren anzuknüpfen.

Mit dem Pokal-Double haben die Aktivenmannschaften nun noch einen auf den Vorjahreserfolg der Männer draufgesetzt. Doch lange feiern ist weder für die Damen, noch für die Herren drin. Beide streben in der laufenden Spielzeit nach noch Höherem. In den Oberligen kämpfen sie noch um den Titel und damit den Aufstieg mit. Dabei ist die Situation für beide Teams ähnlich: Die Männer sind Spitzenreiter Haßloch - bei noch vier ausstehenden Spielen - mit einem Zähler Rückstand auf den Fersen. Gegen Vallendar, Moselweiß, Nieder-Olm und zum Abschluss die HF Illtal darf sich die Bullacher-Truppe keinen Ausrutscher mehr leisten und muss gleichzeitig auf ebendiesen beim Spitzenreiter hoffen. Die Frauen, die ebenfalls mit einem Punkt Rückstand ärgster Konkurrent von Spitzenreiter Kandel sind, dürfen sich in ihren drei verbleibenden Spielen keine Blöße geben.

Die beiden Siege im Saarlandpokal können der jeweiligen Mannschaft noch einmal einen Motivationsschub fürs Saisonfinale geben. Zwar haben sie die Meisterschaft nicht mehr komplett in eigener Hand, doch die Grundlagen für weitere Erfolge sind beim SV 64 geschaffen - vielleicht fällt damit der Lohn für die kontinuierliche Arbeit in dieser Saison sogar doch noch höher aus.

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