Leichtathletik Holzdeppe verpasst seine zehnte DM-Medaille

Düsseldorf/Zweibrücken · Der Stabhochspringer vom LAZ Zweibrücken wird bei der deutschen Meisterschaft in Düsseldorf Vierter. Bo Kanda Lita Baehre verteidigt Titel souverän.

Sein zehntes Edelmetall bei deutschen Meisterschaften blieb Raphael Holzdeppe verwehrt. Der Stabhochspringer des LAZ Zweibrücken überflog am Freitagnachmittag am Düsseldorfer Rheinufer unter der brennenden Sonne 5,42 Meter – damit blieb dem 33-Jährigen nur der undankbare vierte Platz.

Der DM-Wettbewerb der Stabhochspringer war im Rahmen des Multisport-Events „Die Finals 2023“ nach Düsseldorf ausgelagert worden. Alle anderen DM-Entscheidungen fallen am Samstag und Sonntag im Kasseler Auestadion.

Die 5,42 Meter überwand Holzdeppe gleich im ersten Versuch. Die folgende Höhe ließ der LAZ-Athlet aus. Die 5,62, die er anschließend in Angriff nahm, hätten neue Saisonbestleistung – und die Silbermedaille bedeutet. Denn nur der spätere Sieger Bo Kanda Lita Bahre (Bayer Leverkusen), der sich mit übersprungenen 5,82 Metern zum deutschen Meister krönte, kam höher hinaus. Zweiter wurde Oleg Zernikel vom ASV Landau, der wie Gillian Ladwig vom Schweriner SC 5,52 Meter überwand. Für Zernikel, den WM-Fünften des Vorjahres, der in Zweibrücken trainiert, bedeutete die Höhe Saisonbestleistung. Die Medaille feierte der 28-Jährige mit einem Rückwärtssalto auf der Matte. „Sehr geile Stimmung“, bedankte sich der Landauer bei den Fans. „Heute war es eine positive Entwicklung. Wenn ich bei den nächsten Wettkämpfen 5,65 Meter springe, bin ich hoffentlich bei der WM dabei“, blickte Zernikel voraus.

Seine Einstiegshöhe hatte Holzdeppe noch ohne Probleme übersprungen. Dass er die 5,52 dann ausließ, könnte im Hinblick auf die Jagd nach seiner zehnten DM-Medaille ein Fehler gewesen sein. Denn so schoben sich Zernikel und Ladwig vor den LAZ-Athleten. Der war am Edelmetall trotzdem ganz nah dran. Bei seinem zweiten Versuch über 5,62 Meter war im Hinblick auf die Höhe noch viel Luft zwischen Körper und Latte. Weil der Abstand zu dem Fiberglas--Gestänge aber zu knapp war, fiel Holzdeppe von oben auf die Latte drauf. Vor seinem dritten Versuch pustete der LAZ-Athlet durch. Die Zuschauer am Rheinufer erhoben sich von ihren Plätzen auf den mobilen Tribünen und spendeten dem Weltmeister von 2013 aufmunternden Applaus. Doch es half nichts: Als die Latte zum dritten Mal gerissen war, winkte der Zweibrücker artig ins Publikum – und musste die Medaillen der Konkurrenz überlassen. Die goldene sicherte sich hochverdient Titelverteidiger Bo Kanda Lita Baehre. Der 24-Jährige, der als gebürtiger Düsseldorfer ein Heimspiel hatte, betätigte sich am Ende des Wettkampfs als Alleinunterhalter. Als Einziger übersprang er 5,67, 5,77 und 5,82 Meter – und hakte damit auch die Norm für die Olympischen Spiele in Paris ab. Erst bei 5,92 Metern war für den neuen und alten Titelträger Endstation.

Für Raphael Holzdeppe geht die Saison mit Meetings am Mittwoch in Lüttich und am Sonntag in Rottach-Egern am Tegernsee weiter.

Bei den Frauen hat bei der DM Anjuli Knäsche (Leinfelden-Echterdingen) ihren Titel erfolgreich verteidigt. Die 29-Jährige übersprang am Donnerstag 4,41 Meter. Hinter Knäsche landeten die 19 Jahre alte Chiara Sistermann (4,31/Gräfelfing) und Annika Roloff (4,11/Holzminden) auf den Plätzen zwei und drei.

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