Leichtathletik Recht gelassen in die lange Saison

Zweibrücken · Nach Problemen an der Achillessehne macht sich LAZ-Stabhochspringer Daniel Clemens zu Beginn der Saison keinen Druck. Die WM in Doha hat er allerdings schon im Hinterkopf.

 Am Sonntag soll es für LAZ-Stabhochspringer Daniel Clemens in Rehlingen wieder hoch hinaus gehen.

Am Sonntag soll es für LAZ-Stabhochspringer Daniel Clemens in Rehlingen wieder hoch hinaus gehen.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Ohne Stress geht Daniel Clemens die neue Saison an. Dass der Auftakt mit 5,25 Metern am vergangenen Wochenende in Ingolstadt „wirklich nicht nach Wunsch“ verlaufen ist (wir berichteten), wirft den Stabhochspringer nicht aus der Bahn. Zum einen weiß Clemens, dass das Wettkampfjahr mit den Weltmeisterschaften erst Ende September, Anfang Oktober in Doha verdammt lang ist, zum anderen verlief die Vorbereitung des 27-Jährigen auch nicht ganz reibungslos, sodass er derzeit einfach noch nicht bei 100 Prozent ist.

„Ich hatte einige Probleme mit der Achillessehne, besser gesagt mit dem Gewebe drumherum. Daher mussten wir im Training sechs Wochen lang das Tempo etwas rausnehmen“, erklärt der LAZ-Athlet. Daher werde er wohl noch einige Sprünge brauchen, um wieder richtig in Fahrt zu kommen. Durch die zahlreichen Einheiten Zuhause, aber auch in den Trainingslagern in Südafrika und der Türkei fühle er sich körperlich aber topfit. „Und auch die Knochen halten jetzt wieder“, ist Daniel Clemens zuversichtlich, im Laufe der kommenden Monate an seine guten Leistungen aus dem Vorjahr herankommen zu können.

2018 schaffte es der Dritte der Hallen-DM, seine Bestmarke unterm Dach (5,58 m) sowie nach fünf Jahren auch im Freien (5,61m) nach oben zu schrauben. Erstmals in seiner Karriere knackte er damit die Norm für eine internationale Meisterschaft. Wenn Clemens die Teilnahme an der Heim-EM in Berlin aufgrund der starken deutschen Konkurrenz auch verwehrt blieb, so kann er aus den guten Wettkämpfen doch Selbstvertrauen ziehen.

Daher bleibt der LAZ-Springer auch jetzt gelassen. „Die Saison ist sehr lang, ich habe Zeit, noch Gas zu geben“, betont Clemens. „Ich muss jetzt einfach Sprünge machen und mir Sicherheit holen. Dann werde ich mich auch stabilisieren. Der Körper ist ja fit und der Kopf wird kommen mit der Zeit.“

Und im Hinterkopf hat auch Daniel Clemens dabei die Weltmeisterschaften in Doha (Katar, 28. September bis 6. Oktober). Trotz der großen Konkurrenz in Deutschland – Torben Blech und Bo Kanda Lita Baehre (beide Bayer Leverkusen) haben die Norm (5,71 m) bereits in der Tasche, LAZ-Kollege Raphael Holzdeppe arbeitet daran.

In den anstehenden Wettkämpfen erhofft sich der Käshofer, sich „permanent steigern“ zu können. Bis zum Ende der ersten Etappe der langen Saison, „die von der Planung etwas anders verläuft als gewohnt“, mit den Deutschen Meisterschaft in Berlin Anfang August. Eine bestimmte Zielhöhe setzt sich Clemens dabei erstmal nicht. Obwohl er die WM-Norm von 5,71 Metern – zehn Zentimeter über seiner Bestleistung – natürlich im Blick hat. „Zunächst mal muss ich aber in die Saison reinfinden.“ Die Priorität liege jetzt darauf, möglichst viele Sprünge zu machen und sich Sicherheit zu holen. Kontinuierlich will Clemens dann die Griffhöhe steigern und immer härtere Stäbe verwenden. „Wenn das läuft, kommen die höheren Höhen ganz von selbst.“

Die erste Chance zur Steigerung bekommt Daniel Clemens am nächsten Sonntag, wenn er neben Teamkollege Raphael Holzdeppe beim Pfingstsportfest in Rehlingen aufläuft. Freitags drauf steht dann das Internationale Meeting in Dessau-Roßlau sowie am 22. Juni das Soundtrack-Meeting in Tübingen auf dem Programm. Dazwischen soll es an Fronleichnam, 20. Juni, noch beim vereinseigenen Himmelsstürmer-Cup des LAZ Zweibrücken im Westpfalzstadion hoch hinaus gehen.

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