Züchter und Besitzer Sven Bischoff hatte seiner Stieftochter den elfjährigen, sprunggewaltigen Hengst zur Verfügung gestellt. Bereits bei den internationalen Vorbereitungsturnieren, unter anderem in Belgien, harmonierte das Pferde-Reiter-Paar sehr gut. Zum ersten Mal in ihrer Karriere konnte sich die 33-jährige Berufsreiterin im belgischen Lier bei einem Weltranglistenspringen platzieren. „Das war schon ein toller Erfolg“, freut sie sich. Bereits seit 2013 ist Bischoff jährlich für die DM nominiert. Bei ihrem Debüt rutschte sie mit Cartier‘s Liberty Z als 31. in der ersten Wertungsprüfung ins Finale nach. „Damals kam ich auf Rang 13“, erinnert sie sich. Erst jetzt gelang ihr mit Donnersberger erneut der Sprung in die Endausscheidung. Mit nur einem Springfehler und einem weiteren Punkt für Zeitüberschreitung beendete sie das Springen auf Drei-Sterne-Niveau auf Rang 29.

Weshalb sie sich im ersten Umlauf dann insgesamt drei Springfehler einhandelte: „Ich hatte den Fehler am Wasser gar nicht bemerkt und war an den beiden letzten Hindernissen aufgeregt, weil ich ja dachte, ich sei noch null. Es waren einfach die Nerven.“ Doch in der Abschlussrunde, als es nichts mehr zu verlieren gab, kassierte Bischoff lediglich einen Strafpunkt für Zeitüberschreitung. Mit insgesamt 19 Minuspunkten landete das Paar auf Rang 18 der besten deutschen Springreiterinnen. Einzig die Deutsche Meisterin 2019, Julie Mynou Diederichsmeier (Niedersachsen) und ihr 13-jähriger Holsteiner Schimmelwallach Carlucci beendeten die Amazonenmeisterschaft strafpunktfrei.

Doch in der Abschlussrunde, als es nichts mehr zu verlieren gab, kassierte sie lediglich einen Strafpunkt für Zeitüberschreitung. Mit insgesamt 19 Minuspunkten landete das Paar auf Rang 18. Für Anne Oberle vom RFV Zweibrücken und ihr Erfolgspferd Crunchip endete die vierte DM-Teilnahme mit 17 Strafpunkten nach vier Abwürfen auf Rang 40.

Wenn sie ihr Ziel, platziert zu werden, auch nicht erreicht hat, ist Melanie Bischoff „super zufrieden“. Was die mehrfache rheinland-pfälzische Landesmeisterin besonders freut: Nach dem letzten Springen kamen Kollegen aus dem Bundeskader zu ihr und prophezeiten: „Mit dem Pferd kannst du auch über 1,60 Meter bei den Herren mitreiten.“ Ob sich dieser Traum jemals erfüllt, hängt an Sven Bischoff. Ihm hat die Amazone sofort nach ihrer Rückkehr aus Balve den Hengst zurück gebracht. Sie selbst konzentriert sich jetzt wieder auf ihre regionalen Auftritte, die Ausbildung ihrer zahlreichen Nachwuchspferde und ihrer mehr als 200 Reitschüler. Mit ihrer zehnjährigen Stute Luana de Sanem will Melanie Bischoff auf jeden Fall bei den Landesmeisterschaften in Pirmasens-Winzeln satteln. Auf die Pfalzmeisterschaften wird sie eher verzichten. Mit ihrem Erfolgspferd Marshall Cogburn hofft sie, ab Herbst nach der Verletzungspause wieder starten zu können. Außerdem hat sie mit der vierjährigen Donnersberger Tochter Donnersberger‘s Chocolate Girl bereits zukunftsträchtiges Nachwuchspotenzial im Stall stehen.