Leichtathletik-WM WM-Absage: Christin Hussong „zerreißt es das Herz“

Zweibrücken · Die Speerwurf-Europameisterin vom LAZ Zweibrücken verpasst die Weltmeisterschaft in den USA. Voller Fokus auf die Heim-EM in München.

  Speerwurf-Europameisterin Christin Hussong vom LAZ Zweibrücken wird die Weltmeisterschaft in den USA verpassen.

Speerwurf-Europameisterin Christin Hussong vom LAZ Zweibrücken wird die Weltmeisterschaft in den USA verpassen.

Foto: Martin Wittenmeier

Wenige harmlos klingende Zeilen waren ein erstes böses Vorzeichen: Am Freitagabend teilte der Deutsche Leichtathletik Verband (DLV) mit, dass sieben deutsche Athletinnen und Athleten von einem späten Nachrücker-Verfahren profitieren und an der Weltmeisterschaft in Eugene/USA (15. - 24. Juli) teilnehmen können. Eine dieser Athletinnen war Speerwerferin Annika Marie Fuchs vom SC Potsdam. Der Grund für das Nachrückverfahren: Bereits qualifizierte Sportler hatten ihre Teilnahme wieder abgesagt. Am Wochenende wurde aus der Vorahnung Gewissheit: Speerwurf-Europameisterin Christin Hussong vom LAZ Zweibrücken ist eine jener Athletinnen, die ihre Teilnahme an der WM wieder abgesagt hatten. Mit Hussong scheidet schon die zweite Speerwurf-Medaillenkandidatin des DLV bei der WM aus. Auch Ex-Weltmeister Johannes Vetter muss aufgrund einer Schulterverletzung passen.

Hussong selbst sprach am Sonntag von der „bisher schwersten Entscheidung, die ich treffen musste.“ Sie erklärte: „Nach den letzten Wochen ist es meinem Körper noch nicht möglich, zu hundert Prozent Leistung abzurufen, um in Eugene um die Medaillen mitzukämpfen. Ich bin unendlich traurig und es zerreißt mir das Herz, aber nun gilt voller Fokus auf die Heim-EM in München. Ich werde dort alles geben, um zu zeigen, was in mir steckt“, schrieb Hussong bei Instagram.

Die Herschbergerin hatte zuletzt länger mit dem Training aussetzen müssen. Beim Sky’s the Limit-Meeting in Zweibrücken war Hussong bei einem Wurfversuch gestürzt. Anschließend zwang sie ein grippaler Infekt zum Pausieren. Deswegen hatte die Herschbergerin auch die Deutsche Meisterschaft verpasst. In der vergangenen Woche nahm Hussong zwar noch an einem Trainingslager des DLV in Offenburg teil. Doch dort reifte die Erkenntnis, dass ein WM-Start voraussichtlich nicht nur erfolglos verlaufen – sondern auch die Heim-Europameisterschaft in München ab dem 15. August gefährden würde. Dort geht Hussong als Titelverteidigerin an den Start.

Bei der Weltmeisterschaft mit an Bord ist dagegen Stabhochspringer Oleg Zernikel vom ASV Landau. Der DM-Zweite, der zusammen mit Raphael Holzdeppe in Zweibrücken unter Bundestrainer Andrei Tivontchik trainiert, ist neben dem deutschen Meister Bo Kanda Lita Baehre (Bayer Leverkusen) der zweite DLV-Springer bei der WM. Holzdeppe, der letztes Jahr infolge eines Knorpelschadens operiert wurde und in diesem Sommer sein Comeback gab, plagte sich zuletzt mit muskulären Problemen und verpasste die Norm (5,80 Meter) deutlich.

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