Medaillentraum der LAZ-Athletin lebt weiter Christin Hussong zittert sich ins Finale

Tokio/Zweibrücken · Der Speerwerferin des LAZ Zweibrücken reichen in der Quali als Elfte 61,68 Meter. Der Traum von der Medaille lebt weiter.

 Es war ein Kampf, aber LAZ-Speerwerferin Christin Hussong hat das Olympia-Finale in Tokio erreicht.

Es war ein Kampf, aber LAZ-Speerwerferin Christin Hussong hat das Olympia-Finale in Tokio erreicht.

Foto: dpa/Wang Lili

Christin Hussong hadert, schüttelt den Kopf, ihr Blick geht nachdenklich zum Boden. Auch nach ihrem besten Wurf in der Qualifikation der Olympischen Spiele auf 61,68 Meter wirkt die Speerwerferin des LAZ Zweibrücken alles andere als zufrieden. Es war eine Zitterpartie für die deutsche Medaillenhoffnung. Am Ende aber reichte der 27-jährigen Europameisterin, die bereits im Vorfeld betont hatte, dass die Qualifikation kein Selbstläufer werden würde, am Dienstagmorgen im Olympia-Stadion von Tokio diese Weite aus ihrem zweiten Versuch, um als Elfte ins Finale einzuziehen. „Es hat technisch etwas gehapert“, erklärte die Herschbergerin, die beim Aufwärmen noch ein gutes Gefühl gehabt hätte, im Gespräch mit leichtathletik.de. Doch der Speer kam nicht richtig ins Fliegen. Mit ihrer Auftaktweite von 59,19 Metern blieb Hussong genau zehn Meter hinter ihrer Saisonbestweite von 69,19 Metern zurück. Konnte sich dann aber noch steigern und das Finalticket lösen.

„Quali ist Quali, ich bin durch und es ist egal, was ich geworfen habe. Am Freitag kommt es darauf an“, hakt Hussong diese Zitterpartie schnell ab und richtet den Fokus nun auf den entscheidenden Wettkampf. Auf Freitag, wenn es ab 13.50 Uhr unserer Zeit im Finale von Tokio um die Medaillen geht. Diese hat sich die als derzeitige Nummer zwei der Welt angereiste Hussong zum Ziel gesetzt. „Es sind auch schon Weltmeister als Zwölfte weitergekommen. Ich weiß, was die Fehler waren, und die kann ich normalerweise abstellen“, zeigt sich die LAZ-Athletin, die seit 2010 bei jedem internationalen Höhepunkt dabei gewesen ist, zuversichtlich, dass es etwas werden kann mit der ersehnten Medaille, die sie bei der WM in Doha 2019 als Vierte so knapp verpasst hatte.

Die stärkste Kontrahentin im Kampf um die Podestplätze, die Weltjahresbeste Maria Andrejczyk aus Polen, hat sich in der Qualifikation bereits deutlich souveräner präsentiert. Gleich in ihrem ersten Versuch schleuderte sie ihr Wurfgerät auf 65,24 Meter, meisterte damit auf Anhieb die geforderte Qualiweite von 63,00 Metern und konnte entspannt die Würfe der Konkurrenz verfolgen. Lediglich Maggie Malone (USA, 63,07 m) kam ebenfalls über die geforderte Norm fürs Finale. Den Sprung dorthin hat auch Weltmeisterin Kelsey-Lee Barber (62,59/Australien) geschafft. Mit der Weltrekordlerin und zweimaligen Olympiasiegerin Barbora Spotakova aus Tschechien, die nicht über 60,52 Meter hinaus kam, und Titelverteidigerin Sara Kolak aus Kroatien, der kein gültiger Versuch gelang, sind am Dienstag zwei Medaillenkandidatinnen bereits ausgeschieden. Hussong hat den „ersten Schritt“ am Ende gemeistert, der weitaus größere soll im Finale folgen.

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