Spannung pur bis zum letzten Hindernis

Zweibrücken · Ein hochspannendes Finale boten die Reiter am Wochenende den Zuschauern der Pfalzmeisterschaften im Zweibrücker Landgestüt. Gleich neun Starter schafften es mit fehlerfreien Umläufen bis ins Stechen.

 Melanie Bischof auf Cartier's Liberty gewann erst im Stechen die Pfalzmeisterschaft bei den Reitern. Foto: Cordula von Waldow

Melanie Bischof auf Cartier's Liberty gewann erst im Stechen die Pfalzmeisterschaft bei den Reitern. Foto: Cordula von Waldow

Foto: Cordula von Waldow

So ein Stechen, wie am Sonntagnachmittag im Landgestüt, haben selbst langjährige Turnierreiter wohl noch selten erlebt. Neun und damit ein Viertel der 32 angetretenen Reiter-Pferde-Paare hatten sich mit fehlerfreien Umläufen für den verkürzten Stechparcours qualifiziert. Dabei ging es nicht nur um den Sieg in der Prüfung, sondern für viele der Starter auch um den Titel Pfalzmeister 2015 der Reiter. Thomas Wittemer von der RSG Worms-Pfeddersheim, der mit gleich zwei Pferden qualifiziert war, legte als erster Reiter im Stechen eine fehlerfreie Runde vor und setzte 38,53 Sekunden als Zeitmaß. Danach ging es Schlag auf Schlag: Jeder der darauffolgenden Reiter, die ohne Abwurf blieben, nahm seinem Vorgänger noch Wimpernschläge an Tempo ab und jeweils die Führung über die Prüfung: Michael Wittschier (Prüm) mit seinem ersten Pferd Galaxy, die Zweibrückerin Anne Oberle mit Crunchip, Melanie Bischof mit Cartier's Liberty, die danach als Pfalzmeisterin feststand, Hans-Günter Klein, Michael Wittschier mit seinem zweiten Pferd Kilar und als Krönung - als die Spannung bereits kurz vor dem Siedepunkt war - besiegte Thomas Wittemer sich mit Fee nicht nur selbst, sondern in 33,56 Sekunden auch alle Konkurrenten. Dieser Höhepunkt, zu dem trotz des mit Beginn der Prüfung einsetzenden Regens ein guter Teil der zahlreichen "Zaungäste" in der Allee stehen blieben, sich in das dann voll besetzte Zelt oder die Stallungen mit Blick auf das Turniergeschehen verzog, krönte drei Tage hochkarätigen Pferdesport und einmal mehr eine rundum gelungene Veranstaltung im Landgestüt. "Danke für das tolle Turnier und auf Wiedersehen bis zum nächsten Mal", so war zum Abschied er Tenor der begeisterten Reiter.

Zum ersten Mal hatte der Pferdesportverein Pfalz die Ausschreibung für seine Meisterschaft geändert. Bislang lediglich wurde in Altersklassen bei steigenden Anforderungen gestartet, was das Teilnehmerfeld besonders bei den Reitern, die in der schweren Klasse starten müssen, erheblich einschränkte. Erstmals konnte jetzt unabhängig vom Alter jeder Reiter in seiner Leistungsklasse gegen gleichstarke Konkurrenten antreten. Auch vonseiten des Pferdesportsverbands waren alle sehr zufrieden, wie der Turnierbeauftragte Maximilian Müller, zugleich stellvertretender Vorsitzender des RFV Pirmasens-Winzeln, bestätigt. Er erklärt: "Das neue Konzept ging voll auf. Wir haben an der einen oder anderen Stelle noch Verbesserungen an der Ausschreibung zu machen, doch diese ganzen kleinen Fehler sind notiert und werden für das nächste Jahr korrigiert." Ein großer Dank geht an den RFV Zweibrücken für eine tolle Veranstaltung mit idealen Bedingungen. Mit viel Liebe zum Detail, wie etwa Leckerlis für jedes platzierte Pferd oder eine Kugel Eis bei dem Sommerwetter als Sonderehrenpreis hätten die Gastgeber "eine freundliche und angenehme Turnier-Atmosphäre geschaffen". Der Verband wünscht sich, noch öfter Gast mit der Pfalzmeisterschaft in Zweibrücken zu sein, bestätigt auch Präsidentin Brigitte Seidler. Der Dank des Vereins selbst gilt nach den drei langen Turniertagen mit voll besetzten Starterfeldern und den Wochen der Vorbereitung neben den eigenen Helfen und Sponsoren den Helfern der befreundeten Vereine. "Ohne sie wäre eine solche Mammutveranstaltung gar nicht mehr zu stemmen", stellt der Vereinsvorstand fest. "Von Reitern - für Reiter", nur so hätten große Turniere eine Zukunft.

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