Spiele fallen aus Saar-Schiedsrichter treten in Streik

Saarbrücken · Solidaritätsaktion: Alle SFV-Fußballspiele von den Junioren bis zur Saarlandliga fallen Mitte September aus.

 Übergriffen zeigen die Unparteiischen aus dem Saarland die Rote Karte – und treten in den Streik.

Übergriffen zeigen die Unparteiischen aus dem Saarland die Rote Karte – und treten in den Streik.

Foto: dpa/Armin Weigel

Nach einem Übergriff auf einen Schiedsrichter aus Weiskirchen hat der Verbandsschiedsrichterausschuss des Saarlandes am Montagabend (2. September) eine weitreichende Entscheidung getroffen. Demnach werden am Wochenende vom 13. bis 15. September landesweit keine Unparteiischen im saarländischen Fußball eingesetzt. Nach Angaben aus dem Verband betrifft dies alle Begegnungen des Saarländischen Fußball-Verbands (SFV). Damit fallen aller Voraussicht nach alle Partien aus. Im Detail davon betroffen: Aktive Herren und Damen bis hin zur Saarlandliga sowie die Junioren.

Neben dem aktuellen Zwischenfall sollen auch zahlreiche weitere, ähnliche Vorkommnisse zu diesem Beschluss geführt haben. Es handle sich dabei um eine Solidaritätsaktion. In den zurückliegenden Jahren sollen sich Sportgerichte im Land mit 35 Übergriffen befasst haben.

Unterstützung erhält die Landesentscheidung vom Schiedsrichter-Obmann Alfons Fries aus Losheim. Er stehe hinter der Aktion. In seinem Zuständigkeitsbereich war es am 24. August in Merzig-Brotdorf nach einem C-Juniorenspiel zwischen JFG Saarschleife 2 und SG Honzrath-Haustadt 1 zu dem Angriff auf seinen Kollegen gekommen. Im Anschluss soll der Vater eines Spielers den 37-Jährigen krankenhausreif geschlagen haben. daraufhin drohten Unparteiische im Landkreis Merzig-Wadern und Saarlouis mit Boykott. Jetzt entschied sich der Landesausschuss für einen Streik. Der Fußballverband seinerseits drohte dem mutmaßlichen Täter mit sportrechtlichen Konsequenzen.

SFV-Geschäftsführer Andreas Schwinn bestätigt auf Nachfrage, dass „alle Spiele mit Schiedsrichterbeteiligung an dem Wochenende abgesagt werden“. Das betreffe auch AH-Begegnungen. Nur bei den Jüngsten, die prinzipiell ohne Schiedsrichter auflaufen, würden antreten. Jetzt seien die Spiel- und Jugendausschüsse gefragt, Ersatztermine zu planen.

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