„Sie kann es ganz weit bringen“

Homburg · Die 18 Jahre alte Anja Kosbar feierte am Samstag in Wismar mit der deutschen Meisterschaft ihren bisher größten Erfolg im Boxring. Ihr Trainer traut ihr noch viel zu und sagt: „Ihr Talent ist zweifelsohne für noch Größeres vorhanden.“

 Anja Kosbar mit ihrem Trainer David Kühn und dem Pokal für den Titel als deutsche Meisterin. Foto: Markus Hagen

Anja Kosbar mit ihrem Trainer David Kühn und dem Pokal für den Titel als deutsche Meisterin. Foto: Markus Hagen

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Anja Kosbar vom Boxclub Homburg ist die neue deutsche Meisterin bei der U19. Den Titel holte die 18-jährige Homburgerin am vergangenen Samstag bei den deutschen Boxmeisterschaften in Wismar in der Klasse bis 69 Kilogramm. Für Kosbar war es nach DM-Bronze im vergangenen Jahr in Saarbrücken die erste deutsche Meisterschaft. Die Fachabiturientin, die seit drei Jahren beim BC Homburg die Boxhandschuhe schnürt, war schon mit großen Ambitionen nach Mecklenburg-Vorpommern gefahren. "Ich will deutsche Meisterin werden", hatte sie angekündigt.

Mangels Teilnehmerzahl - in Kosbars Gewichtsklasse bis 69 Kilogramm gab es nur vier Starterinnen - stand sie gleich im Halbfinale. Hier traf Kosbar auf Janine Lässig vom SVE Mutzschen (bei Leipzig). Die Homburgerin war klar überlegen und siegte einstimmig mit 3:0.

Im Finale kämpfte Kosbar gegen Tammy Romanowski (VfB Boxen Brunsbüttel). Kosbars Trainer David Kühn lobte: "Auch im Finale konnte Anja ihre Stärken einsetzen und den Kampf einstimmig für sich entscheiden." In den entscheidenden Momenten habe sie ihre Schlaghand immer wieder sehr gut eingesetzt und die Gegnerin mit ihrer Führhand auf Distanz gehalten.

Vor beiden Kämpfen sei sie sie schon etwas aufgeregt gewesen, erklärte die 18-Jährige. "Aber mit dem ersten Gongschlag hatte ich meine Nervosität schon abgelegt", sagt sie. In den je vier Mal zwei Minuten Kampfzeit "habe sie dann ihr Ding durchgezogen."

Lob für ihre starken Leistungen in Sachen Taktik, Disziplin und Technik gab es nicht nur von ihrem Vereinstrainer, sondern auch vom Frauen-Nationaltrainer der Deutschen Boxunion (DBU), Michael Timm. Er nahm Anja Kosbar in den Perspektiv-Kader der DBU auf. "Sie kann es ganz weit bringen. Ihr Talent ist zweifelsohne für noch Größeres vorhanden", meint Kühn.

Beruflich zur Bundeswehr

Im November startet Anja Kosbar als Zeitsoldatin ihre berufliche Zukunft. Daher ist es durchaus möglich, dass sie ihre Boxsport-Karriere später in der Sport-Förderkompanie der Bundeswehr profimäßig fortsetzen wird. Kühn: "Man wird sehen, wie Sie sich weiterentwickelt. Im nächsten Jahr folgt der nächste Schritt, wenn Anja von der U19 in die Frauen-Klasse aufrückt."

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