WSF Zweibrücken WSF sind auch ohne Medaille „absolut stolz“

Zweibrücken/Burghausen · Die jungen Schwimmer der WSF Zweibrücken haben bei den deutschen Freiwassermeisterschaften beachtliche Ergebnisse erzielt. Der Sprung auf das Podium wurde aber mehrfach haarscharf verpasst. Auch wegen eines Sonnenschirms.

  Auch bei den deutschen Freiwassermeisterschaften im Wöhrsee in Burghausen wurde nach dem Massenstart mit harten Bandagen gekämpft. „Da bekommt man schon mal unabsichtlich einen Schlag oder Tritt ab“, weiß der WSF-Vorsitzende Matthias Fritzke. 

Auch bei den deutschen Freiwassermeisterschaften im Wöhrsee in Burghausen wurde nach dem Massenstart mit harten Bandagen gekämpft. „Da bekommt man schon mal unabsichtlich einen Schlag oder Tritt ab“, weiß der WSF-Vorsitzende Matthias Fritzke. 

Foto: Matthias Fritzke

Keine Goldmedaille, keine Podestplätze – aber dennoch große Zufriedenheit. Auch wenn die Athleten der Wassersportfreunde (WSF) Zweibrücken bei den deutschen Freiwassermeisterschaften im bayerischen Burghausen kein Edelmetall aus dem Wöhrsee an Land brachten, war der Vorsitzende Matthias Fritzke, der die jungen WSF-Schwimmer zu den Titelkämpfen begleitet hatte, voll des Lobes: „Die Meisterschaft war offen ausgeschrieben, es waren internationale Schwimmer am Start – auf die vielen Top 10-Platzierungen, die wir erreicht haben, können wir absolut stolz sein“, sagte er.

Auch Moritz Bartels, der bei der DM 2018 noch den Titel über zehn Kilometer gewonnen hatte, ging diesmal leer aus. Der 20-Jährige schrammte gleich zwei Mal haarscharf am Edelmetall vorbei, wurde über fünf und zehn Kilometer jeweils Vierter. „Klar ist das schade, aber man muss realistisch sein und sehen, dass ein Erfolg wie 2018 nicht selbstverständlich ist. Und über zwei Distanzen unter den besten vier in Deutschland zu landen – das ist richtig stark“, sagte Fritzke. US-Student Bartels, der in den Staaten hauptsächlich im Becken trainiert, habe zuletzt nicht viele Wettkämpfe im offenen Wasser bestritten. „Vielleicht hat ihm deshalb ein wenig das Gefühl gefehlt, wann er den Ausbruch wagen soll“, meinte Fritzke. Bartles legte über die zehn Kilometer zwar eine starke letzte Runde hin, hatte aber zuvor nicht rechtzeitig bemerkt, dass sich mehrere Konkurrenten um den späteren Sieger Arti Krasniqi davongestohlen hatten. „Beim Freiwasserschwimmen braucht man die richtige Taktik, aber auch ein wenig Glück. Man muss direkt die richtige Gruppe finden“, erklärte Fritzke. Denn aus einer langsamen Gruppe alleine zu einer schnelleren aufschließen zu müssen, „kostet richtig Körner“. Zudem seien die ersten 200 Meter nach dem Massenstart „richtiger Nahkampf“. Da bekommt man schon mal unabsichtlich einen Tritt oder Schlag ab“, sagte der Vorsitzende.

Davon konnte vor zwei Jahren auch WSF-Schwimmer Nick Werner ein Lied singen. Er kassierte damals bei der DM einen Tritt gegen die Schulter und musste den Wettkampf abbrechen. In Burghausen trat er nun mit der 3x1,25 Kilometer-Staffel der Startergemeinschaft SSG Max Ritter an – und erreichte mit Carl Morris Magold und Luca Leon Schumacher einen starken fünften Platz. Eine Medaille verpasste die Staffel unglücklich. Denn beim ersten Wechsel zwischen Werner und Magold fanden sich die beiden Schwimmer im Wechselbereich zunächst nicht. „Wir hatten abgesprochen, dass der Wechsel auf Höhe eines Sonnenschirms, der am Ufer stand, stattfindet. Aber der Schirm wurde vorher vom Wind ins Wasser geweht“, haderte Fritzke. Nur wenige Meter seien Werner und Magold voneinander entfernt gewesen – hätten sich aber aufgrund der einheitlichen Badekappen und der verzerrten Sicht durch die Taucherbrillen nicht gesehen. „Anders hätten die Jungs einen – eventuell sogar zwei Plätze weiter vorne landen können“, meinte der WSF-Vorsitzende.

Auch die zweite Staffel, die die SSG Max Ritter ins Rennen schickte, erzielte ein beachtliches Ergebnis. Das Trio um die jungen Eugene Zapp, Brandon Goenawan (beide Jahrgang 2005) und WSF-Schwimmer Lukas Fritzke (Jg. 2006) wurde von 24 angetretenen Staffeln elfte.

Lukas Fritzke, der Sohn des WSF-Vorsitzenden, stieg auch über die 2,5 Kilometer in den Wöhrsee und rundete das gute Gesamtergebnis der Wassersportfreunde mit Rang sieben (von 40) ab. Die starke Platzierung war für Vater und Sohn eine Erleichterung. Wegen einer Muskelverletzung an der Schulter hatte Lukas Fritzke bei den deutschen Jahrgangsmeisterschaften vor wenigen Wochen in Berlin nicht seine beste Leistung abrufen können. „Er war diesmal ein bisschen nervös vor dem Start und hat sich sehr unter Druck gesetzt, weil er unter den besten zehn landen wollte. Aber dann ist er ein Top-Tempo geschwommen, auch wenn er das zuerst gar nicht realisiert hat, als er aus dem Wasser kam“, berichtete Matthias Fritzke. Lediglich dass sein Sohn um sieben Hundertstel Sekunden über der Marke von 30 Minuten geblieben sei, habe diesen ein wenig gewurmt. „Die spart er sich für das nächste Jahr auf“, sagte der Vorsitzende schmunzelnd. Ihn freuten neben dem „starken Zusammenhalt unter den Schwimmern“ auch die Perspektiven für den Sport in der Region. „Das Freiwasser ist so etwas wie der Marathon unter den Schwimmdisziplinen – und bei manchen Beckenschwimmern nicht so beliebt. Aber bei uns und im Saarland gibt es viele junge Schwimmer, die sich dort wohl fühlen und noch viel erreichen können, wenn sie sich weiter so gut entwickeln.

Klingt ganz so, als könnten es die Wassersportfreunde kaum erwarten, bei der nächsten DM endlich wieder Edelmetall an Land zu bringen.

  Lukas Fritzke (Jahrgang 2006) belegte bei den Freiwassermeisterschaften mit einer blutjungen Staffel über 3x1,25 Kilometer Rang elf. Und über 2,5 Kilometer im Einzelrennen stieg er als Siebter aus dem Wasser.

Lukas Fritzke (Jahrgang 2006) belegte bei den Freiwassermeisterschaften mit einer blutjungen Staffel über 3x1,25 Kilometer Rang elf. Und über 2,5 Kilometer im Einzelrennen stieg er als Siebter aus dem Wasser.

Foto: Matthias Fritzke

Auch abseits der DM hatten die Wassersportfreunde Grund zum Jubeln. WSF-Schwimmerin Ellen Olssen gewann beim LEN-Europacup in Barcelona über zehn Kilometer die Bronzemedaille

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