Saisonbilanz Schwere Saison hat zusammengeschweißt

Rieschweiler · Mit einem schweren Schicksalsschlag hat die SG Rieschweiler im Laufe der vergangenen Runde zurechtkommen müssen. Nicht nur beim Sieg zum Klassenverbleib am letzten Spieltag war der Fußball-Verbandsligist in Gedanken bei dem im Januar verstorbenen Teamkollegen Christoph Weis.

 In Gedanken stets bei Christoph Weis. Die komplette Rückrunde lief die SGR um Trainer Björn Hüther mit besonderem Warmmachtrikot auf.

In Gedanken stets bei Christoph Weis. Die komplette Rückrunde lief die SGR um Trainer Björn Hüther mit besonderem Warmmachtrikot auf.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Die vergangene Saison der SG Rieschweiler ist alles andere als gewöhnlich verlaufen. So ungewöhnlich, dass Trainer Björn Hüther das Ergebnis höher ansiedelt als Platz fünf mit 54 Zählern vor zwei Jahren. Und das, obwohl der Fußball-Verbandsligist – am Ende mit 46 Punkten auf Rang elf – erst am letzten Spieltag den Klassenverbleib sichern konnte.

Doch durch den tragischen Unfalltod von Spieler und Vorstandsmitglied Christoph Weis im Januar war der Fußball bei den Rieschweilern plötzlich ganz weit in den Hintergrund gerückt. „So tragisch und schrecklich dieser Schicksalsschlag war, hat es die Mannschaft zu einem verschworenen Haufen zusammengeschweißt. Ich ziehe vor jedem Spieler den Hut, wie er mit dieser extrem außergewöhnlichen Situation umgegangen ist“, sagt Björn Hüther, der mit Christoph Weis nicht nur einen Spieler, sondern vor allem einen sehr guten Freund verloren hat.

Ganz ordentlich waren die Rieschweiler gegen starke Auftaktgegner in die Runde gestartet. Erst nach vier ungeschlagen gebliebenen Partien gegen Hauenstein (1:1), Bingen (0:0), Waldalgesheim (2:1) und den FK Pirmasens II (0:0) musste das Team gegen den späteren Meister FC Arminia Ludwigshafen (0:2) die erste Pleite hinnehmen. Nach einem Auf und Ab folgte im Oktober eine Niederlagenserie. Aus sechs Partien verließ die Hüther-Truppe, obwohl sie nicht selten das bessere Team war, ohne Punkt den Platz. Mit zu dieser Misere beigetragen hat sicher das erneute Verletzungspech. War der SGR-Trainer zu Beginn der Runde aufgrund seines breit besetzten Kaders noch in der komfortablen Lage, bei der Aufstellung die Qual der Wahl zu haben, war es damit schnell vorbei. Zumal einige Leistungsträger lange ausfielen, etwa Steffen Sprau (Kreuzbandriss), Christian Ohlinger (Muskelabriss im Oberschenkel) oder Luca Brödel (Knie-OP). „Und so schmerzlich es ohnehin war, auch mit Christoph Weis hatten wir gerechnet.“ Große Alternativen auf dem Platz hatten sich dadurch schnell erledigt. So musste die SG Rieschweiler trotz einer „überragenden Rückrunde“ tatsächlich bis zum letzten Spieltag um den Klassenverbleib zittern. Und das als viertbeste Rückrundenmannschaft, mit nur fünf Zählern weniger als der souveräne Spitzenreiter Arminia Ludwigshafen. „Es war echt verrückt, wie viele Punkte man holen musste, um drin zu bleiben“, betont Hüther noch immer kopfschüttelnd. Was von Verbandsseite in dieser Runde gelaufen sei, mit Meistern, die nicht aufsteigen, mit Wettbewerbsverzerrung durch Spielansetzungen in der Woche direkt vor dem letzten Spieltag, an denen Teams abschenkten, sei unglaublich gewesen. „Umso froher bin ich, dass wir es am Ende geschafft haben. Es war schön, es am letzten Spieltag auf diese Art und Weise perfekt zu machen“, blickt Hüther gerne auf den souveränen 5:0-Sieg seiner Mannschaft beim Tabellendritten in Alzey zurück.

In Gedanken mit dabei war auch dort wieder Christoph Weis, dem der Sieg gewidmet wurde. „Im letzten Spiel war es schon nochmal heftig. Wir sind zwar die komplette Rückrunde mit den Warmmachtrikots mit der Nummer sechs von Christoph aufgelaufen, aber gerade auf der Heimfahrt im Bus, als alles gesackt ist, kam es doch nochmal richtig durch bei den Jungs.“

Richtig an kommt bei Björn Hüther nun auch, dass er sich in der schweren Zeit bei der SGR dazu entschieden hat, doch noch eine Saison als Trainer bei dem Verbandsligisten dran zu hängen. Eigentlich hatte er sich schon entschieden, nach der abgelaufenen Runde eine Fußballpause einzulegen (wir berichteten). „Durch die tragischen Umstände mit Christoph Weis hat er sich bereiterklärt, dem Verein zu helfen. Wir wollen eng zusammenrücken“, erklärte der Vereinsvorsitzende Tobias Weis nur wenige Tage nach dem Unfall im Januar.

 Eine turbulente Runde mit einigen Rückschlägen hat die SG Rieschweiler um Tobias Leonhard (links) am Ende mit dem Verbandsligaverbleib gemeistert.

Eine turbulente Runde mit einigen Rückschlägen hat die SG Rieschweiler um Tobias Leonhard (links) am Ende mit dem Verbandsligaverbleib gemeistert.

Foto: maw/Martin Wittenmeier

Und so startet Björn Hüther am Sonntag, 1. Juli, mit seinen Jungs in die Vorbereitung auf die nächste Spielzeit in der Verbandsliga Südwest. Mit dabei sind dann auch die Neuzugänge Maximilian Decker (SV Großsteinhausen), Jens Kolb, Marc Zimmermann und Marius Dausmann (alle vom SV Hermersberg).

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